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C. Autoren; Sprache; besondere religiöse Anschauungen.

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Zu den von Laktantius benützten* Autoren* gehört vor allem* Cicero; er ist ihm der ausnehmende und bewunderte Redner; seine sämtlichen Schriften sind ihm geläufig, seine Sprache ist ihm gleichsam in Fleisch und Blut übergegangen. Außer Cicero sind es von den Dichtern vor allem Virgil, Ovid, Lucilius, Horaz, Lukretius; von den Profanschriftstellern Varro, Seneca, Sallust, A. Gellius, Quintilian usw., aus denen mehr oder minder häufig Stellen angeführt werden. Von christlichen Schriftstellern* nennt er als ihm näher bekannt (Inst. V.1,22) den Minucius Felix, Tertullian und Cyprian. In der* griechischen Literatur* war er, seiner ganzen Vorbildung nach, weniger bewandert; die zahlreichen Stellen, die er aus griechischen Philosophen anführt, sind durchgehends den Schriften Ciceros entnommen.

Auch mit den* hl. Schriften* war Laktantius anscheinend weniger vertraut; wenigstens zeigt sich kein selbständiger Gebrauch derselben. Aus dem Neuen Testament werden Beweisstellen kaum angeführt. Von den etwa siebzig Stellen, die aus dem Alten Testament angeführt werden, finden sich fünfzig im ersten und zweiten Buch der Testimonia des hl. Cyprian, in derselben Übersetzung und oft auch in derselben Reihenfolge. Auch die übrigen Stellen sind wohl einer Sammlung entnommen.

Die* lateinische Sprache* zeigt sich bei Laktantius, wenn auch die Zeichen der Zeit nicht fehlen, noch einmal in ihrer alten Schönheit und Kraft. Die Fülle und der Wohlklang der Rede, die Mannigfaltigkeit der klassischen Redewendungen und der Reichtum verwandter Ausdrücke haben ihm von jeher Bewunderung erweckt und bei den Humanisten den Namen des christlichen Cicero erworben.

Gegen manche* eigenartige religiöse Anschauungen* des Laktantius hat schon der hl. Hieronymus Bedenken erhoben. Nach Laktantius hat Gott, der Urquell alles Guten, bevor er die Welt begründete, einen Geist hervorgebracht, der ihm ähnlich war und der durch eine Art Adoption zur Teilnehmerschaft an der höchsten Gewalt erhoben und Gott benannt wurde. Dann schuf Gott einen zweiten Geist, in welchem die „Anlage der göttlichen Abstammung“ nicht verblieb; denn er wurde, indem er seinen Vorgänger beneidete, vom eigenen Neide wie mit einem Gifte angesteckt und so aus eigener Schuld zum bösen Geiste. Man sieht, daß nach dieser Auffassung für die Persönlichkeit des Hl. Geistes kaum mehr ein Raum in der Gottheit blieb. Und so werfen in der Lehre des Laktantius schon die Kämpfe ihre Schatten voraus, die bald nachher über den Sohn und den Hl. Geist ausbrachen und die Kirche so heftig erschütterten.

Von den übrigen Engeln, die ebenfalls durch Gottes Hauch gebildet sind, ist ein Teil durch sündhafte Berührung mit den Menschen auf Erden zu Dämonen geworden. Das Böse hat in der Materie seinen Sitz und ist die notwendige Voraussetzung des Guten, usw.

Eigentümlich ist dem Laktantius auch die* hohe Wertschätzung der Sibyllen. Aber die Sammlung sibyllinischer Weissagungen, die ihm vorlag, gehört nicht den alten Sibyllen an, sondern ist ein Erzeugnis der alexandrinischen Zeit und der ersten Jahrhunderte nach Christus. Ebenso deckt der Name des von Laktantius so oft angeführten und wegen seines hohen Alters gepriesenen Hermes, des dreimalgrößten*, Schriften, die wahrscheinlich im zweiten und dritten Jahrhundert n. Chr. entstanden sind und eine Mischung von griechischer Philosophie und ägyptischer Religion darstellen.

Den Glauben an den nahen Eintritt des* tausendjährigen Reiches* teilt Laktantius mit vielen seiner Zeitgenossen, und diese Empfänglichkeit ist leicht verständlich aus dem schweren Drucke der Zeit.

Wenn wir übrigens erwägen, daß Laktantius in der vornizänischen Zeit geschrieben hat, in der manche Lehren, besonders über das Geheimnis der Trinität, noch weniger entwickelt waren, daß die theologische Wissenschaft nicht seine Berufsaufgabe war, und daß es zur Zeit der Abfassung der „Unterweisungen“ in Nikomedien kaum mehr einen Priester oder Lehrer gab, den er hätte zu Rate ziehen können, so verdient es immerhin Bewunderung, wie tief er, obwohl erst seit kurzer Zeit Christ, die Glaubenswahrheiten erfaßt hat, wie nachdrücklich er zum Martyrium für Christus mahnte, und wie er die wichtigsten christlichen Tugenden, die Liebe Gottes und des Nächsten, die Demut, die Reinheit so beredt und begeistert darzustellen wußte. Als ältester lateinischer Schriftsteller, der das katholische Lehrgebäude einigermaßen im Zusammenhang darzustellen unternahm, und als Zeuge des letzten schrecklichen Kampfes des Heidentums gegen das Christentum wird Laktantius immer seine Bedeutung in der kirchlichen Literatur bewahren.

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