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11. Drängen des Galerius zur Verfolgung.

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Die Mutter des Galerius war dem Dienste der Berggötter17 ergeben. Sie war ein gar abergläubisches Weib; daher veranstaltete sie fast täglich Opfermahlzeiten und zog die Dorfbewohner zum Mahle. Die Christen enthielten sich der Teilnahme, und während das Weib mit den Heiden schmauste, oblagen diese dem Fasten und Gebete. Aus diesem Grunde schöpfte sie Haß wider die Christen und reizte ihren nicht minder abergläubischen Sohn mit weibischen Klagen auf, ihr diese Leute vom Halse zu schaffen. So hielten die beiden Kaiser den ganzen Winter über Beratungen, zu denen niemand zugelassen wurde. Allgemein glaubte man, es handle sich um die wichtigsten Angelegenheiten des Staates. Lange widerstand der Greis dem Ungestüm des Galerius: es sei gefährlich, den Erdkreis zu beunruhigen und das Blut vieler zu vergießen; die Christen pflegten gerne zu sterben; es genüge, wenn man die Palastbeamten und die Kriegsleute von dieser Religion fern hielte. Doch konnte er den Unverstand des tollkühnen Mannes nicht zur Nachgiebigkeit bringen. Man beschloß also, die Ansicht der Freunde einzuholen. Denn so liebte es Diokletian in seiner Bosheit: wenn er etwas Gutes zu tun beschlossen hatte, so bedurfte er keines Rates, um allein das Lob zu ernten; wenn aber etwas Böses, von dem Tadel zu erwarten stand, so berief er viele zum Rate, damit man anderen zur Last legte, was er selbst verschuldet hatte. Es wurden also Männer aus dem Richterstande und Männer aus dem Militärstande in kleiner Anzahl beigezogen und nach ihrer Rangordnung befragt. Einige gaben aus eigenem Haß gegen die Christen ihre Stimme dahin ab, daß man die Feinde der Götter und die Widersacher der öffentlichen Religionen ausrotten müsse; andere, die nicht so dachten, merkten die Gesinnung des Galerius und. schlossen sich aus Furcht oder Willfährigkeit der nämlichen Meinung an. Aber auch so ließ der Kaiser sich noch nicht zur Erteilung seiner Zustimmung bewegen. Er beschloß vielmehr, zunächst die Götter zu befragen und schickte einen Opferschauer zum Apollo nach Milet. Der Gott antwortete, wie es von einem Feinde der göttlichen Religion zu erwarten war. So wurde denn Diokletian von seinem Vorhaben abgebracht; und nachdem er gegen die Freunde, gegen den Cäsar und gegen Apollo nicht aufkommen konnte, so versuchte er noch die Mäßigung einzuhalten, daß er befahl, die Sache ohne Blutvergießen abzumachen, während Galerius alle lebendig verbrannt wissen wollte, die gegen das Opfer sich sträubten.

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