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Die Ursachen der Depression

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Über die Ursachen der Depression gibt es viele Theorien. Einige Fachleute sind der Meinung, dass Depressionen durch ein Ungleichgewicht im Gehirnstoffwechsel hervorgerufen würden. Befürworter dieser Theorie glauben, dass dieses Ungleichgewicht eine genetische Ursache habe. Andere Fachleute sind der Ansicht, dass die Ursachen einer Depression in der Kindheit der Betroffenen liegen. Wieder andere sind der Meinung, dass negatives Denken zu Depressionen führe. Und es gibt die Theorie, dass Armut und/oder kulturelle Einflüsse Depressionen verursachen. Einige Wissenschaftler bringen erlernte Verhaltensmuster mit der Entstehung einer Depression in Verbindung. Andere Experten glauben, dass Beziehungsprobleme die Hauptursache der Depression sind.

Alle haben recht. Obwohl man für jede dieser Theorien Beweise finden kann, weiß niemand genau, wie diese Faktoren wirken, welcher der wichtigste ist und welcher andere Faktoren beeinflusst.

Trotz der Tatsache, dass noch nicht genau geklärt ist, wie die verschiedenen Faktoren, die zu einer Depression führen, zusammenspielen, können Sie auf Ärzte, Psychologinnen oder Psychiater treffen, die glauben, »den« wahren Grund für eine Depression zu kennen. Wenn Sie solch einer Therapeutin oder einem Therapeuten begegnen, sollten Sie die Glaubwürdigkeit infrage stellen. Erfahrene Fachleute wissen, dass eine bestimmte Ursache wohl niemals festgestellt werden kann, sondern dass es sich um ein sogenanntes multifaktorielles Geschehen handelt, bei dem viele Ursachen zusammenspielen.

Doch man weiß schon einiges darüber, wie sich eine Depression entwickelt. Es gibt viele Untersuchungsergebnisse, die zeigen, dass das Lernen, das Denken, biologische und genetische Faktoren, Kindheitserlebnisse und die Umwelt bei der Entstehung und auch der Therapie von Depressionen eine wichtige Rolle spielen. All diese Faktoren beeinflussen einander wechselseitig. Selbst unsere Gene werden durch unsere Umwelt und unser Verhalten in ihrer Wirkungsweise verändert, sind also nicht von unserer Zeugung an festgeschrieben. Immer mehr Studienergebnisse sprechen dafür, dass Medikamente die körperlichen Auswirkungen der Depression wie Appetit- und Energieverlust beeinflussen können. Antidepressiva bessern auch das negative, pessimistische Denken, das bei den meisten Formen der Depression vorkommt. Einige namhafte Forscher streiten allerdings zunehmend darüber, ob die Verbesserungen durch Antidepressiva nicht fast vollständig auf den Placebo-Effekt zurückzuführen sind. Placebos sind im Grunde inaktive Tabletten, die trotzdem die Erwartung oder Hoffnung vermitteln, dass eine Besserung eintreten wird.

Gleichzeitig kamen Studien zu dem Ergebnis, dass auch nur mithilfe der Psychotherapie das negative, pessimistische Denken vermindert werden konnte. Überraschend war, dass bestimmte psychotherapeutische Methoden sogar Einfluss auf den Gehirnstoffwechsel hatten.

Aktuelle Daten zeigen, dass während der Covid-19-Pandemie die Zahl der von Depressionen betroffenen Personen schnell angestiegen ist. Bei den Betroffenen können bereits Risikofaktoren für eine Depression vorgelegen haben, etwa eine schwierige Kindheit, genetische Veranlagung oder eine entsprechende Vorgeschichte. Eine Pandemie wie diese, die auch unabhängig von diesen anderen Risikofaktoren zu einer Depression führen kann, stellt uns vor einzigartige Herausforderungen. (Mehr Informationen über den Zusammenhang von Pandemien und Depression finden Sie in Kapitel 3.)

Auch in aktuellen Untersuchungen konnten keine spezifischen Ursachen der Depression aufgedeckt werden. Doch sie ergaben, dass sowohl körperliche als auch psychische Faktoren aufeinander einwirken.

Depressionen überwinden für Dummies

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