Читать книгу Blackwood - Lena Knodt - Страница 11

Оглавление

Kapitel 5

Jack hatte nie viele Gedanken an den Ort verschwendet, an dem er geboren worden war. Es hatte ihn nie interessiert – und doch war es ein merkwürdiges Gefühl, nun hier zu stehen, den davonfahrenden Zug im Rücken.

Dunkel, war das erste Wort, das ihm in den Sinn kam. Die Häuser waren klein, eng aneinandergepresst. Der Bahnhof lag etwas weiter oben, sodass sie einen guten Blick auf die Kleinstadt hatten. Vier Laternen säumten den gepflasterten Weg, der bereits nach wenigen Metern in festgetretene Erde überging.

Der dichte Wald im Hintergrund dominierte das Bild, nur durchbrochen von einer spitz zulaufenden Senke, in die sich die Häuser schmiegten. Er fragte sich, wieso dieses Dorf überhaupt einen eigenen Bahnhof hatte. Ein auf einem Abstellgleis geparkter Güterwaggon lieferte ihm die Antwort, gepaart mit dem schwarzen Staub, der auf dem Pflaster haftete: In der Nähe musste es eine Kohlemiene geben.

Über die Hausdächer hinweg erkannte Jack den zackigen Turm einer Kapelle, aber abgesehen davon glich jedes Haus dem anderen. Grau in Grau duckten sie sich nebeneinander. Die Sonne war bereits aufgegangen und die Arbeiter schienen bereits das Dorf verlassen zu haben, denn die Straßen wirkten wie leergefegt.

Jack klopfte sich den Staub vom Mantel und rückte seinen Hut zurecht. Lively ging bereits los in Richtung der Häuser und drehte sich nach wenigen Schritten ungeduldig zu ihm herum. »Kommst du?«

Jack nickte. »Also gehen wir zuerst zu dieser Edith Blackwood?«

Lively bedachte ihm mit einem strengen Blick und schaute sich um. Neben den Gleisen standen ein Mann und eine Frau, die sie mit skeptischen Blicken musterten.

Ein etwas breiterer Weg schlängelte sich vom Bahnhof fort hinein in das bedrückende Dorf. Die Luft war kühl und sauber, kein Qualm erschwerte das Atmen und keine Fabrikschornsteine verschmutzten den Himmel. Dafür stank es unerbittlich nach Exkrementen, sobald sie zwischen die mit Mörtel zusammengeklebten Bruchsteinhäuser traten. Kohlestaub klebte an den Wänden und ließ die ganze Welt um sie herum eine Nuance dunkler erscheinen, als würde er durch eine schmutzige Brille schauen.

Westingate stand auf dem schiefen Schild neben der Hauptstraße. In der Akte war eine Adresse zu Edith Blackwoods Haus vermerkt gewesen, aber sie fanden die Straße trotzdem nicht. Nach einigen Minuten des Umherirrens sprach Lively einen Mann an, der mit einem enormen Reisigbesen Laub vom Weg kehrte.

»Entschuldigen Sie. Wissen Sie, wie wir zum Haus von Edith Blackwood finden?«

Der Mann hob langsam den Kopf und musterte sie. Hinter seinem buschigen Bart waren seine Gefühlsregungen nur schwer zu erkennen. Er zwinkerte zweimal, bevor er antwortete. »Edith Blackwood, hm?« Er warf Lively nur einen kurzen Blick zu, bevor er Jack ausgiebig musterte. »Wer seid ihr?«

»Tut das zur Sache?«, fragte Lively verärgert, doch Jack trat sogleich neben seine Schwester, um die Situation zu entschärfen.

Er nahm den Hut ab. »Mein Name ist Jack Harpins und das ist meine Schwester Lively. Wir sind auf der Durchreise und wollten unsere Verwandte besuchen.«

Der Straßenkehrer wandte den Blick nicht ab. Es dauerte einige Sekunden, bis er antwortete und seine Stimme klang zögerlich. »Ihr seid fast da. Die Straße runter und das letzte Haus auf der Ecke.« Er klappte den Mund noch einmal auf, als wolle er etwas hinzufügen, doch dann schloss er ihn schnell wieder. Er gab ein merkwürdiges Grunzen von sich und wandte ihnen demonstrativ den Rücken zu.

»Warum hast du ihm unseren Namen verraten?«, zischte Lively ihm zu, als sie nebeneinander die Straße hinabgingen.

»Warum sollte ich nicht? Ich weiß nicht, wo dein Misstrauen herkommt. Wir tun doch nichts Verbotenes.«

Lively schnaubte, sagte aber nichts mehr. Als sie das Dorf fast ganz durchquert hatten, kamen sie in einen Teil, in dem die Häuser hochwertiger wirkten als im Rest der Ortschaft. Das beschriebene Haus war von einer niedrigen Steinmauer umgeben und besaß sogar einen kleinen Vorgarten. Es sah gepflegt aus, die Hecken waren vor kurzem geschnitten worden und einzelne Zweige lagen noch auf der Wiese. Es hatte zwei Stockwerke und Efeu rankte an der Tür vorbei bis unters Dach.

Jack atmete tief ein und trat durch die Lücke in der Steinmauer. Er versuchte, einen Blick durch die kleinen Fenster zu werfen, aber sie waren nicht erleuchtet. Seite an Seite standen sie vor dem Türsturz. Niemand traute sich, eine Hand zu heben und zu klopfen.

»Du«, sagte Lively bestimmt.

»Wieso ich? Das war deine Idee«, gab er zurück, doch sie ignorierte ihn und starrte weiter geradeaus gegen das Holz. Rechts neben der Tür stand eine alte Holzkiste mit Essensresten – Kartoffelschalen wahrscheinlich.

Jack warf seiner Schwester noch einen giftigen Blick zu, dann räusperte er sich, hob die Hand und klopfte dreimal fest gegen das Holz.

Erst begegnete ihnen nichts als Stille. Dann hörten sie Stimmen und ein Rumpeln. Kurz darauf ein weinendes Kind. Jack musterte Lively, doch die hob die Schultern, ohne seinen Blick zu erwidern. Ihre Wangen waren von der Kälte gerötet.

Die Stimmen schwollen an, dann polterte jemand näher und die Tür wurde aufgerissen.

Eine Frau stand im Rahmen, ein paar Jahre älter als sie, und trug ein schreiendes Kind im Arm. Ihre Schürze war schmutzig, genauso wie ihre Hände. Rhythmisch wippte sie mit der Hüfte auf und ab, bis das Kind mitten im Schrei innehielt und nur noch ein leises Wimmern von sich gab.

»Wer seid ihr?«, fragte sie und musterte sie mit scharfem Blick. Auch wenn der Rest ihres Gesichtes müde wirkte, ihre Augen waren es nicht.

»Ich bin Jack und das ist meine Schwester Lively. Es tut uns leid, Sie zu stören, aber wir suchen nach einer gewissen Mrs Blackwood. Edith Blackwood.«

Die junge Frau blickte sie einige Sekunden durchdringend an, ihre Pupillen weiteten sich fast unmerklich. »Da muss ich Sie enttäuschen. Mrs Blackwood ist schon vor einigen Jahren verstorben.«

Jack fluchte innerlich. »Aber Sie haben sie gekannt?«

Die Frau nickte nur und musterte sie weiter mit scharfem Blick. Das Kind auf ihren Armen kam langsam zur Ruhe und drückte den kleinen Kopf in die rötlich-braunen Locken seiner Mutter. »Meine Mutter hat für sie gearbeitet. Mrs Blackwood hat bis zu ihrem Tod in diesem Haus gelebt.«

»Wann ist sie gestorben?«, fragte Jack.

Die Frau warf ungeduldig einen Blick ins Hausinnere. »Vor einigen Jahren. Kann ich Ihnen sonst irgendwie weiterhelfen?«

Jack räusperte sich wieder, um die Sekunden zu überspielen, die er dafür brauchte, seine Frage korrekt zu formulieren. »War ihnen dann auch ein gewisser Ezra Blackwood bekannt?«

Augenblicklich erstarrte die Frau in ihrer Bewegung, worauf das Kind wieder zu schreien anfing. Sie würdigte es diesmal jedoch keines Blickes. »Ezra Blackwood ist ebenfalls tot. Wieso wollt ihr das wissen?« Langsam schaute sie von Jack zu Lively und dann wieder zu Jack.

Er tauschte einen Blick mit seiner Schwester, die ihm zunickte. »Wir haben vor kurzem erfahren, dass Ezra Blackwood unser Vater ist.«

»Nein«, flüsterte sie. Schnell warf sie einen Blick die Straße hinauf und wieder hinab. »Kommt mit ins Haus«, sagte sie schnell und wich dann zurück in den Türeingang.

Jack folgte ihr und auch Lively zögerte nicht. Einen Bruchteil einer Sekunde glaubte er sogar, ein winziges Lächeln auf ihren Lippen zu erkennen.

Die Frau schlug die Tür hinter ihnen mit unnötiger Härte ins Schloss.

»Aileen, wer ist das?«, fragte eine dunkle Männerstimme und Jack wirbelte herum. Ein bärtiger Mann, nicht sonderlich groß, aber mit umso breiteren Schultern, kam ihnen durch den Flur entgegen.

»Erkläre ich dir später«, schnitt ihm die junge Frau, Aileen, das Wort ab, drückte ihm das immer noch schreiende Kind in den Arm und führte Jack mit einem entschuldigenden Lächeln weiter.

Er duckte sich unter den bohrenden Blicken des Mannes und folgte Aileen in ein Zimmer zu ihrer Rechten. Hinter Lively schloss sie die Tür und ging mit schnellen Schritten zu den Vorhängen, um sie zuzuziehen.

Das diesige Licht des Raumes enthüllte, was Jack niemals hier erwartet hätte: wandhohe Regale voller Bücher. Ungeordnet und bis zur Unkenntlichkeit verstaubt zwar, aber zweifelsohne eine Sammlung von hohem Wert.

Eine alte Ledergarnitur stand in der Mitte des Raumes und Aileen ließ sich mit einem Seufzen darauf nieder. Jack warf seiner Schwester einen unsicheren Blick zu, doch die stellte ihren Koffer ab und setzte sich bereits der fremden Frau gegenüber.

»Wie lauteten eure Namen?«, fragte Aileen, noch bevor Jack ganz Platz genommen hatte.

»Lively«, erwiderte seine Schwester. »Und das ist Jack.«

»Und ihr seid ...« Auf einmal klang Aileens Stimme nicht mehr ganz so kraftvoll. Auch ihr Blick ließ nach. Sie schien nach Worten zu suchen, die sie nicht fand.

» Die Kinder von Ezra Blackwood. Auch wenn wir es selbst erst kaum einen Tag lang wissen.« Lively lehnte sich vor, stützte ihre Ellbogen auf die Knie und das Kinn auf die Hände. Sie musterte Aileen eindringlich.

Die junge Fremde lachte auf. Es begann klein, doch nach wenigen Sekunden warf sie ihren Kopf zurück und das Lachen ließ ihren ganzen Brustkorb erbeben. »Ich kann es nicht glauben«, flüsterte sie. »Obwohl es vorauszusehen war, dass ihr eines Tages auftauchen würdet, habe ich immer gehofft, dass ihr es nicht tun würdet.«

»Wieso das?«

Jack hätte Aileen gerne mehr Zeit gegeben und gewartet, dass sie von sich aus erzählte. Doch das entsprach in keiner Weise dem Vorgehen, das seine Schwester pflegte.

»Die Kinder von Ezra Blackwood.« Aileen verengte die Augen. »Ihr solltet mit dem Namen Blackwood auf den Straßen von Westingate nicht hausieren gehen.«

»Was meinen Sie?« Nun wagte sich auch Jack vor. »Sie müssen wissen, meine Schwester und ich haben keinerlei Informationen über unsere Familie. Deswegen sind wir hier. Wir hoffen, etwas mehr zu erfahren. Vielleicht weitere Verwandte zu treffen.«

»Da muss ich euch leider enttäuschen. Ihr seid die einzigen beiden, die noch den Namen Blackwood tragen.«

Ein Stich durchfuhr Jacks Brust und hinterließ eine merkwürdige Leere.

»Und Edith Blackwood?«

»Sie war eure Großmutter. Ezras Mutter.«

Jack schluckte. Er wusste nicht, was er noch sagen sollte und schaute Lively an.

»Woran ist unser Vater gestorben?«, fragte sie, als hätte sie nur auf ihren Einsatz gewartet.

Aileen wich ihrem Blick aus und schaute auf ihre Hände. »Ich fühlte mich nicht wie die Person, die euch das erzählen sollte.«

»Wer dann? Zu wem können wir gehen?«, fragte Jack schnell, bevor Lively auf sie einreden konnte.

Langsam schüttelte sie den Kopf. »Die Familie Blackwood war nicht wie die anderen. Die Geschichte eurer Geburt ist dunkler, verworrener. Ihr solltet euch gut überlegen, ob ihr darin eintauchen wollt. Noch habt ihr die Gelegenheit, Westingate einfach hinter euch zu lassen.«

»Nein«, sagte Lively laut. »Sie können nicht darüber bestimmen, was wir hören wollen und was nicht. Es geht um unsere Familie!«

Jack rückte etwas vor und legte Lively beruhigend eine Hand auf das Knie. »Sind Sie ohne Eltern aufgewachsen?«

Aileen weitete leicht die Augen und schüttelte den Kopf. Jack mochte ihre weichen Gesichtszüge, den eleganten Schwung ihrer Lippen.

»Schon seit wir denken können, gibt es in uns diese Leere. Die Frage danach, wer unsere Eltern waren und warum sie uns weggegeben haben. Es ist wie ein unstillbares Verlangen, das danach dürstet, zu wissen, wie sie waren, wie sie gelebt haben.« Das war ein wenig übertrieben, vor allem, weil dieses Verlangen bei ihm in den letzten Jahren ziemlich verblasst war. Aber Aileens Augen weiteten sich und er hatte das Gefühl, etwas bei ihr zu erreichen. Fieberhaft suchte er nach weiteren Argumenten.

Wieder sprang Lively ein, als habe sie gefühlt, dass er mit den Worten rang. »Als wir fünf oder sechs Jahre alt waren, bekamen wir im Kinderheim Besuch von einem Mann mit Zylinder. Er war groß und dunkelhaarig und irgendwie war Jack danach vollkommen besessen von der Vorstellung, dass dieser Mann unser Vater war. Er bastelte sich einen Hut aus Zweigen und trug ihn stundenlang, während er vorne am Eingang saß, durch die Eisengitter starrte und darauf wartete, dass er uns abholen würde.«

Jack versuchte, den Kloß zu überspielen, der sich gerade in seinem Hals bildete. Das hatte er bis gerade vollkommen vergessen.

Aileen lehnte sich zurück und strich sich fahrig eine Strähne aus den Augen. »Das tut mir leid. Aber glaubt mir: Egal, wie euer Leben vorher aussah. Es ist besser als das, was euch bevorsteht, wenn ihr weiter in der Vergangenheit wühlt.«

Lively presste die Lippen aufeinander, bis das Blut aus ihnen wich.

»Wir hatten nicht vor, irgendwelche düsteren Geheimnisse aufzudecken. Wir haben lediglich den Namen unseres Vaters erfahren und wollten herausfinden, wer er war«, sagte Jack vorsichtig.

Aileens Blick verdüsterte sich und sie warf einen Blick zum Fenster, als hätte sie Angst, die anderen Dorfbewohner würden durch den Schlitz zwischen den Vorhängen linsen. »Wie bereits gesagt, Ezra Blackwood ist schon seit vielen Jahren tot. Und mein Rat an euch ist, ihn in Ruhe im Boden verrotten zu lassen.«

»Wo ist er begraben?«

Sie schnaubte. »Wohl kaum auf dem heiligen Boden der Kirche.«

Jack sah Lively aus dem Augenwinkel zucken. Lange würde sie sich nicht mehr zurückhalten können. Und er wusste, dass es besser nie soweit kam, dass seine Schwester die Beherrschung verlor. Jedenfalls nicht, wenn fremde Personen oder zerbrechliche Gegenstände in der Nähe waren. Er schielte auf die Vase mit den getrockneten Blumen vor ihm auf dem Tisch und rückte unauffällig ein Stück näher an sie heran. Aber auch Aileen wirkte alles andere als entspannt.

»Ich war noch ein Kind, als es passierte«, führ sie nun etwas leiser fort. Mit den Fingernägeln fuhr sie ihren Kiefer entlang, bis hin zu ihrem Nacken. »Trotzdem denke ich beinahe jeden Tag daran.«

Jack drückte Livelys Knie, um ihr zu signalisieren, dass sie sich zurückhalten sollte. »Als was passierte?« Dann fiel ihm etwas ein. »Kennen Sie zufällig auch Milla? Die Frau, die uns ins Kinderheim gebracht hat? Vielleicht kann sie uns mehr erzählen.«

Aileens Mundwinkel senkte sich. »Sie war meine Mutter. Und sie kann nichts mehr erzählen.«

Jack nickte langsam. »Das tut mir leid.«

Dumpf erwiderte sie seinen Blick. »Es tut mir leid, aber ihr solltet gehen. Zu eurem eigenen Schutz.«

Lively erhob sich und ballte eine Hand zur Faust. »Verdammt, nein! Sagen Sie uns endlich, was es mit den Blackwoods auf sich hat.« Auch ihre Stimme war gedämpft, aber brodelte hörbar am Siedepunkt. Die Sehnen an ihrem Hals traten hervor. »Wir sind nicht hierhergekommen, um dem großen Sammelsurium an Rätseln um unsere Herkunft noch weitere hinzuzufügen.«

Aileens Blick glitt an Livelys Gestalt empor bis zu ihrem Gesicht. »Nein«, hauchte sie. »Es war falsch, euch überhaupt hineinzubitten. Verschwindet und verlasst die Stadt.«

»Wir werden nicht gehen, bis wir Antworten haben. Wer ist Edith Blackwood? Was hat unser Vater getan? Was ist mit unserer Mutter?« Bei jeder Frage wurde Lively lauter, sodass sie die letzten Worte beinahe herausschrie.

Aber Aileens Moment der Schwäche war vergangen. Sie sprang auf die Füße, jeder Muskel ihres Körpers gespannt. »Verschwindet, und zwar sofort. Ihr werdet es mir danken. Verlasst diese Stadt, denn noch weiß niemand, dass ihr hier seid.« Mit erhobenem Finger deutete sie auf die noch immer verschlossene Tür.

Jack griff nach seinem Zylinder und richtete sich auf. »Verzeihen Sie uns, dass wir Ihre Zeit gestohlen haben.«

Lively schaute ihn nicht an, aber er sah, wie die Wut in ihr förmlich pulsierte.

»Raus«, sagte Aileen nun bestimmt. »Ansonsten rufe ich meinen Ehemann. Mit zwei Stadtkindern wie euch wird er leicht fertig.«

Sanft umfasste Jack Livelys Unterarm. »Lass uns gehen, Liv. Wir erreichen hier nichts mehr.«

Wütend fixierte seine Schwester weiterhin Aileen, ließ sich aber von ihm in Richtung Tür ziehen. Jack drückte die Klinke herunter und ging hinaus. Aileens Mann stand im Flur, ohne den Säugling, dafür mit vor der Brust verschränkten Armen. Sein finsterer Blick verleitete Jack dazu, seinen Schritt noch weiter zu beschleunigen.

Er zog die Haustür auf, schob seine Schwester hinaus und drehte sich dann noch einmal im Rahmen um.

Aileen fixierte ihn mit klarem Blick, aus dem Entschlossenheit, aber auch Bedauern sprach. Als Jack sich nicht rührte, kam sie ein paar Schritte auf ihn zu.

»Es tut mir leid«, sagte sie nur. »Aber ihr müsst mir vertrauen und verschwinden.« Sie warf ihm ein halb entschuldigendes, halb ängstliches Lächeln zu, dann schloss sie die Tür vor ihrer Nase.

»Was zu Hölle war das?«, murmelte Jack.

»Zur Hölle mit ihr!«, entgegnete Lively, drehte sich mit geballten Fäusten um und stampfte zurück zur Straße.

Blackwood

Подняться наверх