Читать книгу Der Brookman-Plan - Leo M. Friedrich - Страница 11
ОглавлениеKolomea; Ukraine
„Die Amerikaner haben uns damals gut bezahlt. Warum sollen sie es dieses Mal nicht wieder tun?“
Stepan Kusma schaute Tom Burlington in die Augen. Dem Amerikaner war der ukrainische Nazi von jeher unsympathisch. Aber solche Gefühle musste man in diesem Job verdrängen. Schließlich hatte er es sein ganzes Berufsleben lang mit skrupellosen Kriminellen zu tun, die Menschen mit demselben Gleichmut töteten wie eine lästige Fliege an der Wand. In der Tat hatte er Stepan Kusmas Truppe schon einmal rekrutiert. Das war im Jahr 2013, wenige Wochen bevor die Proteste auf dem Kiewer Maidan begannen. Er hatte hier an demselben Tisch in Lemberg gesessen und dem Typen einen Koffer mit einer halben Million Dollar unter die Nase gehalten. Dafür, dass Kusmas Männer im Februar 2014 in die Hauptstadt reisten und die Proteste gegen die Regierung bis zur totalen Eskalation anheizten. Die schließlich darin mündete, dass Schüsse fielen, die dutzende Menschen, Demonstranten und Polizisten, töteten und schließlich den Rücktritt des russlandtreuen Präsidenten erzwangen. Burlington wusste auch, dass es Gangster aus Kusmas Truppe waren, die später in Odessa das Gewerkschaftshaus anzündeten und somit die Schuld am Tod von über vierzig Menschen trugen. Ein paar seiner Männer schlossen sich freiwillig dem Asow-Bataillon an, das mit Hakenkreuzen an den Helmen in den Krieg gegen die abtrünnige Ostukraine zogen.
„Also gut, Mister Burlington, was sollen wir dieses Mal für Sie tun?“
Kusma lehnte sich zurück. Sein feistes Gesicht zuckte. Offenbar hatte er seit ihrem letzten Gespräch mächtig an Gewicht zugelegt, schoss es dem Amerikaner durch den Kopf.
„Eigentlich ein ganz einfacher Job. Wir bringen eine sehr spezielle Truppe auf einem verlassenen russischen Stützpunkt in Polen nahe der ukrainischen Grenze unter. Natürlich vollkommen geheim. Ihre Truppe soll für deren Sicherheit sorgen. Das heißt Wache schieben, Patrouille fahren und solche Sachen. Und vorher alles herrichten. Dafür kriegen Sie alles, was Sie brauchen. Waffen, Quads, Ferngläser und so weiter. Und anderthalb Millionen Dollar.“
Befriedigt registrierte der Amerikaner das Funkeln in den Augen seines Gegenübers. Dann wirst du noch fetter, dachte er bei sich. Kusma beugte sich nach vorn.
„Dürfen wir die Sachen anschließend behalten?“
Burlington nickte.
„Natürlich. Was sollen wir hinterher damit? Sie dürfen nur niemandem erzählen, wo sie die her haben.“
Der Ukrainer nickte.
„Versteht sich von selbst. Also gut, wir sind im Geschäft, Mister Burlington. Aber ich brauche einen Teil des Geldes vorher. Schließlich habe ich für die Vorbereitungen einige Ausgaben zu bestreiten.“
Burlington nickte wieder und griff nach einer kleinen Reisetasche, die neben seinem Stuhl lag. Mit einer großen Geste ließ er sie vor sich auf den Tisch fallen.
„Wie damals vor ein paar Jahren. Hier sind fünfhunderttausend Dollar in bar. Den Rest gibt es, wenn die Mission erfüllt wurde.“
Kusma beugte sich vor und zog die Tasche mit einem Ruck an sich.
„Es ist immer wieder schön, mit euch Amerikanern Geschäfte zu machen.“
Der Amerikaner beugte sich nach vorn.
„Sie können sich noch eine halbe Million dazuverdienen, wenn Sie mir in den nächsten Tagen zehn Männer mit militärischer Erfahrung organisieren, die einen simplen Job im Ausland erledigen könnten. Eine schnelle Sache. Rein und wieder raus.“
„Fast alle meine Jungs haben inzwischen Kampferfahrung. Wann soll es losgehen?“
„Sehr kurzfristig. Wenn ich mich melde, müssten die Männer innerhalb von vierundzwanzig Stunden bereit sein.“
„Das ist mehr als genug Zeit. Ich werde für Sie ein paar meiner besten Kämpfer auswählen. Sie werden nicht enttäuscht sein.“