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2.3. Bewusstseinsdiagramm
ОглавлениеAbbildung 1: Bewusstseinsbegriffe
Die sechs Bewusstseinsaspekte lassen sich in einem Diagramm sehr einfach und sinngerecht anordnen (vgl. Abb.1). Die dominanten Aspekte Körper, Geist und Seele in der oberen Hälfte werden den drei I-Aspekten Instinkt, Imagination und Intuition gegenüberliegend angeordnet. Auf den sechs Achsen können nun die unterschiedlichen Bewusstseinsaspekte halbquantitativ und relativ zu einem maximal angenommenen Potenzial aufgetragen werden.
Abbildung 2: Individualbewusstsein männlicher Ausprägung
Daraus kann ein Netz-Diagramm entwickelt werden, in dem Bewusstseinsstärken und ‑schwächen sehr einfach zum Ausdruck kommen. Die unregelmäßig begrenzte rote Fläche in Abb.2 entspricht dem Abbild des Bewusstseins einer Testperson zum Zeitpunkt der Datenerfassung. Gelb zeigt das maximal erreichbare individuelle Bewusstseinspotenzial, während das Unterbewusstsein als grauer Bereich das Bewusstseinsprofil vervollständigt.
Gewisse Aspekte können auch auf mehreren Achsen aufgetragen werden. Beispielsweise gehören zur Kreativität hauptsächlich Intuitions- und Imaginationsaspekte, aber auch verstärkte Geist- und Seelenkomponenten. Eine solche Zeichnerische Darstellung, in die sowohl Fremdbilder wie Selbsteinschätzung einfließen, könnte wichtige Hinweise auf die zukünftige persönliche Bewusstseinsentwicklung geben. Daher ist es mit einem Horoskop oder dem Enneagramm vergleichbar, nur viel konziser auf das wahre Potenzial ausgerichtet.
Die Aufweitung des roten Bereichs bis zur vollständigen Deckung mit Gelb entspricht der auf dem spirituellen Weg zu durchlaufenden Bewusstseinsentfaltung. Wichtig ist aber auch die Entwicklung zum Zentrum hin, zur endgültigen Einsicht in das individuelle Unbewusste. In diesem Prozess nähern sich Suchende immer mehr dem Ursprung oder der Quelle, ihr Bewusstsein beginnt sich über den inneren grauen Bereich auszudehnen, wie es im Diagramm vorzüglich zum Ausdruck kommt.
Wenn das individuelle Potenzial sowohl nach außen als auch nach innen erlangt ist, also alle gelben und grauen Bereiche bewusst geworden sind, kann der Entwicklungsprozess als abgeschlossen betrachtet werden. Dann muss nur noch auf den letzten Gnadenakt gehofft werden.
Authentizität ist wieder erreicht, Léonard erinnert an Gebser{12} und Wilber{13}, welche von integralem Bewusstsein sprechen. Dies ist kein quantifizierbarer, absoluter, sondern ein zum eigenen Potenzial relativer Zustand. Jede spirituelle Suche lotet das eigene Potenzial vollständig aus und es geht nicht darum, so zu werden wie Mutter Teresa, Gandhi oder andere großartige Vorbilder. Nachahmung bleibt immer eine Identifikation und kann nie zur Befreiung führen.