Читать книгу Jesus-Manifest - Leonard Sweet - Страница 13
Wovon das Neue Testament durchdrungen ist
ОглавлениеDas Neue Testament ist von Christus durchdrungen. Jesus ist natürlich das Thema der vier Evangelien. In ihnen geht es im Wesentlichen um Jesu erstaunliches Leben, seine grausame Kreuzigung und das Wunder seiner Auferstehung.
In der Apostelgeschichte breitet sich die Gegenwart des inzwischen erhöhten Jesus durch seinen Leib, die Gemeinde, aus. Zunächst erklärt Lukas, er habe in seiner ersten Schrift (dem Lukasevangelium) berichtet „von allem, was Jesus angefangen hat, zu tun und auch zu lehren“ [Hervorh. d. Verf.]. Die Apostelgeschichte ist dann die Fortsetzung davon: Was Jesus nunmehr durch seinen Leib tat und lehrte.
Die Botschaft der Apostel in der gesamten Apostelgeschichte ist weder ein „Heilsplan“ noch eine Theologie noch eine systematische Glaubenslehre. Sie ist vielmehr eine Person: Christus.
… damit er den sende, der euch zuvor verkündigt wurde, Jesus Christus (Apg 3,20 SLT).
Philippus kam hinab in eine Stadt von Samaria und verkündigte ihnen Christus (Apg 8,5 SLT).
Und sogleich verkündigte er in den Synagogen Christus, dass dieser der Sohn Gottes ist (Apg 9,20 SLT; vgl. Apg 17,3).
In Apostelgeschichte 2,42 lesen wir von der sogenannten „Lehre der Apostel“. Nach dem Pfingstereignis blieb die Jerusalemer Gemeinde beständig in dieser Lehre. Doch worum handelte es sich dabei genau?
Bevor wir diese Frage beantworten, möchten wir sie umformulieren und in ihren Zusammenhang stellen. Führen Sie sich folgende Situation vor Augen: Gerade haben die zwölf Apostel etwa dreitausend Neubekehrte getauft. Am folgenden Tag sollen diese unterwiesen werden. Was werden sie ihnen beibringen?
Schauen Sie sich in der zeitgenössischen christlichen Szene um und fragen Sie sich dann, welche Inhalte man jungen Christen heute vermitteln würde. Mit Sicherheit gehören folgende Themen dazu:
• Wie man ein untadeliges Leben führt
• Strategien für Gemeindemultiplikation
• Das Zeichen des Antichristen und der Endzeitfahrplan
• Die 613 Gesetze des Mose, welche genauestens zu befolgen sind
• Das 614. Gebot: „Du sollst nichts vergessen.“
• Die Visionen und Träume in Daniel und Hesekiel
• Zeichen und Wunder
• Wie man eine Bewegung startet
• Göttliche Heilung
• Wie man aus dem Glauben lebt
• Wie man Verlorene rettet
• Schöpfung oder Evolution?
• Prinzipien effektiver Leiterschaft
• Wie man die Bibel auswendig lernt
• Soziale Gerechtigkeit
• Wie man im Glauben visualisiert und manifestiert
• Positives Bekennen
• Geistliche Kampfführung
• Wie man jüdische Feste feiert
• Segen und Wohlstand
• Systematische Theologie
Vergleichen Sie diese Liste nun mit dem, was die Apostel die Neubekehrten tatsächlich gelehrt haben. Johannes, einer aus dem Apostelkreis, berichtet:
Von allem Anfang an war es da; wir haben es gehört und mit eigenen Augen gesehen, wir haben es angeschaut und mit unseren Händen berührt – das Wort des Lebens. Ja, das Leben ist erschienen; das können wir bezeugen. Wir haben es gesehen, und wir verkünden es euch – das ewige Leben, das beim Vater war und unter uns erschienen ist. Und warum verkünden wir euch das, was wir gesehen und gehört haben? Wir möchten, dass ihr mit uns verbunden seid – mehr noch: dass ihr zusammen mit uns erlebt, was es heißt, mit dem Vater und mit seinem Sohn, Jesus Christus, verbunden zu sein (1 Joh 1,1-3).
Die Lehre der Apostel war Jesus Christus:
Sie hörten nicht auf, jeden Tag im Tempel und in den Häusern zu lehren und Jesus als den Christus zu verkündigen (Apg 5,42).
Annähernd vier Jahre lebten die Zwölf mit dem Sohn Gottes. Sie beobachteten, wie er schlief, aß, Dämonen austrieb, die Angefochtenen tröstete und die Bequemen aufrüttelte. Aber noch wichtiger war, dass ihnen die Quellen von Jesu Leben greifbar vor Augen geführt wurden. Sie beobachteten, wie er mit seinem Vater Gemeinschaft pflegte.
Zusammengefasst können wir sagen: Die Schreiber des Neuen Testaments waren völlig von Christus eingenommen. Er war ihre Botschaft, ihre Lehre, ihre Verkündigung; er selbst war ihr Leben. Alles andere war ein Ausfluss ihrer innigen Gemeinschaft mit ihm.