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Eine göttliche „Gefangenschaft“

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Was wir heute brauchen, ist, dass uns die Schuppen von den Augen fallen, damit wir die unendliche Größe unseres Herrn erkennen. Dazu braucht es Menschen, die uns den Herrn mit Vollmacht deutlich vor Augen malen können. Das setzt natürlich voraus, dass diejenigen, die selbst von Christus ergriffen worden sind, anderen ihre klare, unverfälschte Sicht von Christus vermitteln. T. Austin-Sparks hat es einmal folgendermaßen formuliert:

Göttliche Fülle ist nur durch eine fortschreitende, wachsende Offenbarung Christi und seiner Bedeutung zu erlangen. Sofern wir das Zeugnis von Gottes Wegen von alters her nicht gründlich missverstanden haben, kommt eine solche Offenbarung zunächst durch ein von Gott in Beschlag genommenes Werkzeug, das in die Tiefen Gottes hineingeführt worden ist und danach diese Offenbarung als Gottes Wahrheit an sein Volk weitergibt. Anschließend wird sie zur inneren Erfahrung und Erkenntnis derer, die es mit Gott wirklich ernst meinen – nicht als Segen für sie, sondern als Gottes Auftrag und Vermächtnis in ihnen.25

Sind unsere Augen erst einmal für die unausforschlichen Reichtümer und die fesselnde Schönheit Jesu geöffnet worden, werden wir alle unsere anderen Bestrebungen entweder auf die hinteren Bänke verweisen, oder wir sehen sie neu „im Glanz seiner Herrlichkeit und Gnade“.26 Wie Paulus werden wir „ergriffen“, und von Christus „überfallen“ und „verhaftet“ (vgl. Phil 3,12).

Genauso ist es einem der größten Denker ergangen, den das Christentum hervorgebracht hat. Wie wir bereits in der Einleitung schrieben, hatte der großartige Theologe Thomas von Aquin eine Offenbarung Jesu Christi. Im Anschluss an jene Offenbarung schrieb er Folgendes: „Ich kann nicht mehr schreiben. Verglichen mit dem, was ich gesehen habe, kommt mir alles, was ich verfasst habe, wie Stroh vor.“ 27

Eine atemberaubende Begegnung mit Jesus in unserem Herzen wischt alles andere vom Tisch. An Christus kommt nichts heran. Im direkten Vergleich sind alle seine Konkurrenten mickrig. Wer von Christus ganz erfasst und erfüllt ist, ihn gut kennt und aus der täglichen Gemeinschaft mit ihm lebt, kann kühn behaupten: „Christus ist alles, was ich brauche. Nimm mir alles weg, und dennoch bleibt mir Christus. Nimm mir meine Gaben und meinen Dienst, nimm mir Zeichen und Wunder, nimm mir das Gefühl seiner Gegenwart, nimm mir mein Augenlicht, sodass ich nicht mehr lesen kann, und nimm mir alles weg, was mich geistlich und religiös interessiert – ich werde immer noch Christus haben. Und wenn ich ihn habe, habe ich alles.“

Jesus-Manifest

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