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Kapitel 1: Womit alle Dinge erfüllt sind
ОглавлениеZentrum und auch Peripherie des christlichen Lebens ist nichts und niemand anderes als die Person Jesus Christus selbst. Seine Einzigartigkeit stellt alle anderen Dinge – auch die, die mit ihm verbunden sind – in den Schatten. Mit der Sonne als Mittelpunkt unseres Sonnensystems hat Gott uns ein Sinnbild dafür gegeben, was Christus für uns ist. Ohne die Sonne gäbe es kein Leben auf unserem Planeten. Wir sind ganz und gar von ihr abhängig. Und so, wie die Sonne das Zentrum unseres Sonnensystems ist, ist Christus das Zentrum des Universums und auch unseres eigenen Lebens.
Dietrich Bonhoeffer stellt einmal fest, dass Jesus „Mitte der menschlichen Existenz, Mitte der Geschichte und … Mitte der Natur“ ist.1 Die Geschichte ist seine Geschichte.2 Diese Zusammenhänge hat der britische Autor H. G. Wells folgendermaßen kommentiert: „Ich bin Historiker und nicht gläubig. Dennoch muss ich als Historiker bekennen, dass jener mittellose Prediger aus Nazareth unwiderruflich die Mitte der Geschichte ist. Zweifellos ist Jesus Christus die beherrschende Gestalt der gesamten Geschichte.“3
Doch lässt sich Christus nicht nur in der Mitte finden, sondern auch in den Winkeln und an den Rändern, so, wie die Sonne den ganzen Erdkreis erleuchtet. Ja, Jesus ist nicht nur Herr über das Zentrum und die Außenbezirke – er ist der Gott von allem, was ist. Als der helle Morgenstern erleuchtet er alles Existierende (vgl. Offb 22,16).
Nach zweitausend Jahren leuchtet Jesus heller als je zuvor, und die Strahlen seines Lichts dringen bis in die Schattenreiche der Finsternis. Christus in der Tiefe und tatsächlich zu kennen, ist das vorrangige Ziel des Christseins. Der Herr wünscht sich mehr als alles andere, dass wir ihn erkennen.4 Wir sind „in die Gemeinschaft seines [Gottes] Sohnes berufen worden“.5
Gottes Interesse gilt weniger der Reparatur all dessen, was in unserem Leben schiefgegangen ist; weit mehr möchte uns Gott in unserer Zerbrochenheit finden und mit Christus beschenken. Wenn Christus nicht die Mitte und das Höchste unseres Lebens ist, gerät alles aus der Bahn und aus dem Gleichgewicht. Deshalb ist es die erste Aufgabe jedes Christen, Jesus zu erkennen. Aus solcher Erkenntnis erwächst dann Liebe zu ihm und, damit verbunden, der Wunsch, Christus zu verehren, ihn zu bezeugen und ihn zum Ausdruck zu bringen.