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Liturgische Versammlung und himmlisches Jerusalem

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Wenn sich die Kirche als Versammlung bildet, dann folgt sie dem Auftrag, den sie von Jesus erhalten hat, und sie beruft sich auf seine Zusage (Mt 18,20). Damit steht die Versammlung zugleich als Repräsentantin der gesamten Menschheit vor Gott. Denn Christsein bedeutet, Hoffnung auf Leben und Frieden für alle zu haben, auch jene, die nichts von Gott wissen oder nichts von ihm wissen wollen (Joh 17,18).

Die Versammlung der Kirche ist somit zugleich eine visionäre Vorausschau. Sie bringt hier und jetzt zum Ausdruck, was es hier und jetzt noch nicht gibt, nämlich Einheit und Frieden. Die Versammlung macht ihre eigene Hoffnung hier und jetzt erfahrbar, obwohl die Erfüllung dieser Hoffnung noch aussteht.

Aus diesem Grund muss sich die Versammlung der Kirche symbolischer Ausdrucksweisen bedienen. Denn nur im symbolischen Handeln kann Unsichtbares sichtbar und erfahrbar gemacht werden, wie etwa Einheit aller in Frieden, ohne Grenzen von Raum und Zeit oder von Schuld und Tod.

Das Konzil schreibt: „In der irdischen Liturgie nehmen wir vorauskostend an jener himmlischen Liturgie teil, die in der heiligen Stadt Jerusalem, zu der wir als Pilger streben, gefeiert wird“ (SC 8). Jerusalem ist schon im Alten Testament Ausdruck für die gemeinsame Heimat aller Menschen (Ps 95) und wird im Neuen Testament in einer symbolisch aufgeladenen Erzählung zum Bild der Zukunftshoffnung (Offb 21–22,5). Kein Zufall also, wenn manche christlichen Kirchengebäude als himmlisches Jerusalem künstlerisch ausgestaltet sind.

Liturgie ist Manifestation der Kirche (SC 41) in ihrer Ausrichtung auf das Vergangene – ihren geschichtlichen Ursprung – und das Zukünftige – ihr Ziel in der Erfüllung aller menschlichen Hoffnung.

Wer macht was im Gottesdienst?

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