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Liturgische Rollen im Verhältnis zur Versammlung

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Wenn dieses Buch einzelne liturgische Rollen näher erschließen und Kriterien für die sachgerechte Ausübung entwickeln soll, dann steht folgende Leitfrage im Hintergrund: In welchem Verhältnis steht die einzelne Rolle zur Versammlung der Kirche? Jede Rolle ist Dienst an der Versammlung, damit die Versammlung sich als das erfährt, was sie sein soll. Eine christliche Gemeinde versammelt sich nicht wegen ihres Bischofs (Kapitel 8) oder wegen der Leiterin der Wort-Gottes-Feier (Kapitel 9), sondern umgekehrt: Bischof und Wort-Gottes-Feier-Leiterin üben ihre liturgische Rolle wegen der Versammlung der Kirche und für die Versammlung der Kirche aus. Liturgische Rollen sind niemals Selbstzweck.

Liturgische Rollen sind auch keine privilegierte Beziehung zu Gott oder zu Jesus Christus. In Bezug auf Gott und auf Christus sind alle Angehörigen der Kirche gleich. Wo es Unterschiede in der öffentlich ausgeübten Rolle gibt, ergeben sie sich aus ihrem Bezug zur Versammlung.

Man könnte es auch so sagen: Aus einer Versammlung, in der alle gleich sind – nämlich von Gott in die Kirche berufen –, treten einzelne Personen heraus, um dann für die Versammlung zu handeln, und zwar im Doppelsinn des für: einerseits im Dienst der Versammlung, andererseits stellvertretend für die Versammlung, je nachdem, um welche Handlung es sich im Einzelnen handelt (wie im Folgenden noch zu sehen sein wird).

Trotz der großen Bemühungen durch das Konzil ist dieses Liturgie- und Rollenverständnis noch immer nicht bei allen Beteiligten angekommen: von den Hauptamtlichen bis zu denen, die nur gelegentlich zur Versammlung dazustoßen.

Wer macht was im Gottesdienst?

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