Читать книгу Gemmotherapie - Louis Hutter - Страница 11
Botanische Betrachtung der Knospe
ОглавлениеBotanisch betrachtet sind Knospen Sprossanlagen. Sprossen setzen sich zusammen aus der Sprossachse und den Blättern.
End- oder Apikalknospen
Endknospen sind die Enden eines sich in Entwicklung befindlichen Sprosses (»apikal« bedeutet » an der Spitze eines Organs gelegen).
Seiten- oder Achselknospen
Achselknospen bilden sich in den Achseln der Blätter, am Übergang des Blattstiels in den Stängelknoten. Das Blatt, das die Knospe in seiner Achsel trägt, wird ihr »Trag-« oder »Mutterblatt« genannt. Die Achselknospen sind für die Verzweigung des Stängels verantwortlich. Anders als die Endknospen treiben die Achselknospen nicht alle aus. So kann bei vielen Laubbäumen ein Teil der Achselknospen als schlafende Knospen bis zu mehreren Jahren in Ruhe verharren. Sie werden in dieser Ruhezeit von der Rinde überwallt und treiben erst aus, wenn Bedarf besteht.
Knospen können unterschiedliche Entwicklungen nehmen. Wir unterscheiden:
• Blattknospen: entwickeln einen nur mit Blättern versehenen Spross.
• Tragknospen: entwickeln einen blütentragenden Spross.
• Blütenknospen: stellen unentfaltete Blüten dar.
Der Aufbau einer Blattknospe
Die Knospe besteht aus:
• Knospenachse, dem verkürzten Stängelanteil,
• dem apikalen Meristem,
• den Blattprimordien,
• den Anlagen der Seitenzweige,
• den jungen Blättern,
• den Knospenschuppen, die verdickte Blätter sind und nicht immer vorkommen müssen.
Knospen, die keine Knospenschuppen besitzen, werden »Nacktknospen« genannt. Die jungen Blätter umhüllen das apikale Meristem und schützen so die Knospe. Als »Primordien« bezeichnet man die wenig differenzierten ersten Anlagen beziehungsweise Vorstufen von Organen (vom lateinischen primordium für »Anfang, Ursprung«).