Читать книгу Gemmotherapie - Louis Hutter - Страница 15

Die drei Grundgewebeformen von menschlichem und pflanzlichem Organismus

Оглавление

Der menschliche Organismus entwickelt sich im embryonalen Stadium aus drei Keimschichten (auch »Keimblätter« genannt):

1 Entoderm (innere Keimschicht),

2 Mesoderm (mittlere Keimschicht) und

3 Ektoderm (äußere Keimschicht).

Jedes unserer Organe enthält Anteile aus diesen drei Keimschichten. Die Organe lassen sich aber entwicklungsmäßig auf eine hauptsächliche Keimschicht zurückverfolgen:

1 Das Entoderm bildet vor allem den Verdauungstrakt mit seinen Drüsen und die Atmungsorgane: Verdauungstrakt außer Mundhöhle und After, Leber, Pankreas, Schilddrüse, Thymus, Atmungstrakt, Harnblase, Harnröhre.

2 Das Mesoderm bildet vor allem Knochen, Muskeln und Gefäße: Skelettmuskulatur, Bindegewebe, glatte Muskulatur der Eingeweide, Herz, Blutgefäße, Blutkörperchen, Milz, Lymphknoten, Lymphgefäße, Nebennierenrinde, Nieren, Keimdrüsen, innere Geschlechtsorgane, Mikroglia (das sind sogenannte Immuneffektorzellen des zentralen Nervensystems).

3 Das Ektoderm bildet vor allem die Haut und das Nervensystem, die Sinnesorgane und die Zähne.

Auch die Pflanze entwickelt aus dem Urmeristem (apikales Meristem) drei Grundgewebe, aus denen sich weitere Pflanzenorgane differenzieren:

1 Das Präkambium bildet das Leitgewebe einer Pflanze mit Transport- und Stützfunktion. (»Kambium« steht für »Teilungsgewebe« [vom lateinischen cambium für »Wechsel«].)

2 Das Grundmeristem bildet das Markgewebe und das sekundäre Korkkambium. Es füllt die Lücke zwischen Protoderm und Präkambium aus, unterhält die meisten Stoffwechselfunktionen einer Pflanze und ist damit unter anderem für die Photosynthese zuständig.

3 Das Protoderm bildet das äußere Abschlussgewebe mit Schutzfunktion.

In der Entwicklungsgeschichte von menschlichem (wie auch tierischem) und pflanzlichem Organismus können wir innerhalb der embryonalen Entwicklung eine verblüffende Verwandtschaft von Pflanze und Mensch erkennen.

Die Tatsache, dass das differenzierte organische Leben in drei Gewebsschichten seinen Ursprung hat, erinnert unter anderem an das alte alchemistische Konzept der Tria Principia (Drei Prinzipien), dem wir in den Werken des Arztes und Philosophen Paracelsus (1493–1541) begegnen. Die drei universalen Kräfte Sal, Merkur und Sulfur konstituieren die gesamte Welt. Vereinfacht ausgedrückt, lässt sich die Wirkung dieser drei Prinzipien in den drei klassischen Aggregatzuständen erleben. Sal wird im Festen, Merkur im Flüssigen und Sulfur im Gasförmigen erlebbar. Das entsprechende Zusammenspiel dieser drei Kräfte bedingt gemäß der alchemistischen Lehre Harmonie oder Disharmonie.

Die Tria Principia lassen sich sinnvoll mit den drei Keimschichten von Mensch und Pflanze verbinden:

Mensch Tria Principia Pflanze
Entoderm Sulfur Präkambium
Mesoderm Merkur Grundmeristem
Ektoderm Sal Protoderm

Die Gemmomazerate, die die Kräfte des sich entwickelnden, ausdifferenzierenden Stadiums der pflanzlichen Keimschichten nutzbar machen, sind naturgemäß in hohem Maße Träger der ausbalancierenden Kräfte der drei Prinzipien Sulfur, Merkur und Sal.

Gemmotherapie

Подняться наверх