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Zürich, zum Zweiten

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Das erste Treffen der Reisegruppe fand dann im Sommer, abermals in Zürich, an einem warmen Sommerabend im Biergarten des Restaurants „Subito" nicht weit weg vom Hauptbahnhof statt. Neben Claude waren zwei weitere Schweizer anwesend: Ralph, ein IT-Spezialist und später mein leistungsstärkster Begleiter, sowie Theo, der langjährige Ex-Chef von „Veloplus", einer bekannten Schweizer Outdoor-Kette. Dann Martin, ein österreichischer (Klagenfurter) Ex-Mathelehrer (und damit Kollege) mit IT-Engagement in Zürich und meine Wenigkeit. Meine Ehefrau Evi war ebenfalls interessiert und somit bei diesem Treffen dabei. Katrin, eine Ulm-münchnerische Reiseverkehrs-Kauffrau mit Weltreise-Ambitionen fehlte leider. Machte ganze 5 Personen inklusive Guide. Ich fragte die ebenfalls anwesende BAT-Mitarbeiterin Marlise, ob dann die Reise überhaupt stattfindet.

„Molmoll, ja sich'r ..!"

Was sie noch nicht wusste oder nur nicht sagte: Wenig später bekamen wir alle ein Schreiben von BAT mit der Bitte um Überweisung eines „Kleingruppenzuschlages" von 250 Franken.

Wir unterhielten uns über uns alle drängende Fragen: Wie würden wir mit der Höhenkrankheit umgehen? Besteht die Gefahr für ein Lungen-oder Hirnödem? Was ist mit pochenden Kopfschmerzen, Atemnot, Schwindel, Erbrechen, Herzrasen, Schlaflosigkeit? Gibt es wirklich tödliche Gefahren? (Laut Literatur beginnen die ab 6.000 m - wir sind mit unseren 5.300 m ja nicht weit davon entfernt.) Sind Medikamente wie Diamox vernünftig, oder ist wegen der Nebenwirkungen eher davon abzuraten? Claude und Marlise rieten uns ab und hielten es sogar für Geldverschwendung, prophylaktisch Diamox mitzunehmen: So scheint es bei leichter Höhenkrankheit kaum wirksam zu sein, und bei schwerer Höhenkrankheit müssen schon schwerere Geschütze wie Dexamethason aufgefahren werden. Und Letzteres wollte Claude als Reiseapotheke „für alle" in jedem Fall mitnehmen. Jedenfalls war ich als ziemlich aktiver Rennfahrer mit jährlich über 10.000 Radkilometern froh, offensichtlich in einer Gruppe von engagierten Hobbyradlern gelandet zu sein - allerdings würden so oder so die zu fahrenden Höhenmeter oder die Länge einer Tagesetappe weniger ein Problem darstellen als die Höhenakklimatisation.

Claude und Marlise schärften uns außerdem noch ein, ja keine Bilder des Dalai Lama und keine kritischen Abhandlungen über die Rolle Chinas in Tibet mit auf die Reise zu nehmen, „da sind die Chinesen gnadenlos ..., und ihr könntet im Knast landen ...!" Die Frage, welchen Reiseführer sie denn dann empfehlen könnten, wo doch (fast) alle Reiseführer eben diese Bilder und Abhandlungen enthalten, blieb unbeantwortet.

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