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11.9.2014
ОглавлениеEvi begleitet mich auf der Fähre Friedrichshafen- Romanshorn, im IC Romanshorn- Flughafen Zürich. Beim vereinbarten Treffpunkt in der Nähe des späteren Check-In treffen wir auf einen BAT-Mitarbeiter. Ich hole mein Simplon Carbon-Bike aus dem TranZBag-Radsack (5), ohne den ich es schwer gehabt hätte, das Rad per IC zu transportieren, gebe den Radsack auf einer Gepäckaufbewahrung in derselben Etage ab und helfe dem BAT-Mann, mein Bike in einen stabilen BAT-Karton zu verpacken. Später kommen Martin, Ralph, Theo und Claude, die alle ihre Bikes in diese Kartons verpacken, die Kartons doppelt und dreifach zukleben und dann nebeneinander aufstellen. Die Kartons werden uns später durch ganz Tibet und Nepal begleiten und werden dann ziemlich lädiert nach unserer Ankunft in Zürich entsorgt werden. Claude ist mit seiner Freundin angereist (sie würde ihn später wegen seines „Freiheitsdrangs" verlassen), Ralph und Theo mit Frau. Katrin würde erst in Istanbul nach der Zwischenlandung auf uns treffen.
Der Flug von Zürich nach Istanbul ist gekennzeichnet von fortwährendem Gequassel - der Beweis, dass man aneinander interessiert ist und sich kennenlernen will. In den weitläufigen Gängen und Hallen des Flughafens „IST" gibt es dann WLAN, und da niemand von uns weiß, ob die Internetversorgung in Nepal einigermaßen lückenlos funktioniert, sind die meisten von uns noch einmal mit dem Verschicken und Checken der letzten Mails beschäftigt.
Ab Istanbul ist Katrin mit im „Boot", aber nicht auf den billigen Plätzen. Sie hat als Vielfliegerin Anspruch auf einen höherwertigen Sitzplatz. Mein eigener Sitzplatz ist dagegen eher minderwertig: Da er weder in der Höhe noch im Seitenabstand oder in der Neigung verstellbar ist, der des Vordermanns aber sehr wohl, bietet er während des Nachtflugs nach Kathmandu kaum Erholung. Dazu kommt, dass der Vordermann - ein Chinese - sich zum Schlafen bequem zurücklehnt und meine Knie dadurch einquetscht. Meine Bitte, er möge doch seinen Sitz wieder etwas steiler stellen, ignoriert er schlichtweg. Verständnisprobleme oder chinesisches „way of life"? Da das Flugzeug voll besetzt ist und ein Alternativplatz daher nicht zur Verfügung steht, bin ich froh, nach acht Stunden und durchwachter Nacht gegen 6 Uhr morgens - 15 Minuten früher als im Flugplan - wohlbehalten auf dem Flughafen von Kathmandu anzukommen. Wobei „wohlbehalten“ sich nicht auf steifen Nacken und steife Knie bezieht.