Читать книгу Zuckersüße Liebe - Lynda Lys - Страница 6
Оглавление1. Kapitel
Nicole hatte Thomas in Hamburg während ihres Studiums, dass sie im Bereich Marketing und Werbung absolvierte, kennengelernt. Sie arbeitete nebenbei in einer Werbeagentur, in der auch Thomas als Grafiker angestellt war. Thomas war durch und durch ein Stadtkind und er konnte es sich nie vorstellen, sein geliebtes Hamburg zu verlassen. Er brauchte den Trubel der Stadt, für ihn war das Tor zur Welt einfach mehr als nur Fischbrötchen, Hafen und Reeperbahn. Er liebte es, nach Feierabend eine Runde paddeln zu gehen, zu joggen oder ein kühles Bier bei Sonnenuntergang an der Außenalster zu genießen. Das alles ging in Hamburg, wer braucht da noch eine andere Stadt?
Nicole hingegen war diese Stadt einfach zu laut. Täglich die Hektik einer Großstadt als gebürtige Sylterin zu akzeptieren, fiel ihr schwer. Sie besaß ein kleines Zimmer in einer gemischten WG in der Nähe der Uni und es herrschte ein stetiges Kommen und Gehen in der Wohnung. Es gab Tage, da nahm sie einfach Reißaus und fuhr zu ihren Eltern nach Sylt, um dort für eine wichtige Klausur zu büffeln. Hier hatte sie die Ruhe, hier konnte sie entspannen, hier wurde die Zeit entschleunigt.
Nach ihrem Studium hatte sie eigentlich vor, wieder nach Sylt zurückzugehen, um dort in einer alt eingesessenen Werbeagentur anzufangen, doch die Liebe zu Thomas hielt sie in Hamburg fest.
Nach zwei Jahren zogen sie zusammen, ein Jahr später heirateten sie. Mittlerweile war Nicole achtundzwanzig Jahre alt, als sie eines Abends eine Einladungskarte ihrer Freundin Susanne aus dem Postkasten fischte. Es wurde zur Taufe der kleinen Josefine geladen. Flugs bereitete sie das Abendessen vor und wartete voller Ungeduld auf ihren Ehemann, denn sie wollte ihm das freudige Ereignis mitteilen. Thomas kam eine halbe Stunde später von der Arbeit und gemeinsam aßen sie zu Abend. Sie legte die Einladungskarte neben seinen Teller und schaute ihn an.
„Schau mal Schatz, eine Einladung von Susanne und Kai. Sie lassen ihr Töchterchen taufen. Sieh mal das Bild, ist sie nicht süß die kleine Maus?“ Verzückt verdrehte sie die Augen. Thomas schob sich den letzten Rest seines Auflaufs in den Mund und betrachtete das Bild.
„Ach Gott, die ist ja wirklich putzig“, sprach er mit vollem Mund und lächelte. „Na, unsere Kinder werden mindestens genauso hübsch, bei dir als Mutter, kein Wunder“, schob er hinterher und zwinkerte seiner Frau zu. Nicole lächelte geschmeichelt und fuhr sich mit der Hand durch ihr langes blondes Haar. Ihre blauen Augen betrachteten den Mann, den sie ihr Eigen nannte und musste zugeben, dass auch er sich nicht verstecken musste. Thomas war sehr groß, schlank, sportlich und sein dunkles Haar umrahmte sein feines, ein wenig feminin wirkendes Gesicht. Er trug keinen Bart, seine Haut war weich und hatte einen leichten Bronzeton. Seine Augen hatten ein tiefes dunkles Braun. Nicole schreckte aus ihren Gedanken hoch, als Thomas sie zum wiederholten Mal ansprach: „...oder?“, fragte er und schaute sie liebevoll an.
„Ähm, bitte?“, stotterte sie. „Entschuldige, ich war mit den Gedanken woanders.“
„Ich habe gefragt, ob es nicht für uns auch Zeit wird an was Kleines zu denken. Wir haben beruflich Fuß gefasst und ich könnte mir keine bessere Mutter für meine Kinder vorstellen.“ Er griff über den Esstisch und nahm ihre Hände. „Möchtest du ein Kind mit mir haben?“, flüsterte er ihr zärtlich zu.
Und wie Nicole wollte, doch eins bedrückte sie bei diesem Gedanken. Sie wollte auf keinen Fall ein Kind in einer Großstadt großziehen.