Читать книгу Damian - Madlen Schaffhauser - Страница 16
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ОглавлениеVerwirrt starre ich ihn an. Mir steht der Mund offen, bereit für eine Erwiderung, aber mir fällt nichts Passendes ein. Ich habe zwar deutlich gehört, was er gesagt hat, nur ist es für mich nicht verständlich. „Damian, was willst du?“ Meine Stimme zittert und ist nur noch ein knappes Flüstern.
„Ich mag dich, Jessica.“ Seine Finger gleiten zart über meine Arme. „Es ist nicht das erste Mal, dass ich dir das sage und ich meine es auch so. Ich bin gerne mit dir zusammen und ich habe letzte Nacht sehr genossen.“ Seine Hände verharren auf meiner nackten Haut, während sich seine Augen unbarmherzig in meine bohren, die einen seltsamen Ausdruck angenommen haben. „Aber ich kann es nicht ausstehen, wenn man mir etwas unterstellt, von dem man keine Ahnung hat.“
„Es tut mir leid. Aber ich fühlte mich irgendwie benutzt und....“
„Und was?“ fragt er mich, als ich nicht weiterrede. Sein Gesicht verzieht sich dabei kein bisschen. „Sag es mir.“
„Irgendwie weggeworfen.“
„Warum?“ fragt er mich nun in sanfterem Ton.
„Du bist sofort aus dem Bett gesprungen, als Susanne an die Tür geklopft hat. Du bist zu ihr in den Salon gefolgt, fast so, wie wenn du es nicht erwarten könntest sie zu sehen. Ich aber stand nackt vor dir und du hattest keinen einzigen Blick für mich übrig. Es tat mir weh, dich aus dem Zimmer gehen zu sehen, zu einer anderen Frau und das nur in einem Bademantel gekleidet.“
„Ich habe dir gesagt, dass du bleiben kannst. Stattdessen hast du mir unterstellt, ich hätte etwas mit Susanne. Das ist einfach absurd.“
Ich senke meinen Kopf. „Aber du erzählst mir ja nichts von dir.“
„Und über was haben wir dann den ganzen gestrigen Abend gesprochen?“
„Wir haben uns lediglich über dein Geschäft unterhalten. Aber nicht über dein Privatleben.“
„Das Imperium, das ich mir aufgebaut habe, gehört in gleicher Weise zu meinem Privatleben, wie der Rest von mir. Und wenn wir schon bei diesem Thema sind. Was ist mit dir? Warum zuckst du zusammen, wenn mein Griff etwas fester wird? Warum verschliesst du am liebsten deine Ohren, wenn ich ein klein wenig lauter werde? Warum gerätst du in Panik, wenn du Pietro mit seiner Waffe siehst? Warum....“
„Hör auf!“ brülle ich ihn an und mache einen Schritt von ihm weg. Mein Herz schlägt schnell und fest gegen die Rippen.
„Siehst du? Ich weiss ebenso wenig von dir, wie du von mir. Du verheimlichst mir etwas. Etwas, was dir grosse Angst macht. Ich möchte dein Freund sein, Jessica. Nicht dein Feind. Und ich möchte, dass du mir vertraust.“
Tränen füllen meine Augen. Ich möchte ihm sagen, dass er mir vertrauen kann und dass ich vorhabe ihm genauso zu glauben, bringe aber kein Wort über die Lippen.
„Jessica,“ Er streckt seine Hände nach mir aus und legt sie auf meine feuchten Wangen. „bitte nicht. Ich wollte dich nicht verletzten. Es tut mir leid.“
Ich schüttle den Kopf und wünsche mir nur noch, dass er mich endlich in seine starken Arme nimmt. Damian hat mit seinen Fragen einen wunden Punkt berührt. Mir wird klar, dass ich irgendwann mit ihm über mein Schicksal sprechen muss, damit unsere Beziehung eine Chance hat. Doch die grausamen Erlebnisse aus der Vergangenheit in Worte zu fassen, ist eine grosse Hürde, über die ich noch nicht springen kann.
Er hält mein Gesicht in seinen Händen und hebt es an, damit ich ihm in die Augen sehen muss. Mit den Daumen streift er die letzten Tränen weg. Obwohl seine Berührungen sanft, weich und tröstlich sind, haben sich die Züge um seinen Mund noch vertieft. Aber in seinen Augen glaube ich so etwas wie Unentschlossenheit und Ratlosigkeit zu erkennen.
„Bitte halt mich fest.“ bringe ich bebend hervor.
Er zieht mich an seine muskulöse, harte Brust und hält mich in einer starken Umarmung fest. Ich atme tief und befreit durch, als mir sein verführerischer Duft in die Nase steigt. Seit langer Zeit fühle ich mich endlich wieder einmal sicher und mein Herzschlag beruhigt sich mit jeder verstreichenden Sekunde.
„Entschuldige, ich wollte dich nicht so in Aufruhr versetzen.“ haucht er mir ins Haar und drückt mich noch enger an sich. „Ich habe dich vermisst.“
Der plötzliche Themenwechsel überrascht mich und hebe meinen Kopf, um ihn anzusehen.
„Ich habe mir gewünscht, dass du bleibst.“ Ein besonderer Glanz liegt in seinen Augen.
„Warum hast...“
„Ich möchte jetzt nicht mehr reden. Das können wir später wieder.“ Er hebt mich hoch auf seine Arme. „Wo ist dein Schlafzimmer?“
„Die erste Tür links.“ bringe ich rau hervor und schlinge meine Hände voll stürmischer Vorfreude um seinen Hals.
Kaum sind wir in meinem Zimmer, kickt er die Tür mit seinem Fuss zu und legt mich behutsam auf dem Bett ab. Er lächelt auf mich herab, während er seinen Mantel auszieht und sich von seinen Schuhen befreit. Fasziniert sehe ich ihm dabei zu, wie er seine Krawatte löst, über den Kopf zieht und sie auf den Mantel legt. Sein Jackett über die Schultern streift und den ersten Knopf seines Hemdes öffnet. Mit jedem weiteren Knopf entblösst er seine breite Brust und entfacht damit ein herrliches Kribbeln zwischen meinen Schenkeln. Ich lecke mit der Zunge über meine Lippen, als er seinen Oberkörper befreit. Ein anzügliches Lächeln huscht über sein Gesicht, bevor die Matratze unter seinem Gewicht nachgibt und er sich zu mir legt.
Seit er bei mir aufgetaucht ist, haben wir uns noch kein einziges Mal geküsst. Begierig warte ich jetzt darauf, dass er endlich seinen geschmeidigen Mund auf meinen drückt und mich mit seiner feuchten Zunge neckt.
Ein befreiendes Seufzen weicht aus meinem Innern, als er sich auf mich legt und mich mit seinem Körper völlig bedeckt. Ich fühle mich auf wundersame Weise sicher und geborgen unter ihm. Seine Lippen bewegen sich sanft über meine, um sie dann in Beschlag zu nehmen. Sein Duft betört mich und lässt meine Sinne schwinden. Damians Lippen hinterlassen auf dem Weg zu meinem Busen eine heisse Spur und lässt durch den Stoff meines T-Shirts seine Zunge, um meine bereits harten Nippel, kreisen. Ich kralle meine Finger in sein dichtes, dunkelblondes Haar, dabei flüstere ich heiser seinen Namen. Mein Körper ist völlig erhitzt und er verlangt gierig nach ihm.
„Ich möchte dich spüren. Ich möchte, dass du mich vollständig ausfüllst, bis zum letzten Zentimeter und dich in mir bewegst.“
„Oh Gott, Jess.“ raunt er mit kehliger Stimme. „Du bringst mich noch um den Verstand.“ Im selben Moment richtet er sich auf, hastet aus dem Bett und reisst sich seine schwarze Anzugshose vom Leib. Nur wenige Sekunden später steht er komplett nackt vor mir. Sein Anblick bringt jedes Mal mein Atem ins Stocken. Ich bewundere seinen sportlichen Körper. Meine Augen tasten sich über seinen kräftigen Brustkorb und bleiben schliesslich bei seiner mächtigen Erektion stehen. Langsam richte ich mich auf und krieche auf allen vieren über das Bett. An der Kante knie ich mich vor ihn hin und lege meine Hände auf seine Hüften. Alles an ihm ist straff und hart, wie sein Penis. Ich beuge mich nach vorne und umschliesse ihn mit meinen Lippen. Ein lustvolles Aufstöhnen entweicht seiner Kehle. Behutsam nehme ich ihn tiefer in meinen Mund und gleite wieder zurück. Dabei sauge ich immer fester daran.
„Genug!“ Er stemmt seine Hände auf meine Schulter. Mit einem leichten Druck schiebt er mich von sich weg. Erschrocken hebe ich meinen Kopf und starre in sein angespanntes Gesicht. „Wenn du so weitermachst, werde ich gleich kommen.“ Wie ein Raubtier kommt er auf mich zu. „Heb deine Arme.“ Ich mache, was er mir sagt und im selben Moment fliegt mein Oberteil durch die Luft. „Heb dein süsses Hinterteil an.“ Damian zerrt an meiner Trainerhose und Sekunden später liege ich nur noch in meinem roten Slip bekleidet vor ihm. „Ich werde dir einen neuen kaufen.“ Noch bevor ich verstehe, was er damit meint, reisst etwas, dann hält er den Spitzentanga in seiner Hand. Er schnuppert kurz daran und schenkt mir dann ein äusserst erregendes Lächeln.
Er beugt sich zu mir hinunter und versiegelt unsere Lippen. Ich lehne mich zurück in die Kissen und spreize gleichzeitig erwartungsvoll meine Beine.
„Willst du ihn überstreifen?“
Entsetzt sehe ich ihn an. Ich habe es total verpasst. Wie konnte das nur passieren? Keinen einzigen Augenblick habe ich daran gedacht. Ich spüre, wie ein beklemmendes Gefühl in mir aufsteigt. „Damian.“ Sein Name kommt mir beinahe nicht über die Lippen.
„Was ist?“ Er stemmt sich auf die Ellbogen und sieht mich nachdenklich an, in der einen Hand das verpackte Kondom.
„Es tut mir leid, aber ich habe es völlig vergessen.“ Er liegt noch immer zwischen meinen Beinen, dabei fühle ich deutlich, wie seine Spitze an meine feuchten Schamlippen drückt.
„Was hast du....?“ Dann dämmert es ihm. Seine Augen nehmen einen wütenden Glanz an, in denen eben noch die pure Lust stand. „Du warst noch nicht in der Apotheke?“ fragt er mich fassungslos.
„Nein.“ flüstere ich. Ich habe Angst vor seiner nächsten Reaktion. Er beobachtet mich schweigend, während ich versuche seinen harten Gesichtszug richtig zu deuten. Ich drehe meinen Kopf zur Seite. Ihn anzusehen, dazu bin ich nicht mehr fähig. Es schmerzt mich, wie er mich unbeherrscht zornig anfunkelt. Mir ist mit einem Mal kalt und ich fühle mich unter ihm eingesperrt. Sein Gewicht drückt zu sehr auf mein schmerzendes Herz. Ich bettle innerlich um sein Verständnis. Klar habe ich ihm letzte Nacht versprochen, dass ich mich darum kümmern werde, aber meine Gefühle fuhren in den letzten zehn Stunden derart Achterbahn, dass ich unser Problem vollkommen ausradiert habe. Wie konnte ich das nur aus meinem Gedächtnis streichen, da er mir ganz deutlich zu verstehen gab, dass ich auf keinen Fall schwanger werden darf? Seine Worte klingen in meinem Kopf wider, in jenem aufgebrachten Ton, wie er sie herausgeschrien hat. Verhütest du? Verdammt! Verdammt! Ach, Scheisse! Das darf nie wieder geschehen. Ich höre sie so klar, als würde er sie soeben laut sagen. Ich muss schwer schlucken. „Es war nicht meine Absicht.“ Nicht nur meine Stimme zittert, sondern mein ganzer Körper. Eine Träne löst sich und rollt mir über die Wange.
Damian hat sich noch immer nicht bewegt, während ich versuche von ihm abzurücken. Er starrt auf mich nieder und ich kann seinen erbitterten Blick auf mir spüren, der sich in meine Haut brennt.
„Damian, bitte.“ verzweifelt stemme ich meine Hände gegen seine Brust, um mir Luft zum atmen zu verschaffen. Dabei lösen sich weitere Tränen aus meinen Augen.
„Schsch.“ flüstert er. Mit dem Daumen wischt er die salzigen Tränen weg. Er senkt sich ganz auf mich nieder. Seine harte Brust berührt meinen Busen, seine Finger verkeilen sich in meinen Haaren. „Wir haben noch etwas Zeit. Es ist noch nicht zu spät.“
„Damian, es tut mir leid.“ Ich beginne leise an seiner nackten Schulter zu schluchzen.
„Schsch.“ Er dreht mein Gesicht zu ihm, bevor er mich auf die Stirn küsst. „Es wird alles gut. Ich werde dich danach begleiten.“
Verwirrt sehe ich ihn an. „Danach?“
„Ja, danach.“ Ein leises Lächeln umspielt seinen Mund. „Jetzt möchte ich dich vögeln. Spürst du ihn?“ Wie um mir zu verdeutlichen, was er damit meint, drückt er seine Erektion an meine Vagina. „Ich will deine Möse ficken und sie lecken, bis du mich darum bettelst, dich zu erlösen.“
„Oh ja, Damian.“ stöhne ich auf und hebe ihm meine Hüfte voller Verlangen entgegen. „Nimm mich.“ Unser Problem schon wieder vergessen.
Er richtet sich auf und kniet sich zwischen meinen Beinen hin. Ungeduldig reisst er die kleine Packung auf und streift sich den durchsichtigen Gummi über seinen beachtlichen Penis. Dabei lässt er mich nicht aus seinem Blick. Er sieht mir dabei zu, wie ich ihn beobachte, wie ich mit meiner Zunge über die trockenen Lippen fahre und ich ihn stumm anbettle, mich mit seinem harten Schwanz auszufüllen.
„Ich hasse diese Dinger.“ flucht er hinaus, als er mit einem kraftvollen Stoss in mich dringt. Wir verharren in dieser Position und sehen uns tief in die Augen. „Ich möchte dich ganz spüren. Nicht mit diesem Überzieher, der wie eine Barriere zwischen uns steht.“ Er bewegt sich langsam zurück. „Gleich nächste Woche wirst du bei Dr. Glasgow einen Termin vereinbaren. Du wirst dir die Pille verschreiben lassen.“ Er stösst mit voller Wucht in mich. „Hast du mich verstanden?“
„Ja.“ keuche ich heiser hervor. In dieser Situation und in diesem Zustand würde ich alles für ihn tun. „Massier mich mit deinem Hammer.“ Ich kralle meine Fingernägel in seinen Rücken und umklammere seinen Hintern mit den Beinen. Mein Puls geht schneller, meine Lust nach ihm ist fast unerträglich. „Lass mich kommen.“ bettle ich ihn an.
„Das werde ich, aber es ist noch zu früh.“ Er zieht sich aus mir zurück und sinkt nach unten.
Dabei zieht er eine heisse, feuchte Spur von meinem Hals über die festen Brustwarzen, zupft und saugt an ihnen, fährt mit seinen Lippen weiter über meinen Oberkörper Richtung Nabel, hält dort kurz inne, drückt einen Kuss darauf, bevor er weiter nach unten gleitet, zwischen meine Beine. Er verkeilt seine Finger mit meinen und zieht meine Arme vom Körper weg.
„Damian.“ stöhne ich laut, als seine Zunge meine schlüpfrigen Schamlippen spaltet. Ich biege meinen Rücken durch und versuche meine Hände zu befreien, die er eisern festhält. Er hat mich in seiner Gewalt, was mich überraschenderweise statt ängstigt, ziemlich scharf macht. Mit seinen Zähnen knabbert er an meinen Lippen und massiert mit seiner Zunge meinen Kitzler. Ich schliesse die Augen und lasse mich von den Gefühlen überrollen, die Damian mit seinen himmlischen Liebkosungen in mir auslöst. Mein Atem geht schnell und unregelmässig. Ich fühle wie der Höhepunkt auf mich zustürmt, wie ein Orkan. Unaufhaltsam und unkontrollierbar. Meine Hände drücken seine noch fester, aus Verzweiflung und gleichzeitiger Entzückung.
Seine Verführung hat plötzlich aufgehört. „Mach die Augen auf.“
„Nein, hör nicht auf!“ schreie ich aufgebracht.
„Ich will dich sehen, wenn du kommst. Ich möchte tief in deine Augen schauen, wenn deine Möse zuckt. Mach die Augen auf.“ wiederholt er im Befehlston.
Widerstrebend öffne ich sie und blicke ihn direkt an. Er schenkt mir ein Lächeln und beugt sich wieder zurück zwischen meine Schenkel. Seine Zunge schnellt hervor und neckt meine Klit. Dabei hat er seine Augen auf mein Gesicht gerichtet. Er beobachtet mich, während ich einem gewaltigen Orgasmus entgegensteuere. Ihm entgeht nicht, wie sich meine Gesichtsmuskeln entspannen und ein erfülltes Leuchten in meine Iris tritt, als mein Körper vor Erlösung bebt.
Noch bevor das letzte Vibrieren verklungen ist, lässt er meine Hände los, stützt sich auf die Arme und stösst mit seinem prachtvollen Schwanz in mein noch immer zuckendes Loch.
„Oh Damian. Du bist so dick und fest. Du füllst mich vollkommen aus.“
„Bist du gut.“ stöhnt er. „Jetzt werd ich dich vögeln. Ich kann nicht mehr länger warten.“
„Ja, Damian. Fick mich!“
„Du bringst mich noch um.“ Damian kniet sich zwischen meine Beine, legt seine Hände unter meinen Hintern und hebt es etwas hoch, ihm entgegen. Ich halte mich am Kopfende fest, um mich gegen ihn zu stemmen, damit er mich fester und bis zum Anschlag in Besitz nehmen kann. Seine Stösse sind hart, schnell und gnadenlos. „Das nächste Mal werde ich in dich spritzen und nicht in dieses gottverdammte Ding.“ Mit einem lauten Schrei und meinem Namen auf den Lippen kommt er. Er sackt auf mich hinab, bedeckt mich mit seinem schweissgebadeten Körper und küsst mich sanft auf den Mund, als ihn sein Höhepunkt das letzte Mal erzittern lässt.
Nach einer weiteren Runde wildem Sex, schafften wir es endlich wieder in unsere Kleider und trinken nun in der Küche einen frisch zubereiteten Kaffee. Damian sitzt mir gegenüber, in seinem schicken Anzug, in dem er einfach umwerfend aussieht. Seine kurzen Haare stehen wild vom Kopf, was ihn noch attraktiver aussehen lässt. Auf seinem Gesicht ein leises Lächeln, das nur für mich bestimmt ist.
Ich kann noch immer nicht glauben, dass er hier bei mir ist. Es ist noch nicht lange her, als er mich aus seinem Appartement geschickt hat, weg von ihm. Jener Moment war nahezu unerträglich. Ich dachte schon, dass ich ihn verloren hätte, was mir das Herz bluten liess.
Obwohl ich mich gegen seine unglaubliche Anziehungskraft gewehrt habe, hat er mich mühelos in seinen Bann gezogen. Wie auch jetzt, indem sich sein gesamtes Interesse alleine auf mich bezieht. Ich bin glücklich und fühle mich wie eine Auserwählte. Trotzdem verbirgt sich in einem dunklen, kleinen Winkel meines Gehirns das Wissen, dass ich ihn nicht ewig halten kann. Vielleicht bin ich für die nächsten Tagen, wer weiss, vielleicht auch für Wochen eine faszinierende Errungenschaft, aber irgendwann wird er weiterziehen und mich in meinem Trümmerhaufen zurücklassen.
„Ich würde alles dafür geben, deine Gedanken lesen zu können.“ Er streckt seine Hand über die Theke, an der wir sitzen und legt sie an mein Gesicht. Ich schmiege meine Wange in seine zarte Handfläche. „Was schwirrt in deinem Kopf herum?“
Für einen kurzen Augenblick schliesse ich die Augen und wappne mich mental auf unser bevorstehendes Gespräch. „Ich weiss, wie viel es dir bedeutet, dass ich nicht schwanger werde, aber...“
„Nein, das weisst du nicht!“ unterbricht er mich schroff. Sein Mund, der mich gerade eben noch angelächelt hat, ist angespannt und verschlossen. Er zieht seine Hand zurück, während seine Augen mich alarmierend anblitzen. „Du kannst dir nicht im Mindesten vorstellen, was es mir bedeutet, dass du nicht schwanger wirst!“ Dieses kleine vernichtende Wort, das er derart deutlich ausgespuckt hat, bohrt sich wie ein fremder Eindringling in mein Herz.
Ich zucke unter seiner groben Entgegnung zusammen. Leider verstehe ich nicht, warum er so auf dieses Thema reagiert, wie ich vieles nicht begreifen kann, was mit ihm zu tun hat, aber es verletzt mich schwer, dass er sich so kalt verhält. Statt dass er mir erklärt, was ihn so bewegt, hält er mich auf Distanz, als wäre ich sein Feind und nicht diejenige, die ihn verstehen möchte.
Langsam rutsche ich von meinem Barhocker, stelle die Tasse in die Spülmasche und gehe um die Theke. Ich nehme all meinen Mut zusammen, bleibe vor ihm stehen und sehe ihn direkt an. „Ich werde in die Apotheke gehen und ich werde mir diese Pille danach geben lassen, damit du wieder beruhigt atmen kannst. Aber ich möchte, dass du verschwindest. Ich werde mich jetzt umziehen und wenn ich fertig bin, will ich dich hier nicht mehr sehen.“
Bevor er meine Tränen in den Augen glitzern sehen kann, wende ich mich von ihm ab und laufe mit wackligen Beinen auf mein Zimmer zu. Noch nicht einmal drei Schritte später packen mich seine Hände an den Schultern und drehen mich so abrupt um, dass ich gegen seine feste Brust falle. Ich stemme meine Hände gegen seinen muskulösen Oberkörper, doch er legt schnell seine Arme um mich, die jeglichen Versuch, mich von ihm zu lösen, aussichtslos machen.
„Es tut mir leid.“ flüstert er an mein Ohr. „Ich wollte dich nicht verletzen.“
„Das hast du aber.“ bringe ich zwischen zwei leisen Schluchzern hervor.
„Es war nicht meine Absicht.“ Er fährt mir sanft durch die Haare und drückt mir einen Kuss nach dem anderen auf den Scheitel. „Ich habe keine Erfahrung damit.“
„Mit was hast du keine Erfahrung?“ Meine Stimme hat wieder etwas Boden gefasst.
„Mit dem hier.“
Ich hebe meinen Kopf, um ihn anzusehen, als er nicht weiterspricht. „Was ist das zwischen uns?“ Ich muss endlich Klarheit haben und wissen woran ich bei ihm bin.
„Du bist mir wichtig. Es vergeht kein Moment, an dem ich nicht an dich denke. Du beherrschst meine Gedanken, egal wo ich bin.“
Dieses Eingeständnis lässt mich leicht wanken und mein Herz gleich schneller schlagen.
Er sieht mich weiter ernst an. „Bitte Jessica, stell nicht so viele Fragen. Ich kann sie nicht beantworten, auch wenn ich sehe, wie sehr ich dir damit wehtue.“
Ich stemme meine Hände gegen ihn und er lässt mich aus seiner Umarmung, zwar widerstrebend, aber er gibt mich frei. „Damian.“ Lange und still sehen wir uns in die Augen. Niemand von uns beiden ist fähig, diesen kostbaren Augenblick zu zerstören. Sein Blick bittet mich um Vergebung, was mich jedoch nicht davon ablenken lässt, seinen Seelenschmerz darin zu lesen. „Ich wünsche mir, dass du mir irgendwann von deinem Kummer erzählen wirst. Wenn ich dir wichtig bin, musst du über deinen Schatten springen und mir vertrauen. Ansonsten haben wir keine Chance.“ Ich hebe meine rechte Hand und fahre über sein attraktives Gesicht, bevor er sich zu mir beugt und unsere Lippen sich zu einem flammenden Kuss vereinen.