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1.4.4»Unscharf maskieren« – die analoge Kontrastkorrektur

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Auf den vorangegangenen Seiten haben wir schon manche analogen Wurzeln digitaler Begriffe aufgespürt. Der Filter Unscharf maskieren ist ein besonders schönes Beispiel dafür. Haben Sie sich schon einmal gefragt, woher dieser Filter seinen seltsamen Namen hat? Ich durfte diese Technik während meiner fotografischen Ausbildung noch analog kennenlernen. Konfrontiert mit einem sehr flauen Negativ, murmelte mein Ausbilder nur ein knappes »unscharf maskieren« … Gemeint war damit eine unscharfe Negativkopie – belichtet durch eine Milchglasscheibe –, die, zusammen mit dem Original belichtet, dessen dunkle und helle Bildbereiche verstärken konnte. Das Ergebnis ist ein gesteigerter Bildkontrast. In dieser ursprünglichen Form wird der Filter Unscharf maskieren allerdings kaum noch genutzt. Statt zum Verstärken des globalen Kontrastes arbeitet er in kleinen Bildbereichen, die über den Regler Radius gesteuert werden. Eine solche Kontrastverstärkung in den Details kennen wir als Scharfzeichnung. Schon die Regler Struktur und Klarheit in der Raw-Entwicklung nutzen das gleiche Prinzip.

Die Unscharf-maskieren-Technik hat sich lange vorher zum Standardfilter für die finale Scharfzeichnung in Photoshop entwickelt.

Dies ist nur eines von vielen sprachlichen Relikten, die sich in die digitale Bildbearbeitung herübergerettet haben – das Verständnis für die analogen Wurzeln hilft, Funktionen wie den Unscharf-maskieren-Filter auch mal für andere Zwecke als für die Scharfzeichnung einzusetzen.


Abb. 1.26: Schon in der analogen Fotografie wurde ein Negativ unscharf maskiert, um den Kontrast zu verstärken.

Maike Jarsetz' digitale Dunkelkammer

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