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Das kleine Zyklus-Einmaleins

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Ihr Menstruationszyklus wird gesteuert von einer Kommunikationsschleife zwischen zwei Drüsen in Ihrem Kopf – dem Hypothalamus und der Hypophyse – und den Eierstöcken. Diese Schleife ist bekannt unter dem Namen HHO-Achse (Hypothalamus-Hypophyse-Ovar, engl. auch HPO für Hypothalamic-Pituitary-Ovarian). Sie zeichnet verantwortlich für die größtenteils vorhersehbaren Abläufe und hormonellen Veränderungen in jedem Zyklus. Sobald wir in die Wechseljahre kommen, gerät das System allerdings immer stärker aus dem Lot. Ich möchte diese Veränderungen im Folgenden gerne erklären, damit Sie Ihre Erfahrungen – im Guten wie im Schlechten – besser einordnen können.

Zunächst einmal meine ich nicht Ihre Periode, wenn ich vom Zyklus spreche. Die Periode ist der Zeitpunkt im Zyklus, an dem Sie bluten, wohingegen der Zyklus die ganzen 28 Tage umfasst (beziehungsweise den Zeitraum, der für Sie typisch ist). Nur rund 12,4 Prozent aller Menstruierenden haben einen „Bilderbuchzyklus“ von 28 Tagen Länge, und in der Perimenopause sind unregelmäßige Zykluslängen sowieso eher vorprogrammiert.

Östrogen ist das Hormon, das über Ihre erste Zyklushälfte regiert, die man auch als Follikelphase bezeichnet. Seine Aufgabe ist es, den Körper auf eine Schwangerschaft vorzubereiten, ob Sie nun eine planen oder nicht. In der ersten Zyklushälfte sorgt das Östrogen dafür, dass die Gebärmutterschleimhaut – das Endometrium – anwächst. Auch die Produktion von Zervixschleim nimmt zu, der für das Überleben und Vorankommen der Spermien eine wichtige Rolle spielt. Unser Verhalten in der ersten Zyklushälfte ist ebenfalls vom Östrogen geprägt. Wenn Sie festgestellt haben, dass Sie in dieser Zeit gesprächiger sind, gerne ausgehen, leichter Menschen kennenlernen und mehr Lust auf Sex haben, dann liegt das am Östrogen (und am Testosteron), die einen guten Job machen.

Nach dem Eisprung wird Progesteron produziert, um das Einnisten der Eizelle und eine mögliche Schwangerschaft zu unterstützen. Das Progesteron verändert und erhält die Gebärmutterschleimhaut, sodass sie als „Nest“ geeignet ist. In der gleichen Weise, wie das Östrogen Sie in der ersten Zyklushälfte auf eine Empfängnis vorbereitet, will das Progesteron Sie in der zweiten Hälfte schützen und nähren. Progesteron sorgt für Entschleunigung. Sie sind vielleicht stärker in sich gekehrt und weniger daran interessiert, das Haus zu verlassen, und wenn, dann nur mit engen Freunden. Auf diese Weise möchte Progesteron für Ihre Sicherheit sorgen. Sogar Ihr Verdauungssystem arbeitet langsamer, damit Ihr Körper mehr Nährstoffe aus der Nahrung resorbieren und einen sich potenziell entwickelnden Embryo optimal versorgen kann.

Wie wir unseren Zyklus erleben, ist individuell verschieden, und wir sind unseren Hormonen nicht hilflos ausgeliefert. Dennoch gehe ich davon aus, dass dieses Wissen Ihnen hilft, zu verstehen, was genau Ihre Hormone mit ihrem „Verhalten“ bezwecken.

Superpower für die Wechseljahre

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