Читать книгу Nach dem Ende der Zukunft - Manfred Kopfer - Страница 10

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Kapitel 10

Als Ziel seiner ersten Suche alleine wählte der Jungschmied den großen Steinfluss am Rande des Reiches und machte sich direkt auf den Weg dorthin. Nach einigen Tagen erreichte er die Grenze, wo er allerdings feststellen musste, dass sie gesäumt war von dichtem und schier undurchdringlichem Gebüsch.

Daher begab er sich auf eine Anhöhe, um sich einen Überblick über die Landschaft um ihn herum zu verschaffen. Von oben war der Steinfluss auch aus der Entfernung deutlich zu sehen. Er erstreckte sich viele Meter in der Breite und führte endlos in die Länge. Als hätte jemand einen Berg genommen und ihn platt gewalzt, kam es ihm vor. Immer wieder wurde der Fluss von Rissen und Wellen durchbrochen, die aber nicht flossen, sondern ewig in Stein gemeißelt waren. Weit in der Ferne erahnte er die Kreuzung, wo der Steinfluss auf jenen aus Wasser traf. Auf eine Tagesreise schätzte er den Weg dorthin.

Dann ließ der Jungschmied seinen Blick schweifen und betrachtete sich die Landschaft als ganzes. Es war es ein sonderbarer Anblick, wie er nicht hätte sonderbarer sein können. Die Welt jenseits seines von Felswänden begrenzten Tals erstaunte ihn immer wieder von Neuem.

Mit Ehrfurcht stellte er in einem Mal auch fest, wie riesig die Welt doch war. So weitläufig war ihr Anblick von seiner Position aus, dass sie ihm geradezu endlos vorkam. Das Land erstreckte sich bis weit jenseits hinter den sichtbaren Horizont.

Er drehte sich um und versuchte den Berg zu erblicken, durch den er gekommen war. Selbst diesen konnte er nur vage erkennen.

Für mehr als nur einen Augenblick ließ er die Größe um ihn herum intensiv auf sich wirken. Mit einem Mal stellte er fest, wie klein er doch war im Vergleich zur Größe der Welt.

Am darauffolgenden Tag erreichte er die Stelle, an der sich die beiden Flüsse kreuzten. Es war bitterkalt und der Wind zerrte an seiner Kleidung. Der Himmel dagegen war klar und die kalte Wintersonne tauchte alles in genauso helle wie matte Farben. Wieder begab er sich auf eine Anhöhe, um sich einen Überblick zu verschaffen.

Der Fluss aus Wasser zerschnitt jenen aus Stein, sah er nun. In der Mitte des Flusses aus Wasser ragte ein großer Fels in die Höhe. Fast kam es ihm vor, als sei dieser von Menschenhand geschaffen worden, um einer Brücke über den Fluss als tragende Säule zu dienen.

Der Jungschmied merkte, wie die Phantasie mit ihm am durchgehen war.

Nach dem Felsen erfasste er den weiteren Umkreis um die Flusskreuzung herum. Da sah er plötzlich, wie mehrere Linien von der anderen Seite vom Flussufer wegführten. Kaum zu erkennen war die Struktur, aber er wusste genau, was er da sah. Die zerrende Kälte war auf der Stelle aus seinem Bewusstsein gefegt.

Die Anordnung der Bäume und Büsche in dem Bereich waren ein unmissverständliches Zeichen für ihn. Die Bepflanzung entsprach genau dem, was er aus dem Tal von den Eisenadern her kannte. Nur viel größer mussten sie sein, die Adern, spekulierte er in sich hinein.

Ein Gefühl sagte ihm, dass es auch auf Seiten des Palastikreichs noch Eisenadern geben musste. Denn wenn sie durch Berge gehen, dann werden sie mit Sicherheit auch Flüsse überwinden.

Mit der neuen Gewissheit, die ihm seine Phantasie vermittelte, ging er rasch von der Anhöhe hinunter und machte sich sofort auf auf in Richtung das Ufers.

Nach einem längeren Kampf gegen eine Vielzahl widriger Büsche stand er endlich am Ufer des Flusses. Auch dieser beeindruckte ihn, war er doch weit größer als all jene Bäche, die er in seinem bisherigen Leben zu sehen bekam.

Nachdem er einer Weile das Ufer entlang ging, sah er auf der anderen Seite schließlich etwas, das er als mögliche Überreste einer Eisenader erkannte.

Dann suchte er auf seiner Seite den Uferhang ab und tatsächlich, auch hier fanden sich eiserne Überreste einer Ader. Sie muss eine mächtige gewesen sein. Zu seiner Überraschung fand er sogar Streben, die ineinander geschmiedet waren. Selbst Segmente mit Bolzen waren darunter.

Das war Menschenwerk, stellte er fest, und sah sich bestätigt, dass hier einmal Menschen mit Eisen gearbeitet haben mussten.

Er suchte eine Weile nach einem Eisenstück, das er transportieren konnte, fand aber keins. Sie alle waren zu groß und waren fest in der Erde verankert.

So kämpfte er sich ohne Fundstück in der Hand wieder aus dem Dickicht heraus. Guter Dinge machte er sich wieder auf den Weg zurück zu Silexa. Hatte er den Beweis nun doch endlich gefunden.

Am Flussufer nahe der Kreuzung gilt es nach Eisen zu suchen.

Nach dem Ende der Zukunft

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