Читать книгу Nach dem Ende der Zukunft - Manfred Kopfer - Страница 9
ОглавлениеKapitel 9
Das Erlebnis beim König ließ den Jungschmied nicht mehr in Ruhe. Unbegreiflich war ihm die harsche Ablehnung und auch der Betrug mit dem Holz. Aber er ahnte auch, dass wer etwas nicht kannte, für den ist schon die Vorstellung darüber zu viel. Es war also an ihm, den Beweis zu erbringen.
Noch im Winter begann er mit der Suche nach Eisen im Reich. Nicht einmal Silexas Reize konnte ihn davon abhalten, auch wenn sie diese genauso gut einsetze wie ihren Verstand.
Ein Haus sollte er kaufen, meinte sie, und den Winter gut überstehen. Doch der Jungschmied wollte nicht und bezahlte stattdessen die Menschen im Palastikreich, um überall nach Adern mit Eisen zu suchen.
Von Erfolg gekrönt war es nicht. Der Boden war schlammig oder wahlweise hart und so waren die Werkzeuge aus Holz und Stein kaum brauchbar und brachen schnell ab.
Den Jungschmied störte das wenig, reichte doch ein kleines Fragment mit Palastik zum Kauf für eine ganze Woche der Arbeit eines erwachsenen Mannes. So machte er weiter und schickte die Menschen hinaus auf die Felder und ließ überall da ein Loch in die Erde graben, wo er auf eine Ader zu stoßen hoffte.
Die Menschen machten mit für die Bezahlung, sahen aber nicht den größeren Sinn seiner Suche und verloren allmählich ihren Respekt vor dem Gast. Sein Palastik war gut, doch sein Verstand war es nicht. Selbst Silexa in ihrer zauberhaften Art konnte seinen Ruf kaum mehr noch retten.
Dann jedoch ergab sich ein noch viel schlimmeres Problem als jenes der Rufschädigung, das auch den Jungschmied plagte, er sich aber kaum dagegen zu helfen wusste. Denn immer mehr seines Reichtums zirkulierte im Volk, auf dass er zunehmend mehr für die Arbeit bezahlen musste und die Preise stark stiegen. Das schuf Unmut bei den Menschen, mussten sie bei den Ritualen doch immer mehr in das Feuer geben, so dass ihnen kaum etwas erhalten blieb.
Dem König selbst gefiel es zunächst sehr gut, wie der Jungschmied stets weiter aus dem Vollen das Palastik aus seiner Truhe verteilte. Doch die Stimmung im Volk entging im nicht. Als Hüter des Palastiks und dessen Rechts sah er sich dazu gezwungen, dem Treiben ein Ende zu bereiten. Der rege Umlauf hatte das Palastik zu sehr entwertet.
Noch immer genoss der Jungschmied den Schutz des Königs. Daher ließ dieser Milde über ihn walten. Doch bezahlen für das Graben von Löchern, das entschied er beim Urteil klar über ihn, durfte er nicht mehr und auch sein Vermögen war nun geteilt, auf das seine Gefährtin Silexa fortan über die Hälfte seines Reichtums bestimmte.
Ob er es wollte oder nicht, der Jungschmied musste dem König gehorchen. Silexa war eine gute Gefährtin, die stets das richtige tat. Daher wusste er, der halbe Inhalt der Truhe war gut aufgehoben bei ihr.
Aufgeben wollte er aber nicht, wusste es doch um die Existenz mindestens einer Eisenader, die es im Königreich gab. Noch mitten im Winter begann er daher an den Rändern des Reiches mit der Suche danach. Teilweise marschierte er tagelang von Silexa begleitet die äußeren Gebiete jenseits der Siedlungen ab.
Seine Gefährtin beklagte sich nie darüber. Doch irgendwann, nach einer weiteren sinnlosen Suche beschloss sie, für die beiden endlich ein Haus zu kaufen.
„Wenigstens einer von uns beiden sollte an die Zukunft denken“, kommentierte sie ihren Entschluss dazu.
Er willigte ein und machte er sich erstmals allein auf die Suche.