Читать книгу Nach dem Ende der Zukunft - Manfred Kopfer - Страница 5

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Kapitel 5

Die Geräuschkulisse im großen Rund brach auf der Stelle ab. Man hätte eine Stecknadel fallen hören können, wenn es denn welche gegeben hätte. Die Anwesenden starrten mit aufgerissenen Augen auf das, was sich ihnen präsentierte.

Noch nie zuvor lüftete sich der Vorhang. Noch nie trat jemand durch ihn hindurch. Die Gestalt, die ihnen jetzt aber erschien, war mit Sicherheit nicht das, was sie sich ausgemalt hatten. Der ganze Dreck, die Blutflecken, die zerrissene Kleidung, nichts war feierlich an der Gestalt, die da vor ihnen auf der großen Bühne stand.

Überwältigt von den Gefühlen seines Übertritts, sackte der Jungschmied auf der Stelle in sich zusammen.

Erst viel später wachte er wieder auf. Ganz langsam kam er zu Bewusstsein und es dauerte, bis er die Schmerzen von seiner Flucht wieder spürte.

Den Blick an der Decke fixierend versuchte er seiner Wahrnehmung Halt zu geben. So ganz schaffte er es nicht.

Dann versuchte er sich auf seine Körpersignale zu fokussieren.

Alles tat ihm weh.

Vom Kopf bis zu den Füßen schmerzte es und brannten die Schürfwunden.

Wenigstens kümmert sich jemand um mich, dachte er sich dann, als er die Schalen mit Wasser und Tücher auf einem Stuhl neben sich sah.

Wie auf ein Kommando betrat darauf eine Frau mit einer weiteren Schüssel und frischen Tüchern den Raum.

Bei ihrem Anblick verlor der Jungschmied beinahe erneut sein Bewusstsein. So schön und so perfekt war sie und so elegant schritt sie auf ihn zu und lächelte gütig dabei.

Wie ein Engel kam sie ihm vor.

„Schön, dass du wach bist“, sagte sie mit einer Stimme, so sanft und wohlklingend, wie der Jungschmied noch nie eine vernommen hatte.

„Silexa ist mein Name. Dich zu pflegen wurde mir aufgetragen.“

Er war auf der Stelle verliebt in die Frau.

Glücksgefühle überschwemmten seinen Körper und ließen auf der Stelle vergessen, wie sehr sein Körper noch immer am leiden war.

Dann versuchte er sich aufzurichten für sie, doch die Kräfte versagten.

„Bleib liegen, du benötigst Ruhe“, meinte Silexa mit ihrer engelsgleichen Stimme und fasste ihm dabei ebenso sanft an die Schulter.

Der Jungschmied gehorchte und lächelte selig. Silexa, ein Engel alleine für mich und entspannte sich beim Gedanken daran.

Sie nahm eins ihrer Tücher und begann seine Wunden zu pflegen.

„Ich bin eine Dienerin des Königs“, erklärte sie ihm. „Er trug mir auf, dich gesund zu pflegen.“

„Du hast dem Königreich einen ganz außergewöhnlichen Dienst erwiesen“, sagte sie dann und betonte den Satz mit einem Blick in die Augen.

„Dafür gebührt dir großer Dank und eine besondere Ehre.“

Der Jungschmied wusste nicht so recht, was er getan hatte dafür. Doch es war ihm egal in diesem Augenblick. Ihre Anwesenheit war das einzige, das zählte für ihn, so sehr wirkte sie betörend auf ihn. Schweigend hörte er ihr weiter zu, wie sie ihm erklärte, wo er genau war.

„Was du uns gebracht hast ist das wertvollste im ganzen Königreich“, sagte sie mit erhabener Stimme.

„Der König wird dich mit vielen belohnen“, und schaute erneut mit ihrem engelsgleichen Gesicht zu ihm auf.

Da erinnerte sich der Jungschmied an den Surraben, den er völlig verdrängt hatte. Sofort schoss frisches Adrenalin durch seine Adern. Die Angst vor dessen Wiederaufleben war einfach zu groß, er musste sie warnen.

Doch just in dem Moment, als er sich aufrichten wollte, entfernte Silexa das Tuch, in das er gehüllt war und legte seinen nackten Körper frei. Er erschrak und wollte sich wieder bedecken.

„Der Surrabe“, kam es aus ihm heraus.

„Du musst ruhen“, sagte Silexa darauf und drückte ihn ein zweites Mal sanft in das Kissen zurück.

Der Jungschmied gehorchte und ohne weiteren Kommentar machte sie sich daran, die bislang verdeckten Wunden zu pflegen.

„Entspanne dich und tanke Kraft“, sagte sie ihm dann mit ihrer bezaubernden Stimme und lächelte gütig.

Dann schob sie sich das Oberteil ihres Kleids zur Seite und fort fuhr mit dem, was sie begann. Der Jungschmied nahm an und schlief danach bald schon wieder ein. Den Surraben hatte er schnell wieder vergessen.

Nach dem Ende der Zukunft

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