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Wie entstand der Jakobsweg?

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Das Jakobsbuch, genannt Codex Calixtinus oder Codex Calixtus, ist eine Sammelhandschrift aus dem 12. Jahrhundert. Sie wurde vermutlich von dem französischen Gelehrten Aimeric Picaud zusammengestellt, entstanden als erste Anregung für Pilger zum Besuch des Reliquienschreins des Apostels Jakobus in Santiago de Compostela. Dieser erste Pilgerführer nannte im französischen Raum vier weitere Pilgerwege, die sich in den Pyrenäen zu einem Weg vereinigen.

Nach der Wiederbelebung, in den 70 und 80er Jahren, wurde der Hauptweg in Spanien 1993 im UNESCO-Welterbe aufgenommen. 1998 erhielten auch die vier französischen Wege diesen Titel. Zuvor hatte der Europarat, diese Wege der Jakobspilger durch ganz Europa zur europäischen Kulturroute erklärt.

Die erste urkundliche Erwähnung des Jakobsweges stammt aus dem Jahr 1047, in einer Gründungsurkunde des Hospitals Arconada aus der Provinz Palencia (heute liegt das Dörfchen 4 km nordöstlich von Villalcáza de Sirga, an der “Pilgerautobahn“ nach Carrión de los Condes).

1985 wurde der Hauptverkehrsweg Spaniens durch eine vom Europarat eingesetzte Expertenkommission zum Camino de Santiago ernannt. Er wird auch als Sternenweg bezeichnet, da die Milchstraße in gleicher Richtung verlaufen soll.

Santiago de Compostela entwickelte sich schon im Mittelalter zur drittgrößten Pilgerstätte der Christen. Nach einer Überlieferung aus dem 7. Jahrhundert, soll der Apostel Jakobus der Ältere nach der Himmelfahrt Jesu auf der Iberischen Halbinsel missioniert haben. Allerdings ohne großen Erfolg. Als er mutlos und verzweifelt am Ufer des Flusses Ebro saß, erschien ihm die Jungfrau Maria auf einer Säule und versicherte ihm ihre Unterstützung.

Nach einer anderen Überlieferung kehrte Jakobus nach Jerusalem zurück und wurde nach seiner Enthauptung von seinen Jüngern einem Schiff ohne Besatzung übergeben. Das Schiff landete im Nordwesten Spaniens in Galicien. Helfer begruben den Leichnam im Landesinneren, und das Grab geriet langsam in Vergessenheit.

Die Christen brauchten zur Vertreibung der Mauren eine Identifikationsgestalt. Diese Vision, gestützt von König Alfonso II. von Asturien, veranlasste die Auffindung des Apostelgrabes 818 bis 834 in Galicien und förderte die Legendenbildung von der Hinrichtung in Jerusalem und die Überführung nach Nordspanien.

Der Apostel Jakobus wurde von den Königen von Asturien und León zunehmend zum Schutzheiligen und Schlachtenhelfer. Asturien wehrte von 791 bis 841 drei große islamische Offensiven ab. In diesem Existenzkampf gegen das Emirat von Córdoba, wurde Jakobus zum Patron der Christen ernannt. In Chroniken bekam der Apostel den Beinamen Matamoros (Maurentöter), wobei er als Ritter auf einem Schimmel dargestellt wird. Die bekannteste Matamoros-Darstellung befindet sich als Relief über dem Hauptportal der Santiagokirche von Logroño.

Martin Luther behauptete, es gibt keinen Grund, das Grab für echt zu halten, denn die Quellenkritik im 19. Jahrhundert sei zum gleichen Ergebnis gekommen. Die Legende kann bestritten, angezweifelt oder auch geglaubt werden, sie wird trotz aller Kritik weiterleben.

Seit dem 8. Jahrhundert ist der 25. Juli der Namenstag von Jakobus dem Älteren, Bruder des Evangelisten Johannes. Seit dem 12. Jahrhundert wird, auf Erlass des Papstes Calixto, das Heilige Compostelanische Jahr gefeiert, wenn der Namenstag von Jakobus auf einen Sonntag fällt. Dann ist auch die Heilige Pforte der Kathedrale von Santiago de Compostela für Pilger und Besucher geöffnet.

Heute gehen die meisten Pilger den Camino de Santiago (Camino Francés) zu Fuß von Saint-Jean-Pied-de-Port, ca. 850 km über die Pyrenäen, quer durch Nordspanien bis nach Santiago de Compostela. Könige, Bischöfe, Büßer, Kranke, Händler, Heilige, Künstler, Schurken und Gauner sind diesen Weg gegangen, der Pilgerstrom übertrifft sogar den Menschenstrom nach Rom und Jerusalem.

Goethe sagte mal, Europa sei auf dem Pilgerweg nach Santiago de Compostela entstanden.

Die Jakobspilger haben schon vor langer Zeit eine Fülle von Wegen geschaffen, die von ganz Europa durch Frankreich, über die Pyrenäen nach Spanien und bis nach Santiago de Compostela verlaufen.

Auch von Portugal führen verschiedene Pilgerwege nach Santiago. In Spanien gibt es eine ganze Reihe von gut bis spärlich ausgezeichneten „Caminos de Santiago.“

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