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Der Auftrag der Karaquz

Die borkenartigen Früchte lagen in einer süßlich riechenden Brühe, auf deren Oberfläche Fettflecke trieben. Drei dampfende Terrinen mit diesem Gericht brachten die Karaquz in die Unterkunft. Auch Löffel hatte man nicht vergessen, und kleine Tücher, die wohl als Servietten dienen sollten.

„Ich hoffe, man weiß hier, was für einen Menschen genießbar ist“, sagte Macay und sah misstrauisch in seine Terrine.

Rall stach mit dem Löffel in eine Frucht. Sie war weich und ließ sich leicht zerteilen. Das Innere sah allerdings auch aus wie Baumrinde, was nicht gerade appetitanregend war. „Schmeckt nach nichts“, stellte er nach dem ersten Bissen fest. „Aber die Brühe könnte verdünnter Honig sein. Sehr aromatisch.“

Sie saßen in einem fensterlosen Raum, der mit drei einfachen Betten, einem Tisch und Stühlen eingerichtet war. Für Licht sorgte eine schalenförmige Lampe unter der Decke, in der eine Flamme brannte.

„Ich bin froh, dass man uns kein Fleischgericht gebracht hat“, sagte Macay und begann ebenfalls, zu essen. „Glaubt ihr dem Ratsherrn, was er über die Iyllas gesagt hat?“

„Warum sollte er uns anlügen? Was wir von ihm über die Rolle der Karaquz auf dieser Welt erfahren haben, muss allerdings nicht die Wahrheit sein.“

„Es klang logisch, so wie er es erklärt hat.“

„Alles, was er sagt, ist logisch und durchdacht“, sagte Zzorg. „Wir haben die Händler vor der Kegelstadt gesehen. Aber es waren nicht so viele, wie ich es bei dem Handelszentrum eines ganzen Kontinents erwarten würde. Weder die Konvois mit Waren, noch die vielen anderen Städte der Karaquz haben wir mit eigenen Augen gesehen. Also sollten wir vorsichtig sein mit unseren Schlussfolgerungen.“

„Welchen Schlussfolgerungen?“, fragte Rall.

„Der Ratsherr stellt uns die Karaquz als mächtig und reich dar. Auf die Frage nach Feinden hat er ausweichend geantwortet. Ebenso ist er nur am Rande auf den Herrscher im Norden des Kontinents eingegangen, der die Jagd auf Menschen angeordnet haben soll.“

„Mir ist noch etwas Anderes aufgefallen“, sagte Macay, als seine Terrine leer war. „Als ich sagte, dass wir magisch begabt sind und es auf Bundara Magie geben soll, hat er das Thema gewechselt. Dann hat er uns weggeschickt.“

„Ich glaube, er braucht unsere Hilfe. Das bringt uns in eine gute Verhandlungsposition.“

„Wir werden morgen hören, was der Ratsherr vorschlägt“, sagte Macay. Er gähnte. „Stellen wir heute Nacht Wachen auf?“

„Unnötig. Wir sind mitten in der Kegelstadt. Fremde kommen hier nicht herein, dazu ist die Stadt zu gut bewacht. Und falls die Karaquz uns umbringen wollen, hätten wir sowieso keine Chance.“

Sie legten sich schlafen. Das Licht unter der Decke brannte weiter.

Als Macay erwachte, war es dunkel. Er hörte die Atemzüge seiner beiden Freunde und fragte sich, was ihn geweckt hatte.

Ein schabendes Geräusch ließ ihn zusammenzucken. Es wiederholte sich in unregelmäßigen Abständen. Nicht sehr laut, aber eindringlich. Macay versuchte sich zu erinnern, wie der Raum eingerichtet war. Das Geräusch kam aus der Richtung, in der die Tür sein musste.

Vorsichtig stand er auf und tastete sich durch die Dunkelheit. Sollte er seine Freunde wecken? Vorerst nicht. Vielleicht war es nur eine Wache der Karaquz, die sich draußen gegen die Tür lehnte und dabei hin und wieder bewegte.

Nachdem er die Wand erreicht hatte, tastete Macay nach der Tür. Sie musste ein oder zwei Schritte links von ihm sein. Als er die Hand ausstreckte, um den Türrahmen zu suchen, öffnete sich die Tür einen Spalt weit. Ein schwacher Lichtschein fiel in den Raum. Da Macay auf der Seite der Türangeln stand, konnte die Person draußen ihn nicht sehen.

Macay atmete flach und hob die Faust, um schnell zuschlagen zu können.

Die Tür wurde weiter aufgedrückt, eine Gestalt in einem grauen Umhang kam herein. Sie hatte die Größe eines Karaquz-Arbeiters, war aber nicht so schmächtig.

Durch die Tür drang genügend Licht, um sich im Raum orientieren zu können. Der Eindringling sah, dass von den drei Betten nur zwei belegt waren. Als ahne er im selben Moment Macays Gegenwart, fuhr er herum und griff mit bloßen Händen an. Allerdings mit einer Präzision, die langes Training erfordern musste.

Macay spürte, wie ihn ein leichter Schlag traf, der ihn gegen die Wand stolpern ließ. Ein stärkerer Schlag schickte ihn keuchend zu Boden.

Als er sich aufrichtete, war es wieder dunkel. Die Tür war geschlossen. Befand sich der Angreifer noch im Raum?

„Was ist geschehen?“, fragte Rall aus der Dunkelheit.

„Jemand ist hereingekommen“, sagte Macay. „Vielleicht ist er noch hier.“

Sekunden später erhellte ein rötliches Leuchten den Raum. Zzorg stand kampfbereit neben seinem Bett, die Hände schalenförmig vor den Bauch haltend. Zwischen ihnen glomm ein magisch erschaffener kleiner Feuerball.

Macay sah sich um. Kein Fremder war im Zimmer.

„Hast du schlecht geträumt?“, fragte Rall anzüglich.

„Nein.“

Neben der Tür lag etwas auf dem Boden, das vorher nicht dort gewesen war. Macay bückte sich danach. Es war ein gefaltetes Stück Papier.

„Eine Nachricht in Menschenschrift“, sagte er.

„Lies vor!“

Nehmt den Auftrag der Karaquz an. Meidet Merimain. Sucht das versteckte Tal“, las Macay vor.

„Steht ein Name darunter?“

„Nein. Aber unser Besucher muss ein Mensch gewesen sein.“

„Hier in der Stadt leben keine Menschen mehr, behauptet der Ratsherr“, sagte Zzorg. „Also war es entweder kein Mensch oder der Ratsherr lügt.“

„Eine dritte Möglichkeit ist, dass es hier Menschen gibt, von denen der Ratsherr nichts weiß.“

„Glaubst du wirklich, das ist möglich? Bei den vielen Wachen und dem besonders gesicherten Zugang zu dem inneren Bereich, in dem wir uns befinden?“

„Wir wissen nur, was wir gesehen haben“, sagte Rall. „Befolgen wir die Hinweise, die auf dem Zettel stehen?“

„Zunächst müssen wir herausfinden, was Merimain ist und was es mit dem versteckten Tal auf sich hat. Warten wir ab, was der Ratsherr uns morgen zu sagen hat.“

„Also legen wir uns wieder schlafen“, sagte Rall gähnend.

Das Frühstück, das man ihnen brachte, bestand wieder aus den gekochten Borkenfrüchten. Diesmal jedoch in einer dunklen Brühe, die nach Fleisch schmeckte.

Macay musste sich überwinden, davon zu essen. „Wenn die Karaquz keine Iyllas essen, welches Fleisch dann?“, fragte er.

„Es werden unzählige Waren in die Stadt geliefert. Da gehören sicherlich auch haltbar gemachte Fleischprodukte dazu. Außerdem haben wir Tiere auf den Weiden hier in der Nähe gesehen. Also iss!“

Es brannte wieder Licht in der Schale an der Decke. Der Karaquz, der das Frühstück gebracht hatte, war offenbar über die Dunkelheit in dem Raum erstaunt. Er sagte etwas in der knarrenden Stimme seiner Rasse und ging davon. Doch schon Minuten später erschien er wieder - oder war es ein anderer Karaquz? - und entzündete die Flamme in der Schale. Dazu benutzte er eine lange, gebogene Stange, an der er mit Draht ein Stück Glut befestigt hatte.

Kaum waren die drei Freunde mit dem Essen fertig, kamen Soldaten und führten sie zum Ratsherrn. Der erwartete sie gegen das Lesepult gelehnt, als habe er sich seit dem Vortag nicht bewegt.

„Ich hoffe, die Nahrung war euch zuträglich und das Zimmer angenehm“, begann er. „Während der Nacht habe ich mich mit meinen Kollegen in den anderen Städten darauf geeinigt, dass wir eure Dienste in Anspruch nehmen. Wir erteilen euch einen ehrenvollen Auftrag. Dieser ist nicht nur in unserem Interesse, sondern er führt euch bis an die südliche Küste. Um das Raumschiff zu erreichen, mit dem die ersten Menschen nach Bundara gekommen sind, müsst ihr über das Meer reisen. Als Dank für eure Dienste werden wir euch helfen, eine Schiffspassage zu finden und zu bezahlen.“

„Das ist ein großzügiges Angebot“, sagte Macay. „Doch bevor wir es annehmen, müssen wir wissen, um was es sich bei dem ehrenvollen Auftrag handelt.“

„Selbstverständlich. Kommt näher heran, ich habe hier eine Karte des Kontinents Kirenli, auf dem wir uns befinden.“

Neugierig ging Macay zu dem Lesepult, von dem er bisher einige Schritte Abstand gehalten hatte. Ein seltsames Kribbeln und eine gewisse Benommenheit befielen ihn. Doch er drängte diese Gefühle beiseite, ohne sie weiter zu beachten.

Der Begriff Karte war eine Übertreibung für das, was der Ratsherr ihnen zeigte. Auf einem Blatt waren die groben Umrisse eines Kontinents zu sehen. Weite Bereiche im Osten und Westen waren leer. Nur in der Mitte und im Süden waren einige Details eingezeichnet. Mehrere flache Kegel stellten Städte der Karaquz dar. Einer davon war vergoldet und zeigte vermutlich die Stadt, in der sie sich momentan aufhielten. Die anderen wiesen entweder einen silbernen oder kupfernen Farbton auf. Nördlich der goldenen Kegelstadt gab es keine weiteren Städte der Karaquz.

„Was ist das?“, fragte Zzorg und zeigte auf einen Fleck im Norden.

„Eine Stadt, die nicht zu unserem Einflussbereich gehört. Es gibt keine Handelsbeziehungen dorthin.“

„Die Stadt des Herrschers im Norden?“

„Ja.“ Der Ratsherr deutete nach Süden. „Dorthin führt euer Weg. Bis in die Nähe dieser Küstenstadt. Dabei kommt ihr an mehreren unserer Städte vorbei.“ Er zeigte die Kegel auf der Karte. Sie lagen westlich von der direkten Verbindung zwischen der goldenen Kegelstadt und der Küste.

„Was stellen die grauen Flecke dar?“, fragte Rall.

„Städte anderer Rassen. Besser, ihr meidet sie. Menschen sind nirgendwo willkommen.“

„Muss ich weiterhin eine Maske tragen?“, fragte Macay.

„Unbedingt. Allerdings habe ich schon den Auftrag erteilt, eine bessere Maske anzufertigen. Eine, die nicht sofort als Machwerk der Iyllas zu erkennen ist.“

„Wissen Sie, warum der Herrscher im Norden so versessen darauf ist, Menschen töten zu lassen?“

„Seine Motive können nicht rationaler Natur sein. Sie erschließen sich mir nicht. Aber nun zurück zu dem Auftrag, den wir euch erteilen möchten.“

„Mit dem Wort wir meinen Sie sich und die Ratsherren anderer Städte der Karaquz“, stellte Zzorg fest.

„Das sagte ich bereits.“

Zzorg zeigte auf die Karte. „Wie konnten Sie sich innerhalb weniger Stunden über solche Distanzen mit ihnen verständigen?“

„Wir verfügen über Methoden, die uns von Entfernungen unabhängig machen.“

„Die Karaquz beherrschen Magie!“, sagte Macay überrascht.

„Nicht so wie ihr. Wir können weder Feuerbälle auf unsere Gegner schleudern, noch mit Hilfe der Magie Kranke heilen. Allerdings verfügen manche von uns über angeborene Talente. Was mich auf die Frage bringt: Könnt ihr eure magischen Fähigkeiten auf Bundara überhaupt einsetzen?“

„Ich habe bei den Iyllas versucht, Macay zu heilen“, sagte Rall. „Die Kräfte, über die ich auf unserer Heimatwelt verfügt habe, scheinen hier nur in geringem Umfang vorhanden zu sein.“

Zzorg hielt seine verstümmelte rechte Hand hoch. „Bei der Feuermagie spielen die Hände eine wichtige Rolle. Aufgrund meiner Verletzung bin ich eingeschränkt.“

„Übt täglich“, riet der Ratsherr. „Ihr werdet sicherlich Gelegenheit finden, euch zu erproben auf eurem Weg nach Süden. Nun, die Reiseroute habe ich euch gezeigt ...“

„Eine Bitte noch“, sagte Macay schnell. „Nennen Sie uns die Namen und die Besonderheiten der Städte anderer Rassen entlang unseres Wegs.“

„Neugierde scheint eine vorherrschende Eigenschaft der Menschen zu sein. Man könnte über jede dieser Städte viele Stunden lang reden. Ich nenne euch nur Stichworte.“

Der Ratsherr deutete auf den der goldenen Kegelstadt nächstliegenden grauen Fleck. „Eereba: eine Siedlung von geringer Größe, die von der Holzwirtschaft lebt. Bei Eereba beginnen große Waldgebiete. Origelar: bekannt für Handwerk und Kunstgegenstände. Zaroba liegt am Rande des westlichen Gebirges. Dort wird das Erz aus dem Gebirge geschmolzen und verarbeitet. Eine riesige Stadt, schmutzig und laut. Die meisten Gerätschaften und Waffen werden dort hergestellt. Duckum verarbeitet Nahrungsmittel aus den umgebenden Anbaugebieten und macht sie haltbar.“

Der alte Karaquz beschrieb noch etliche weitere Städte auf dem Kontinent. Schließlich beendete er seine Aufzählung mit: „Merimain ist das Ziel eurer Reise. Ein großer Hafen an der Südküste. Dort werden wir euch als Dank für eure Hilfe eine Passage auf einem Handelsschiff besorgen.“

Macay sah verstohlen zu seinen beiden Freunden. Meidet Merimain hatte auf dem Zettel gestanden. Er wagte es nicht, sich genauer nach der Hafenstadt zu erkundigen, weil er es auch bei den anderen Städten nicht getan hatte. Es wäre dem Ratsherrn aufgefallen.

„Wohin bringt uns das Schiff?“, fragte er stattdessen.

„Zu dem südlich gelegenen Kontinent Quara, auf dem das Raumschiff der Menschen sich befindet. Genauer gesagt soll es auf einer Insel gelandet sein, die vor der Ostküste Quaras liegt.“

„Wie lange dauert die Seereise?“

„Das hängt vom Schiffstyp ab. Vier bis sechs Wochen. Aber darüber könnt ihr euch Gedanken machen, wenn ihr Merimain erreicht habt.“

„Sie haben Recht. Bitte erklären Sie uns, was die Karaquz von uns erwarten.“

„Wir reden nicht gerne darüber. Die Sicherheit unserer Konvois ist Teil unseres guten Rufes und damit eine der Grundlagen unseres Wohlstandes. Leider werden immer wieder schwer bewachte Konvois überfallen und beraubt. Insbesondere in dieser Gegend.“

Der Ratsherr zeigte zwischen die Städte Origelar und Duckum. „Die übliche Strecke führt westlich an beiden Städten vorbei, wobei Duckum eine Ausnahme ist, über die ich hier nicht sprechen will. Die Beschaffenheit des Geländes macht eine direkte Fahrt zwischen unseren Kegelstädten beschwerlich. Wir benutzen daher die normalen Verkehrswege. Gegen ein gewisses Entgelt, versteht sich, denn diese Straßen hat man speziell für unsere schweren Wagen ausgebaut. Das Gebiet nahe Origelar ist hügelig und stark bewaldet.“

„Es bietet also Räubern ein ideales Versteck.“

„So ist es.“

Zzorg sah sich die Karte an, sagte dann aber: „Sie haben vorhin die Formulierung gebraucht, die Konvois würden beraubt. Bedeutet das, dass sie nicht völlig ausgeraubt werden?“

„Sehr gut aufgepasst! Die Konvois sind bis zu zwei Meilen lang. Die Räuber konzentrieren sich immer nur auf einen oder zwei Wagen, die sie auch nur teilweise ausrauben. Bis Verstärkung aus dem übrigen Konvoi herankommt, sind die Räuber mit ihrer Beute wieder verschwunden.“

„Sie nehmen sich nur so viel, wie sie schnell abtransportieren können.“

„Richtig.“

„Haben es die Räuber auf bestimmte Dinge abgesehen?“

„Leider ja. Sie scheinen ein gutes Gespür dafür zu haben, auf welchen Wagen wertvolle Ladung transportiert wird.“

Macay sah den Ratsherrn aufmerksam an. „Ein gutes Gespür nennen Sie das?“, fragte er. „Ich halte das für einen eindeutigen Hinweis auf Verräter aus den eigenen Reihen.“

Der Ratsherr richtete sich auf. Er wich einen Schritt zurück und machte eine abwehrende Bewegung mit seinem gesunden linken Arm, als wollte er einen Angriff abwehren. „Nur Karaquz kennen die Ladung der Wagen. Kein Karaquz kann sein Volk verraten.“

„Kein Karaquz würde sein Volk verraten, glauben Sie?“

„Nein. Kein Karaquz kann sein Volk verraten.“

„Wie dem auch sei“, ging Rall dazwischen. „Gibt es sonstige Hinweise, aus denen ein Räuber auf den Wert einer Ladung schließen könnte? Zum Beispiel eine besonders starke Bewachung bestimmter Wagen?“

„Wir vermeiden solche Auffälligkeiten, weil uns dieser Gedanke natürlich auch schon gekommen ist.“

„Unsere Aufgabe besteht also darin, diese Strecke zu bereisen und nach den Räubern zu suchen.“

„Ihr sollt den nächsten Konvoi begleiten. Wir haben einige sehr wertvolle Gegenstände, die wir nach Süden bringen. Es kann sein, dass dies die Räuber anlockt.“

„Wann fährt der Konvoi ab?“

„Morgen.“

„Eines möchte ich aber vorher noch wissen“, sagte Zzorg. „Wie gehen die Räuber bei den Überfällen gewöhnlich vor?“

Nun streckte der Ratsherr den gesunden Arm in einer pathetischen Geste von sich. „Wir wissen es nicht!“, sagte er. „Der Konvoi gerät plötzlich ins Stocken. Man kontrolliert die Wagen, findet einen teilweise geplündert und daneben liegen unsere Soldaten tot am Boden.“

„Wenn die Soldaten tot sind, haben sie gekämpft. Wenn sie gekämpft haben, gab es auch Opfer unter den Räubern. Wie sehen sie aus?“

„Wir wissen es nicht“, wiederholte der Ratsherr. Er behielt die merkwürdige Haltung bei, die offenbar seine Hilflosigkeit ausdrückte. „Nie haben wir einen getöteten oder auch nur verwundeten Räuber bei einem ausgeraubten Wagen gefunden. Es ist gerade so, als würden sie gar nicht existieren.“

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