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Prolog

Commodore Eegenhard spürte einen Anflug von schlechtem Gewissen, als die drei Abenteurer die Zentrale der Trägereinheit verließen. Für einen Moment sah er in ihnen nicht nur Werkzeuge, die er zur Erreichung seines Ziels einsetzte, sondern Menschen: einen jungen Mann mit wachen Augen und neugierigem Gesichtsausdruck, aber ungebildet. Einen Katzenmenschen, undurchschaubar wie die Tiere, deren Erbgut er in sich trug, in allen Bewegungen elegant, lässig, kraftvoll. Und einen Echsenmenschen, mehr als zwei Meter groß, der auf stämmigen kurzen Beinen hinter den beiden anderen her stapfte. Ihre Namen lauteten Macay, Rall und Zzorg. Sie stammten von einer fernen, unbedeutenden Kolonialwelt.

Eegenhard hatte sie in der letzten halben Stunde über den Einsatz informiert, an dem sie teilnehmen sollten. Er hatte sie belogen. Ebenso wie den Kommandanten des Forschungsraumschiffs, mit dem diese drei Wesen zu ihrem Ziel reisen würden.

„Ihr erforscht eine Welt, die noch nie ein Mensch betreten hat“, hatte er behauptet. „Eine Welt, auf der Magie funktioniert - eine Seltenheit im Universum. Das Raumschiff, das euch hinbringt, wird auf diesem Planeten landen, sich eingraben und mehrere Jahre als Forschungsstation dienen. So lange, bis ihr alles wisst, was es zu lernen gibt, und zurückkehren wollt.“

Er hatte nicht erwähnt, dass bereits vier Raumschiffe verlorengegangen waren bei dem Versuch, auf Bundara zu landen.

Aber was dort zu finden war, rechtfertigte jeden Einsatz. Deshalb riskierte er nun ein fünftes Schiff, wieder mit einer Besatzung von mehr als zweihundert Menschen. Allerdings hatte er befohlen, die drei Abenteurer schon aus dem Orbit mit einem Beiboot auf der Oberfläche abzusetzen. Sie sollten einen günstigen Landeplatz suchen, hatte er gesagt. In Wahrheit hoffte er, dass sie auf diese Weise überlebten, falls auch dieses Schiff verlorenging.

Die Trägereinheit, die Eegenhard befehligte, hatte die Größe eines Mondes. Ihre Funktion war es, Dutzende von Forschungsraumschiffen in abgelegene Gebiete der Galaxis zu transportieren und dort auszusetzen. Die vergleichsweise kurzen Entfernungen zwischen einigen Hundert Sonnensystemen konnten diese Raumschiffe dann mit den eigenen Antrieben überwinden.

Es ging darum, bewohnbare Planeten zu entdecken und ehemalige Kolonialwelten wieder mit der Heimat der Menschheit in Kontakt zu bringen. Das eigentliche Ziel des Forschungsprogramms war jedoch anspruchsvoller: Es galt, mehr über das Universum und das Leben herauszufinden, als Physiker, Astronomen und Biologen bisher entdeckt hatten.

Ein erfolgversprechender Weg zu diesem Ziel war es, eine selten vorkommende Verschmelzung von Geist und Materie zu erforschen: Magie!

Wer herausfand, warum es auf manchen Planeten so etwas wie Magie gab und wie sie funktionierte, hatte womöglich den Schlüssel zu allem in der Hand, was erstrebenswert war: Macht, Allwissenheit, Unsterblichkeit.

Was bedeutete dagegen schon der Verlust von ein paar Hundert Menschenleben?

Ungerührt beobachtete Commodore Eegenhard, wie das riesige Forschungsraumschiff den Schacht in der Trägereinheit verließ und hinausglitt in die Schwärze des Alls.

Planet der Magie

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