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11 - Jeff & Greg - Es wird immer unheimlicher.

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Irgendetwas stimmt da nicht. Glaub mir, ich spür so was.“ Greg schnitt sich noch ein Stück Fleisch ab und steckte es sich in den Mund. Jeff und Greg sassen beim Mittagessen in der Kantine. „Blödsinn.“ meinte Jeff zu Gregs Vorahnung. Greg schluckte „Nein Jeff, da ist etwas nicht in Ordnung. Wenn ich du wäre, würde ich besser aufpassen.“ Greg machte eine Pause „Nein, ich würde für eine Zeit lang aufhören meine Nase in Dinge zu stecken, die mich nichts angehen, wirklich.“ Greg nickte eifrig und beschwörend „Versteh mich nicht falsch, Jeff. Ich finde das Ganze aufregend. Aber bis die Sitzung heute Abend vorbei ist, und alle wieder abgereist sind, würde ich mich zurückhalten. Das Ganze wird mir zu heiss.“ Jeff hörte Greg aufmerksam zu, bis er zur Antwort gab „Ach komm, was soll schon passieren. Ich meine, wir sind ja keine Spione oder so, die geheime Informationen an den Feind liefern. Wir sind alle im selben Team!“ Greg schüttelte den Kopf „Nein, nein, ich weiss nicht. Jedenfalls bin ich draussen, ich will nichts mehr davon wissen.“ „Feigling!“ beschimpfte ihn Jeff und gab Greg einen freundschaftlichen Klaps auf den rechten Oberarm.

Dann anfangs Nachmittag erhielt Jeff die letzten Unterlagen, welche er für die Sitzung bereit zu stellen hatte. Ohne sich viel dabei zu denken, ging Jeff damit in den grossen Sitzungs- und Konferenzraum, wo er auf jeden Platz ein Exemplar legte. Admiral Torns erhielt noch ein Sonder-Dossier, das nur für ihn allein bestimmt war. Es war sogar versiegelt und noch ungeöffnet.

Seit es Jeff erhalten hatte, fragte er sich, was denn darin Wichtiges stehen konnte, dass es nur der Admiral persönlich lesen durfte. Jeffs Neugier zerfrass ihn förmlich. Eine ganze Weile lang begutachtete Jeff das versiegelte Sonder-Dossier, es hatte einen unscheinbaren dunkelroten Umschlag, enthielt wohl doppelt so viele Blätter wie das Standarddossier, denn es war gut doppelt so dick und schwer. Wenn er das Siegel nur vorsichtig lösen könnte, dachte sich Jeff. Er blickte im Raum umher um sicher zu gehen, dass er nicht beobachtet wurde, bevor er sich schlussendlich doch am Siegel zu schaffen machte.

Das Siegel selbst bestand eigentlich nur aus einer Art Kleberstreifen mit der sich wiederholenden Beschriftung ‚Geheim’ in roten Buchstaben. Dieses verdammte Ding klebte unheimlich gut auf dem Umschlag. Wenn er selbst einmal gut klebenden Kleber benötigte, dann klebte das Zeug bestimmt nie! fluchte Jeff in Gedanken während er vorsichtig versuchte den „Geheim-Klebestreifen“ auf der Rückseite des Dossiers zu lösen. Jeff dachte, wenn der Kleber den Umschlag beim Abreissen verletzte, würde man es auf der Rückseite bestimmt am wenigsten sehen.

Plötzlich hörte Jeff Schritte. Er erstarrte mitten in der Bewegung und horchte. Gregs Worte vom Mittagessen schossen ihm durch den Kopf. Sollte Greg doch Recht behalten? Er fing an zu Schwitzen und drehte das Dossier wie in Zeitlupe wieder auf die richtige Seite, so als ob man die Drehung hätte hören können. Die Schritte kamen näher, Jeff legte das Dossier vorsichtig auf seinen Platz, die Tür bewegte sich und ein Mann guckte hinein. „Oh, entschuldigen Sie, ich suche den grossen Konferenzraum. Ist er das? Das ist ja der reinste Irrgarten hier.“ Der Mann trat jetzt ganz hinein in den Raum und blickte sich um. „Und wer bitte sind Sie?“ wollte Jeff wissen, er versuchte selbstsicher und wichtig zu klingen. „Oh, natürlich, entschuldigen Sie nochmals. Mein Name ist Phil, ich bin Dr. Kitels Mitarbeiter und werde an der Besprechung heute teilnehmen.“

Jeff inspizierte diesen Unbekannten, der sah nicht wirklich wie ein Wissenschaftler aus, er trug einfache Kleidung, dunkelblaue Hosen, ein weisses Hemd und ein kariertes Sacko. Die Kravatte trug er locker um den Hals, es war eine gelbe. Nein, fand Jeff, der sah mehr wie eine Witzfigur aus. „Wo ist Ihr Ausweis?“ fragte Jeff. Phil fing sofort an in all seinen Taschen zu wühlen „Oh, oh“ sagte er fortan „Oh, oh“. Dann hielt er inne und überlegte „Hmm“ dabei strich er sich über sein Gesicht und durch die braunen halblangen Haare. Phil hatte eine ansonsten gepflegte Erscheinung, er war rasiert, seine Haare hatten einen Schnitt, er musste also kürzlich beim Friseur gewesen sein und seine Hände waren fein und sauber. Vielleicht war Phil etwas blass. Jeff sah sich Phils Schuhe an, es waren englische Massschuhe aus Leder. Ziemlich... „In meiner Rolltasche muss er sein!“ Jeffs Gedanken wurden jäh unterbrochen und er konnte den schönen Schuhen nur noch beim Verlassen des Raums zusehen.

Jeff folgte Phil vor die Tür, wo dessen Gepäck einfach mitten im Gang stand: eine Rolltasche und ein kleiner Koffer. Phil langte mit seiner Hand in ein Seitenfach der Rolltasche und zog einen Besucherausweis hervor. Sichtlich erleichtert zeigte er Jeff den Ausweis. Jeff nahm den Ausweis in die Hand und begutachtete diesen, er schien echt zu sein und wies Phil als Dr. Phil Lorenz aus, Mitarbeiter von Dr. Kitel und Mitglied von Admiral Torns medizinischem Team. Der Ausweis war beschränkt auf 2 Tage, heute und morgen, Bewilligung zur Benützung eines Gästezimmers und Sicherheitsstufe Projekt Code 9!

Seinen Augen nicht trauend lass Jeff den Ausweis nochmals durch und musste erneut feststellen, da stand Projekt Code 9. Er gab Phil den Ausweis zurück und ermahnte ihn, diesen hier auf dem Gelände immer bei sich zu tragen. Dann stellte er sich selbst auch noch vor, erklärte Phil, dass das hier der gesuchte Konferenzraum war und zeigte ihm die Gästezimmer. Phil bedankte sich und zog sich in sein Zimmer zurück. Jeff indessen war einerseits wütend, dass ihm die Damen vom Empfang die Ankunft des ersten Besprechungsteilnehmers nicht gemeldet hatten, was er dort auch gleich monierte und sofort eine Entschuldigung erhielt mit dem Versprechen, dass es nicht mehr vorkommen würde, andererseits stieg Jeff Neugier ins Unendliche seitdem er Phils Ausweis gesehen hatte „Code 9“! Was hatte das alles zu bedeuten? Erst diese Akte B-149.8W und jetzt dieser Ausweis eines medizinischen Mitarbeiters. Es wurde wirklich immer Unheimlicher.

„Nein, keine Ahnung, wieso, hat das was zu bedeuten?“ meinte die Frauenstimme aus dem Funkgerät „Ich weiss nicht, Greg meint die Sache sei zu heiss und ich solle die Finger davon lassen. Merkwürdig ist das aber schon, warum existieren denn keine offiziellen Unterlagen? Und was soll das mit dieser Akte B-149.8W? Und was haben so merkwürdige medizinische Wissenschaftler mit eurem Auftrag zu tun? Und...“ „Stopp, Stopp! Mach mal langsam.“ unterbrach die Frauenstimme Jeffs Fragenkette „Jeff, ich weiss es auch nicht. Die da oben haben andauernd irgendwelche geheimen Projekte laufen. Mach dir da keine Gedanken.“ „Naja, aber pass auf dich auf, hörst du?“ drängte Jeff, beinahe beleidigt ob dieser Gleichgültigkeit. „Du auch. Bis dann.“ und weg war die Frauenstimme. Jeff sass wieder alleine in seinem Zimmer, was er eigentlich immer tat, aber jetzt fühlte er sich richtig einsam und machte sich Sorgen.

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