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8. Wo stehst Du heute? Wie lebst Du damit? Was hast Du gelernt? Was hat sich verändert?

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Manchmal kann ich gar nicht glauben, dass ich in der Schulzeit so anders war. Wie konnte ich meinen eigenen Wert nur so abhängig machen von leichten Veränderungen meines Gesichts? Mal davon abgesehen, dass es nichts darüber aussagt, ob ich ein guter Mensch bin, eine gute Tochter, Freundin, Partnerin. Es sagt nicht mal etwas darüber aus, ob ich attraktiv bin. Unser Empfinden für Schönheit ist antrainiert, basierend auf gängigen Werbemustern. Würde unsere Vielfalt mehr im Mittelpunkt stehen, wäre sie auch viel normaler. Außerdem zeigen meine Fotos sehr gut, dass Ausstrahlung letztlich entscheidend ist. Sie hängt nicht von der Symmetrie meines Gesichtes ab, sondern von meiner Einstellung zu mir selbst. Wenn ich wirklich zufrieden mit mir bin und von innen heraus strahle, sieht man das auch auf den Fotos.

Meine größten Erkenntnisse bisher waren die folgenden:

Jeder Mensch ist wertvoll. Nur weil ich andere Dinge sinnvoll und wichtig finde, mein Leben anders gestalten würde und andere Ansichten habe, muss meine Art nicht die bessere sein. Alles hat seine Berechtigung, solange es anderen nicht schadet.

Außerdem ist es eine Illusion, dass es Menschen mit makellosem Gesicht besser geht. Jeder Mensch hat sein Päckchen zu tragen und ist mit bestimmten Punkten unzufrieden. Leute, die besonders glücklich sind, sind das nicht wegen ihres Aussehens oder ihrer Erfolge, sondern weil sie Dankbarkeit für bestimmte Aspekte ihres Lebens empfinden können. Es ist das A und O sich auf die positiven Aspekte zu konzentrieren und das Beste aus dem zu machen, was wir haben.

Eine weitere Erkenntnis: Ich habe keinen Anspruch auf ein symmetrisches Gesicht. Wir kommen nicht auf diese Erde und haben ein All-Inclusive-Luxus-Ticket gebucht. Ich habe großes Glück, in einem Land geboren zu sein, in dem es keinen Krieg gibt und in dem wir eigentlich keine Not kennen. Es gibt genug zu essen, wir leben in schönen Wohnungen usw. Doch darauf habe ich kein Geburtsrecht oder so. Jedenfalls nicht mehr, als es all die Menschen in anderen Teilen der Welt hätten. Ich habe bloß das große Glück gehabt, hier zu leben. Wie viele Menschen würden wohl sofort mit mir tauschen. Lebensumstände gegen Spalte. Sehr viele nehme ich an. Damit möchte ich auch nicht sagen, dass wir das alles aufgeben sollten und uns ein schlechtes Gewissen machen, weil wir diese Privilegien haben. Aber es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein, weil wir viel häufiger sehen, was wir nicht haben, als das, was wir haben.

Das Geheimnis mentaler Stärke

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