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Dreifelderwirtschaft

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Kuno hat nun alles gelernt was ein Bauer wissen muss! Der Paul war ein guter Lehrmeister. Manche Tage aber musste sich Kuno beim Hauptmann der Wache melden und Übungsstunden absolvieren. Reiten, Fechten und mit der Lanze zu Pferde üben! Diese Tage war Paul auf sich allein gestellt. Dachte er jedenfalls, Roderichs Hilfe blieb meist unentdeckt, wenn man doch etwas bemerkte, dankte man Gott und gut war es. Der Bauer war allem neuen zugetan. Von einem durchreisenden Bänkelsänger hatte er von der ‚Dreifelderwirtschaft’ erfahren.

Der fahrende Händler Ger, war ein weiser Mann und als Paul ihn fragte ob er etwas über die ‚Dreifelderwirtschaft’ weiß, da war der in seinem Element. „Ich komme viel herum, manches ist nichtig, aber anders dafür umso bedeutsamer! Also höre gut zu ich erkläre es dir.“

Als Vergleich führte der Händler aus: „Du arbeitest doch auch nicht Tag und Nacht! Immer nur Grütze magst du auch nicht! Mal Haferbrei, mal einen guten Kanten Brot und am Sonntag ein Hühnchen! Und nachts ins Heia Bett!“ „Ach ein Hühnchen wäre nicht schlecht!“ seufzte Paul „War wohl lange kein Sonntag bei dir!“ lachte der Händler. „Wenn du mir das mit dieser ‚Dreifelderwirtschaft’ beibringst, will ich dafür sorgen, dass heute Sonntag ist und lade dich zum Schmausen ein!“ rief Paul begeistert! „Gut, hör zu!“ „Bertha! Bertha, schlachte den alten Gockel, wir müssen eh einen neuen kaufen!“ „Bist du verrückt! Unseren schönen Italiener Hahn! Weit und breit findet man nicht so einen!“

Ihr müsst wissen, ums Viehzeug kümmerte sich Bertha, während Paul und in letzter Zeit auch Kuno, sich auf den Feldern umtaten. Nur die Pflege der beiden Ochsen, das war Kunos Aufgabe. So konnte Paul auch nichts von der wundersamen Verwandlung des alten Hahnes wissen. „Dann back eben einen Dinkelkuchen! Wir haben einen Gast!“

Der Händler sprach: „Lass gut sein Bauer. Ein gutes Stück Brot reicht auch, höre gut zu, was ich dir nun sage, du musst dein Ackerland in genau drei Teile aufteilen.

Auf dem Ersten Teil baust du ein Getreide, Hafer, Roggen, Dinkel oder für die Herrschaft Weizen, wie beliebt.

Auf dem Zweite Acker baust du Rübe, Bohne oder Pastinake, auch wie beliebt, kannst auch halb Rübe halb Bohne diesen Acker teilen.

Den dritten Acker lasse brachliegen! Auf dass er sich erholt! Nessel, Gras oder andere gewachsene Kräuter pflügst du im nächsten Jahr unter. Das wird wie Dünger, nutzt du auch Mist?“ unterbrach sich der Händler. „Aber sicher!“ antworte Paul mit einem gewissen Stolz in der Stimme. „Der Mist wird aufs Feld gebracht und dient den Pflanzen als Nahrung!“ Der Händler fuhr fort: „Dann tauscht du und lässt einen anderen Acker in der Brache. So fährst du alle Jahre fort, und du wirst sehen, es lohnt sich!“ Da trat die Magd Jutta ein „Hier ein Kuchen, habe ich gestern für die Besucher gebacken, die sind aber nicht erschienen, so sollt ihr euch laben!“ „Oh laben ist wohl das rechte Wort, was für eine hübsche Person, eure Magd, Herr Bauer!“ „Unsere Magd, ja eine hübsche Person!“ mit vorgehaltener Hand aber zum Händler: „Das ist ja das Elend, die Frau ist sehr eifersüchtig.“ „Wollt Ihr euch von euer Magd trennen? Ich täte sie sofort in Dienst nehmen. Hübsche Weiberleute verkaufen besser, als ich alter Esel!“ flüsterte der Händler zurück. Natürlich haben Juttas spitze Ohren alles mitbekommen!

„Wo ist Kuno eigentlich?“ wollte Paul wissen. „Gewiss wieder beim Truchsess, der bringt ihm auf Dagnas Geheiß hin, Fechten und Reiten sowie das Führen der Lanze bei.“ sagte Jutta. Danach traten sie aus der Tür, der Händler wollte sich seinem Fuhrwerk zuwenden, da preschte ein Reiter in den vollen Galopp heran. „Hallo, Kuno, nicht so wild!“ rief Martha, die nun auch herbeigekommen war „Nicht das du mir zu schaden kommst!“ Der Reiter kam vor den Leuten zum stehen. Beugte sich vom Pferd herunter und sprach: „Nur keine Sorge, Mütterlein, so schnell falle ich nicht vom Pferd!“ „Wie hat ein Bauernsohn so ein edles Ross!“ wollte der Händler wissen. „Ich will ja auch nicht wissen, wieso du Krämerseele so elegant Kleidung trägst!“ entgegnete Kuno lachend und sprang vom Pferd! „Der Herr,“ dann zum Krämer gewandt: „wie heißt ihr denn überhaupt?“ „Ger von Rothebusch,“ antwortete der Händler „jetzt muss ich aber los, morgen zum Markttag in Börhausen will ich meine Ware feilbieten! Lebt wohl und danke für die Mahlzeit!“

„Also,“ sprach Paul, nun zu Bruno gewandt „der Herr hat mir die ‚Dreifelderwirtschaft’ erklärt, werden wir ab nächstem Jahr mal probieren.“ Kuno ging ins Haus und sagte „Hallo, Mutter ich habe Hunger – ach ist heute Sonntag? Soviel Kuchen!“

Die erotischen Erzählungen des Grafen Bruno von Bötrhoff

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