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Der Elefant im Saunaclub

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roße Kleinhaus sieht mittlerweile aus, als würde er jeden Moment einen Schlaganfall bekommen. Sein Gesicht ist tiefrot und sein Hals angeschwollen, dass bald der Kragenknopf wegspringt. Er wird ständig von einem der Gäste gemustert, der sich aber bisher im Hintergrund hält. Holger Bernhaus geht nun auf den zu und bemerkt, dass er missmutig zu HK GK rüber schaut.

Bevor er etwas sagen kann, nimmt der Gast ihn beiseite: „Sie wissen, wer ich bin?“

„Klar, Herr Corn...“

„Pscht! Halten Sie den Mund!" herrscht er Holger an.

„Sehen Sie lieber zu, wie Sie mich und meinen Bekannten hier unauffällig rausbringen, sonst ist Schluss mit der Karriere. Haben Sie mich verstanden?“

„Aber Herr Co ..." diesmal beißt sich Holger auf die Lippe. „Wie stellen Sie sich das vor? Ich habe zu ermitteln und da kann ich keine Ausnahmen machen.“

„Sie haben mich überhaupt nicht gesehen und diesen Herrn da auch nicht. Ich warne Sie, Ihnen fällt nicht nur der Kronenburger Himmel auf den Kopf, wenn Sie uns da nicht raushalten." Das sagt er so, dass es Holger eiskalt wird. Er denkt an Elena, seine wunderschöne Frau und an Helene, seine übernatürlich schöne Tochter.

„Wenn Sie und Ihr Begleiter aus diesem Zimmer oder noch besser diesem Stockwerk verschwinden, dann kann ich nichts dagegen tun. Ich werde Sie aber bald aufsuchen und dann gehe ich davon aus, dass ich von Ihnen alles erfahre, was ich zum heutigen Tag von Ihnen und dem Herrn, dessen Identität mir ebenfalls geläufig ist, wissen muss. Ich schlage vor, Sie verstecken sich irgendwo hier im Haus und ich übersehe Ihren Abgang. Dass Sie beide da waren, muss ich allerdings in meinem Protokoll vermerken. Mehr kann ich nicht für Sie tun." Holger dreht sich um und geht zu einer Gruppe weiterer Gäste.

Von diesem Geschehen bekommt Große Kleinhaus nichts mit, denn er „schwimmt" geradezu in seiner Wut.

Mittlerweile hat sich Paul Tietz, der andere Kollege der Mordkommission eingefunden, wird ihm vom Feuerwehrmann mitgeteilt. Viel können Sie nicht tun. Die Spurensicherung kommt durch das Fenster geklettert. Jemand muss sie informiert haben, zwei von ihnen tragen hüfthohe Anglerstiefel. Frau Dr. Renate Kleine-Kurzius, die Gerichtsmedizinerin wartet mit ihrem Assistenten Peter Gollwitz darauf, dass die SpuSi die Fotos gemacht hat und ihr die Tote samt Andreaskreuz heraufbringt.

Holger Bernhaus bittet sie, HK GK ein Beruhigungsmittel zu verabreichen. Als er sich wieder zur Aufnahme der Personalien begibt, sind zwei der ehemals Anwesenden verschwunden.

Große Kleinhaus brüllt Holger an: „Sag mal, da war doch der Co... !" Der kann ihn aber noch unterbrechen und zischt ihn leise an: „Sei still! Du benimmst dich wie der Elefant im Porzellanladen. Ich habe ihn auf der Liste, genau wie seinen Begleiter! Weißt du was, lass mich den Rest machen und beruhige dich erstmal. Du hast nur noch wenige Tage und ich habe Angst, du kriegst noch einen Schlaganfall!"

Zusammen mit Frau Kleine Kurzius bugsiert er ihn in eine Ecke, wo ein bequemer, lila Sessel steht.

„Bitte kümmern Sie sich um ihn, Frau Doktor!"

Er nimmt weiter die Namen der Anwesenden auf und nach einer weiteren halben Stunde gehen er und HK GK zum Fenster und verlassen den Saunaclub auf demselben Weg, den sie gekommen sind.

Unten angekommen, fragt sie Paul Tietz neugierig: „Was ist denn überhaupt los? Warum bist du so aufgebracht, Werner?"

Holger setzt ihn so ins Bild, dass die umstehenden Reporter trotz ihrer großen Lauscher nichts mitbekommen. Gerda Moll spricht Holger direkt an: „Wer ist denn umgebracht worden?“

„Wieso umgebracht?" versucht Holger sich dumm zu stellen.

„Bitte Herr Bernhaus, wir kennen uns schon lange. Nehmen Sie mich nicht auf den Arm. Wären Sie alle hier, wenn es um Zechprellerei ginge? Also, wer wurde ermordet?“

„Ehrlich gesagt wissen wir noch nicht, ob sie ermordet wurde. Wir haben eine Frau Ende dreißig bis Mitte vierzig tot aufgefunden, die mit hoher Wahrscheinlichkeit zum Personal gehörte. Ob sie ermordet wurde, kann ich erst sagen, wenn sich die Gerichtsmedizin mit ihr beschäftigt hat. Mehr weiß ich nicht!“

„Also eine der Prostituierten ist tot, entnehme ich Ihren Worten, richtig?" Holger nickt.

„Haben Sie schon einen Verdacht? Wer war ihr letzter Kunde?" Gerda Moll bleibt dran. Sie macht ihren Job wirklich nicht erst seit heute.

„Bitte Frau Moll, wie Sie sagen, kennen wir uns schon lange und Sie wissen auch, dass ich Ihnen und Ihren Kollegen gegenüber fair bin. Weder weiß ich mehr, noch kann ich mehr sagen. Haben Sie bitte Verständnis!" Er nutzt die Pause, um sich aus der Klammer der Reporter zu befreien und sich ins Auto zu Große Kleinhaus zu setzen.

Den muss er erstmal dazu bewegen, vom Fahrer- auf den Beifahrersitz zu wechseln, denn fahrtauglich ist er im Moment nicht.

Amor Amaro und die tote Domina

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