Читать книгу Emscher Zorn - Mareike Löhnert - Страница 16
Kapitel 12 – Jakob
ОглавлениеSchwarze Wellen türmten sich auf und schlugen über seinem Kopf zusammen. Etwas streifte seinen Körper, wickelte sich um seine Beine und zog ihn hinab in die Tiefe. Er zappelte, kämpfte, bekam keine Luft mehr. Es war sinnlos, er würde sich nicht befreien können.
Jakob erwachte von seinem eigenen Aufschrei.
Schwer atmend lag er auf dem Bett. Diese verfluchten Albträume.
Stöhnend tastete er nach seinem Handy und sah auf die Uhr. Heute war es zu spät, um sich mit dem Jobcenter in Verbindung zu setzen. Er strich sich über sein verquollenes Gesicht.
Bald würde der Briefkasten wieder überfüllt sein mit Anschreiben, Bescheiden und Mahnungen vom Amt.
Der Tag schleppte sich dahin wie zäher Kleister. Irgendwann hielt er die Enge der Wohnung, Jesus und Mutters abwesende Blicke nicht mehr aus und machte einen Spaziergang durch die Nordstadt, die ihr übliches Bild bot. Graue Straßen, Graffiti an den Wänden, Häuser, gebaut in einer Vergangenheit, an die sich niemand mehr erinnern konnte. Betrunkene, Künstler, Studenten, viele alte Menschen, eine dicke Frau, beladen mit Tüten vom Discounter, Radfahrer, auf der Bank einer Grünfläche eine Frau, verhüllt in eine Burka, daneben ein Junkie, der sich mit seiner Spritze ins Gebüsch verzog.
Jakob zückte sein gebraucht gekauftes Smartphone, zog die Visitenkarte aus der Tasche und wählte mit fahrigen Fingern Nelus Nummer. Es war früher Nachmittag, da würde er ja wohl schon wach sein und hätte sich längst von seiner nächtlichen Bekanntschaft verabschiedet. Die Verbindung baute sich auf, es war das übliche Tuten zu hören, aber niemand ging ans Telefon.
»Empfänger ist nicht zu erreichen«, meldete die gefühllose Stimme am anderen Ende schadenfroh.
Unruhig starrte er auf das Telefon, während er orientierungslos weiter lief.
Durch Straßen, die er schon als Kind gekannt hatte. Ein gähnendes Loch der Langeweile tat sich vor ihm auf.
Dortmund, dachte er müde, eine Stadt, so dreckig und grau, wie ihr Ruf. Daran konnten die vielen Hipster, die in diesem Stadtteil neuerdings wie Pilze aus dem Boden schossen, auch nichts ändern.
Es war kühler geworden, langsam war zu spüren, dass der Sommer sich verabschiedete.
Mit gesenktem Kopf, die Hände in den Hosentaschen vergraben, trottete er deprimiert durch den Nachmittag. Sein Telefon schwieg. Fast von selbst zog es ihn zu Hüseyins Gemüseladen in der Blumenstraße.
Das hübsche, türkische Mädchen stand heute draußen vor dem kleinen Lebensmittelgeschäft, neben sich einen Putzeimer und reinigte mit undurchdringbarer Miene das Schaufenster.
Wie immer setzte Jakobs Herzschlag für einen Moment aus, als er sie sah. Er lehnte sich an eine Hauswand und sah mit gebührendem Sicherheitsabstand verträumt zu ihr hinüber.
Sie schrubbte mit kraftvollen, kreisförmigen Bewegungen die Scheibe, neben sich, der alte Mann im Rollstuhl, den Jakob schon oft vor dem Laden gesehen hatte. Wie immer hockte er mit nacktem Oberkörper und einer Wolldecke über den Knien da, eine Bierflasche in der Hand und erzählte seine endlosen Geschichten. Das Mädchen nickte zwischendurch, als würde sie seiner Erzählung interessiert folgen. Sie schien so etwas wie eine unbezahlte Sozialarbeiterin in diesem Wohngebiet zu sein.
Dies schien in diesem Viertel gerne angenommen und dringend benötigt zu werden. Wann immer Jakob den Laden, unter dem Vorwand etwas Obst kaufen zu wollen, besuchte, sah er, wie sie sich um die Menschen kümmerte.
Diese Frau war, trotz ihrer oft ruppigen Art, ein Engel.
Hingerissen glitt Jakobs Blick über ihren schlanken Körper, der sich durch die hochgeschlossene Kleidung abzeichnete.
Sie bemerkte, dass sie beobachtet wurde und drehte sich in seine Richtung. Jakob erstarrte und schenkte ihr ein schüchternes Lächeln, dann wandte er sich ab und machte sich zügig auf den Heimweg.
Zum Abendessen setzte Mutter ihm eine Schüssel mit Haferflocken und Milch vor.
»Wir müssen sparen, Hase. Ist nicht mehr viel Geld übrig diesen Monat. Lass es dir schmecken und mach dir keine Sorgen. Du weißt doch: Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitte vor Gott kundwerden. Du musst beten, Jakob, lass uns zusammen beten, dann wird alles wieder gut.«
Sie hielt seine Hand und schloss die Augen, als sie das Abendgebet sprach.
Er nahm die Sorgenfalten auf ihrer Stirn wahr.
Beten, dachte er genervt, beten hilft hier auch nichts mehr. Ich muss meinen Hintern hochbekommen und die Sache mit dem Amt regeln.
Er schlang die Haferflocken in sich hinein, ohne etwas zu schmecken.
In seinem Zimmer zog er sein Handy hervor und starrte auf das Display. Die Zahlen der Tastatur verschwammen vor seinen Augen.
Das ist das letzte Mal, dass ich es probiere, schwor er sich. Ansonsten kann der Typ mir gestohlen bleiben. Der Gedanke tat weh. Nelu hatte es geschafft, die eingefrorene Langeweile in Jakobs Leben und sein trostloses Dahinvegetieren von Tag zu Tag zu durchbrechen.
Das sich wiederholende Tuten bohrte sich in seinen Schädel. Er wollte gerade auf Auflegen drücken, um zu vermeiden, wieder die Automatenstimme zu hören, als am anderen Ende jemand ans Telefon ging.
»Was?« Die Stimme von Nelu klang kalt und seltsam fremd.
»Äh, ich bin es. Jakob.«
»Jakob, welcher Jakob? Kenn ich nicht. Was willst du, Mann?«
»Wir waren gestern auf dem Dach, dann im Klub. Erinnerst du dich nicht?« Jakob stockte.
Es blieb einen Moment still am anderen Ende.
»Ach klar, ich erinnere mich. Der dünne Schlägertyp in den Klamotten seines Opas.«
Selbst durch den Hörer klang sein Lachen melodisch.
Jakobs Herz machte einen Satz.
»Der Auserwählte, der meine persönliche Dachterrasse betreten durfte.«
»Ja, genau der«, rief Jakob euphorisch.
»Was gibt’s?«, fragte Nelu lässig.
Jakob musste kurz überlegen. »Eigentlich nichts. Wollte mich nur mal melden und fragen, wie es dir gestern noch ergangen ist.«
»Was glaubst du wohl? Hast die Perle doch gesehen, obwohl ich sagen muss, dass der Eindruck falsche Hoffnungen geweckt hat. Im Bett war sie dann doch nur so Mittelmaß. Bisschen unkreativ und leblos. Bisschen so, als würde man es mit einer Leiche treiben. Ich hab Hunger«, wechselte er abrupt das Thema, »Bock, mit mir was essen zu gehen?«
»Klar. Mein Magen knurrt, und ich hab nichts vor«, erwiderte Jakob hastig.
»Gut, ich hol dich in einer halben Stunde ab. Komm nach draußen auf die Straße, oder soll ich mich noch bei deiner Mutti vorstellen, damit sie weiß, dass du in guten Händen bist und ich auf dich aufpassen werde?« Wieder ertönte sein heiseres Lachen.
»Ich komm raus«, sagte Jakob schnell.
Nelu unterbrach die Verbindung, ohne sich zu verabschieden.
Jakob sprang auf und rannte ins Badezimmer. Eilig duschte er und zog sich frische Kleidung an.
Er zog die Wohnungstür hinter sich zu und hastete nach unten. Er hörte das grollende Brummen des Wagens lange, bevor der blank gewienerte Mercedes um die Ecke bog. Das Licht der inzwischen untergehenden Sonne spiegelte sich im glänzenden Schwarz des Oldtimers. Der Wagen hielt mit laufendem Motor.
Jakob stieg auf der Beifahrerseite ein und ließ sich in die weichen Ledersitze gleiten. Sein Blick fiel auf die herausgerissenen Kabel am Armaturenbrett. Sie fuhren los.
»Hast du keine Angst, dass du mal erwischt wirst?«, fragte Jakob.
»Wieso erwischt? Bei was?« Nelu wirkte erstaunt.
Jakob war sich nicht sicher, ob er nicht nur so tat, als ob er nicht wüsste, wovon er sprach.
»Na, du klaust doch diese Autos.«
»Ich klaue nicht. Bin doch nicht so wie die anderen Rumänen. Ich leihe mir die Autos aus und parke sie halt irgendwo anders. Niemals im gleichen Wagen fahren. Ich liebe die Abwechslung. Ich könnte mir auch eine eigene Karre leisten, einen Lamborghini oder so, aber bei Autos ist es wie bei den Weibern. Immer das Gleiche ist öde, außerdem brauche ich mein Erspartes für Italien«, setzte er verträumt hinzu. »Es dauert nicht mehr lange, dann bin ich weg.«
Er legte den Kopf schief und sah Jakob von der Seite an.
»Ich habe einen Tisch reserviert im ›Dello Chef‹ in der Gartenstadt.«
Jakob hatte das Restaurant bisher nur von außen gesehen. Der Laden wirkte teuer, und Jakob hätte selbst im Traum nicht daran gedacht, dort einmal essen zu gehen.
»Ein Hauch von Italien, damit du mal weißt, wovon ich spreche. Da gibt es das beste italienische Essen der Stadt«, fuhr Nelu fort, »aber wir müssen dich vorher neu einkleiden. Selbst mit mir zusammen würden sie dich dort in den Klamotten nicht reinlassen.«
Unruhig rutschte Jakob auf dem Sitz hin und her. Er war pleite. Das, was von dem Taxigeld gestern übrig geblieben war, hatte er unbemerkt in Mutters Haushaltskasse gesteckt.
Nelu lachte lautlos in sich hinein, blickte nach vorne durch die Frontscheibe und schien sich ganz aufs Fahren zu konzentrieren.
Sie fuhren in den Dortmunder Süden, durch eine prunkvolle Wohngegend, und Jakob betrachtete staunend die riesigen Villen. Sie wirkten wie Schlösser, ein Gebäude war schöner als das nächste und stand in großzügigem Abstand zu den anderen.
Hier müsste man leben. Keine neugierigen, sich streitenden Nachbarn, die man durch die papierdünnen Wände hörte. Gärten so groß wie Parks. Genug Platz, um Mutter den gesamten Tag aus dem Weg zu gehen. Als Nelu den Motor abschaltete, brauchte er einen Moment, um zu sich zu kommen.
Sie stiegen aus dem Wagen. Jakob schnupperte.
»Es riecht hier irgendwie anders. Ein Geruch, den ich nicht kenne«, sagte er und atmete geräuschvoll ein.
»Der Duft des Geldes. Der klebt in der Luft wie Leim. Pass bloß auf, dass er nicht deine Nase verkleistert und dich ersticken lässt. Das ist schon so manch einem passiert«, antwortete Nelu trocken.
Es war inzwischen dunkel. Sie liefen schweigend am Rand der sauberen Straße entlang.
»Selbst die Straße ist schön«, murmelte Jakob versonnen.
»Mann, krieg dich wieder ein. Hier wohnen genau die gleichen Hurensöhne wie bei dir zu Hause in der Nordstadt, nur dass die so viel Kohle haben, dass sie gar nicht wissen, was sie damit anfangen sollen.« Zielstrebig führte er Jakob zu einer Villa, die von einer hohen Steinmauer umgeben war. Hinter der Mauer lag alles im Dunkeln, sodass man das Gebäude nur schemenhaft erkennen konnte. Am Eingangstor war eine kleine Metallklappe angebracht.
Nelu öffnete sie, und eine Tastatur kam darunter zum Vorschein, auf der er ohne zu zögern einen Zahlencode eintippte. Lautlos öffnete sich das Tor.
Jakob riss die Augen auf und folgte Nelu in die Dunkelheit.
Sobald sie sich auf dem Kiesweg befanden, der zum Haus führte, sprangen neben ihnen funkelnde Laternen an, die den Weg säumten und ihnen mit einem warmen Licht den Weg wiesen.
Sie stiegen die steinerne Treppe zur Eingangstür hinauf. Wieder tippte Nelu einen Code auf einer Tastatur ein, es gab ein klackendes Geräusch, und er griff nach dem pompös geschmiedeten Türgriff.
Sie betraten die riesige Vorhalle der Villa. Sobald sie den ersten Fuß in das Haus gesetzt hatten, setzte eine Automatik ein, leise Hintergrundmusik ertönte, und der glitzernde Kronleuchter, der mittig in der Halle an der hohen Decke hing, erstrahlte. Jakob bemerkte, dass sein Mund offen stand.
»Woher kennst du die Codes?«, flüsterte er Nelu zu.
»Du brauchst nicht zu flüstern«, Nelu redete in normaler Lautstärke, »die Bewohner sind im Urlaub. Lassen ihre reichen Ärsche auf den Malediven bräunen. Wir sind ganz allein.«
»Woher weißt du das so genau?« Jakob war vor Aufregung außer sich.
»Ich habe meine Leute, das habe ich dir schon mal versucht zu erklären. Überall. Leute, die mir Gefallen schulden, Leute, die es sich nicht mit mir verscherzen wollen. Die kriegen so was für mich raus, und jetzt reg dich endlich ab. Komm, wir trinken erst mal was.« Er stolzierte über den edlen Marmorfußboden, als wäre er hier zu Hause.
Im Wohnzimmer ging er zur Bar, schenkte großzügig Cognac in zwei Gläser und warf sich auf das weiße Designersofa.
»Setz dich«, er klopfte mit der Hand neben sich auf das Sofa.
Jakob setzte sich vorsichtig auf das Sofa und strich ehrfürchtig mit der Hand über den samtweichen Bezug.
Sie tranken den Cognac, er schmeckte weich, fruchtig und ein bisschen nach Erde. Allein von seinem Duft wurde Jakob ganz schwindelig.
»So, und wozu sind wir hier?«, fragte Nelu wie ein strenger Lehrer. Jakob zuckte verwirrt mit den Schultern.
»Du hast dir dein Gehirn weggesoffen, was? Wir wollten dich neu einkleiden. Schon vergessen?«
Er zog Jakob mit sich die Treppe hinauf, in ein Schlafzimmer, das so groß war wie die gesamte Wohnung, in der Jakob lebte.
Das meterbreite Bett, das im Mittelpunkt des Raumes stand, sah mit seinen vielen Kissen so einladend aus, dass Jakob sich zusammenreißen musste, um nicht mit einem Hechtsprung hineinzuspringen und sich die flauschige Decke über die Ohren zu ziehen.
Nelu lächelte kalt und deutete auf die Zimmerdecke, an der ein riesiger Spiegel angebracht war.
»Die werden es hier miteinander treiben wie die Karnickel«, meinte er und begann, im Kleiderschrank zu wühlen, der die gesamte Wandseite einnahm. Er zog mehrere Anzüge aus dem Schrank.
»Geil, der Typ, der hier wohnt, müsste genau deine Größe haben.« Zufrieden las er die Etiketten. »Gute Marken. Das sind Designerstücke. Exquisiter Geschmack. Wenigstens etwas.« Er nickte anerkennend und warf die Anzüge achtlos auf das Bett. »Worauf wartest du? Los, zieh dich um. Ich habe für neun Uhr reserviert. Wenn man in dem Laden nicht pünktlich ist, ist der Tisch weg, und wir müssen vorher noch die Wohnung umdekorieren.«
»Umdekorieren?«, wiederholte Jakob dümmlich.
»Zeig ich dir später. Das ist mein Markenzeichen bei Einbrüchen, ist jetzt egal, erst mal rein in die Klamotten.«
Jakob genierte sich. Es war ihm peinlich, sich vor Nelu auszuziehen und seinen knochigen Körper zu präsentieren, doch Nelu beachtete ihn gar nicht, hing mit dem Kopf in dem Kleiderschrank und durchstöberte interessiert dessen Inhalt.
Als Jakob das erste Mal in seinem Leben in einem weißen Seidenhemd und einem dunkelgrauen Leinenanzug vor dem Spiegel stand, blieb ihm fast die Luft weg. Der Mann, der ihm im Spiegelbild gegenüberstand, war ihm fremd. Er sah aus wie ein anderer Mensch, nur die Löcher in seinen Socken verschandelten das Bild. Die Kleidung fühlte sich gut auf seiner Haut an und schmiegte sich sanft an seinen Körper. Sofort hatte er das Gefühl, aufrechter zu stehen und seinen Kopf höher zu tragen. Sein magerer Körper sah nicht mehr kantig und dürr aus, sondern wirkte schlank und gesund.
Nelu war begeistert.
»Der ist es. Du brauchst nichts anderes mehr anzuprobieren«, entschied Nelu.
Als Jakob in die passenden braunen Lederslipper geschlüpft war, die sie gefunden hatten, war der Anblick perfekt.
»Soll ich die Sachen wirklich einfach mitnehmen?«, fragte Jakob unsicher.
»Alter, der Typ merkt überhaupt nicht, wenn ein paar Anzüge fehlen. Der hat so viel Zeug in seinem Schrank, dass das gar nicht auffällt. Wir nehmen ja kein Geld mit oder was von dem verdammten Schmuck, der überall herumliegt. Den Anzug hast du dir verdient, Jogginghosen-Jakob.« Das Grinsen überzog Nelus gesamtes Gesicht.
Er räumte alle Klamotten, die inzwischen über den gesamten Fußboden verteilt auf dem flauschigen Teppich herumlagen, ordentlich zurück in den Schrank. Sie verließen das Schlafzimmer genauso, wie sie es betreten hatten.
Zurück im Wohnzimmer packte Nelu die eine Seite des Sofas. »Fass mal mit an.«
Jakob griff zu. Sie schleppten das schwere Ding auf die andere Seite des Raumes. Verstellten den Fernsehtisch, verschoben mit vereinten Kräften die Schränke, sodass schließlich jedes Möbelstück an einem anderen Platz stand. Befriedigt betrachtete Nelu sein Werk.
»Sieht besser aus als vorher«, meinte er, »mach ich immer so. Bevor ich gehe, dekoriere ich die Häuser um. Ich bin der geborene Innenarchitekt. Die Freaks, die hier wohnen, werden sich fragen, ob sie vielleicht nicht mehr ganz frisch im Kopf sind, wenn sie wiederkommen und alles anders aussieht. Ich hinterlasse keine Einbruchsspuren, nehme keine Wertgegenstände mit. Alles, was bleibt, sind benutzte Gläser und neu angeordnete Möbel. Unsere Urlauber werden sich wundern, wenn sie wieder da sind.«
Er schien sich sichtlich darüber zu freuen.
»Und jetzt gibt es endlich was zu essen.«
Sie verließen die Villa, liefen übermütig zu dem alten Mercedes und fuhren in die Innenstadt-Ost.