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6. KAPITEL

Fred hat Langeweile

Keine Schule, keine Verabredungen, noch nicht einmal auf den Spielplatz durften sich die Kinder treffen. Die öffentlichen Spielplätze waren mit rotem Flatterband und auffälligen Schildern abgesperrt. „Das ist eine Vorschrift vom Ministerium“, hatte Freds Papa diesem erklärt. „Das ist kein Spaß, daran musst du dich halten!“, hatte er mit erhobenem Zeigefinger hinzugefügt. „Sonst kriegen wir Ärger.“ Maulend hatte Fred sich in sein Zimmer verzogen. War das langweilig! Was sollte er nun tun? Lustlos ließ er sich auf sein Bett fallen. So hatte er sich das alles nicht vorgestellt. Endlich musste er nicht mehr zur Schule und hätte Zeit gehabt, ohne Ende draußen herumzustrolchen und da wurde ihm das verboten, was er am liebsten tat: Kein Spielplatz, kein Fußball, noch nicht einmal bei seinem Freund Karl im Garten auf dem Trampolin herumtoben – nichts.


„Boa, dieses blöde Virus“, dachte er genervt. „Was soll man denn jetzt den ganzen lieben langen Tag machen?“

Da klopfte Papa an Freds Tür: „Hey, Fred. Darf ich reinkommen?“ Fred nickte stumm. Papa setzte sich aufs Bett. „Schau mal Fred. Ich weiß, dass das im Moment doof ist, sogar richtig doof und du hast allen Grund sauer zu sein, aber diese Zeit wird vorbeigehen. Irgendwann wirst du dich wieder mit deinen Freunden treffen und ihr werdet zusammen Fußball spielen. Irgendwann werdet ihr wieder miteinander toben und zusammen auf dem Klettergerüst sitzen.“ Papa hatte sich zu Fred aufs Bett gesetzt und Fred kuschelte sich nun an Papas Schulter. Wie gut, dass sie sich wenigstens noch hatten und er den Papa in den Arm nehmen durfte.

Papa und er wohnten schon eine ganze Weile alleine, seit Mama einen neuen Freund hatte. Dennoch waren sie irgendwie immer gut klargekommen, auch wenn der Papa in der Regel viel arbeiten musste. Er arbeitete in einer Möbelfirma. Aber Fred konnte immer zu Oma Frieda gehen. Oma Frieda wohnte in derselben Straße wie Fred und sein Papa. Sie wohnte in dem großen Haus mit dem verwilderten Garten. Und auch wenn sie nicht seine richtige Oma war, hatte sie ihn angenommen, wie ein eigenes Enkelkind. Als Fred allerdings gestern Oma Frieda vor der Tür getroffen hatte, war diese gleich einen Schritt rückwärts gewichen und hatte eine abweisende Handbewegung gemacht. „Das geht nicht, Fred. Wir müssen jetzt vorsichtig sein“, hatte sie dabei gestammelt und Fred hatte bemerkt, dass sie Angst hatte.

Fred wusste ja warum. Sein Papa hatte es ihm doch genau erklärt. Dieses Virus war an allem Schuld, und im tiefsten Inneren fand Fred dieses Virus langsam aber sicher ganz schön nervig. Sollte es doch dorthin zurückgehen, wo es hergekommen war. Aber so einfach war das wohl nicht.

„Fred, wir müssen warten und wir müssen Geduld behalten“, sagte sein Papa nun. „Weißt du, in den Forschungslaboren der ganzen Welt forschen die Virologen an einem Impfstoff gegen dieses Virus. Ich bin sicher, dass sie ihn irgendwann auch finden werden, und dann können sich die Menschen gegen dieses Virus schützen und werden nicht mehr krank davon. Aber das wird etwas dauern. So schnell geht das nicht“, erzählte Papa.

„Was ist ein Virologe?“, fragte Fred neugierig. Sein Interesse war geweckt und seine gewohnte Wissbegierde kehrte zurück. Er hatte verstanden, dass das ein Beruf sein musste, aber was machte ein Virologe?


„Ein Virologe erforscht die Viren in einem Labor. Er schaut sie sich unter einem Mikroskop an und versucht Mittel zu finden, mit denen er sie bekämpfen kann. Bei seiner Arbeit muss der Virologe Schutzkleidung tragen, damit er sich nicht ansteckt. Einen Mundschutz, Gummihandschuhe und einen Spezialkittel. Es ist toll, dass es Menschen gibt, die für uns versuchen, einen Impfstoff zu entwickeln“, berichtete Papa.

„Und nun gehen wir erst einmal eine Runde spazieren. Komm, ich habe eine Idee. Lass uns mit unseren Rädern zum Wäldchen fahren. Dort wird kein Mensch sein. Wir können doch eine Hütte aus Ästen bauen. Was meinst du?“, forderte er Fred auf. Fred stimmte begeistert zu. Sein Papa war eben der beste Papa der Welt.

Idee:

- Male Fred mit seinem Papa. Du kannst auch einen Virologen bei der Arbeit malen.

- Vielleicht hast du ja auch eine Lupe oder ein Mikroskop zuhause und legst mal verschiedene Dinge darunter, um zu sehen, wie sie sich verändern. Sei selbst ein Forscher und zeichne deine Entdeckungen auf.

Plötzlich alles anders

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