Читать книгу Plötzlich alles anders - Margarete Reinberger - Страница 14
Оглавление9. KAPITEL
Ein Hustenkurs für Jasmin
Jetzt hatte Christian sich trotz aller Vorsicht doch erkältet. Mama sah ihn besorgt an, als er an diesem Morgen mit einer Schnoddernase vor ihr stand. „Christian, wir müssen jetzt besonders vorsichtig sein“, sagte sie ernst. „Hier hast du eine Packung Taschentücher. Wenn dir die Nase läuft, musst du sie putzen und das Taschentuch direkt in die Mülltonne werfen. Lass es nicht irgendwo herumliegen.“ Christian nickte folgsam. „Und jetzt gehst du am besten heute mal in dein Zimmer zum Spielen. Ich schaue dann nach dir. Du solltest nicht mit Jasmin und Carlotta in einem Zimmer sein. Okay?“ Christian nahm die Packung Taschentücher, die Mama ihm reichte und seine Trinkflasche und verzog sich in sein Zimmer. Mama rief ihm noch nach: „Und du musst viel trinken, hörst du, Christian?“ „Ja, Mama“, sagte dieser leidend und ließ seine Zimmertür offen stehen, denn es gefiel ihm gar nicht, dass er jetzt noch nicht einmal mehr mit seinen Geschwistern spielen durfte. Auch hätte er viel lieber im Wohnzimmer an seiner tollen Traumlandschaft weitergebaut.
In Carlottas Zimmer hatten Jasmin und Carlotta es sich auf dem Teppich gemütlich gemacht und zunächst ein Puzzle mit großen Teilen auseinandergenommen und wieder zusammengesetzt. Das wurde der kleinen Jasmin aber schnell zu langweilig. Viel interessanter fand sie den Arztkoffer, den Carlotta hinter ihrem Schreibtisch aufbewahrte und den sie im Grunde schon ewig nicht mehr hervorgeholt hatte. Aber weil die kleine Schwester nicht locker ließ, krabbelte sie jetzt unter ihren Schreibtisch und zog ihn hervor.
„Doktor spielen!“, forderte Jasmin ihre große Schwester auf. „Aha, du willst Doktor spielen. Wer soll denn der Doktor sein?“, fragte Carlotta ihre kleine Schwester. „Du. und ich bin krank“, sagte Jasmin und sah ihre Schwester mit ihren großen Kulleraugen an. Also zog Carlotta den weißen Kittel an, der ihr im Grunde schon viel zu klein war und nahm das Stethoskop aus dem Arztkoffer. „Dann atme mal tief ein“, forderte sie ihre kleine Schwester auf. Und sie horchte auf Brust und Rücken, ob alles in Ordnung war. Jasmin machte das riesigen Spaß und sie wollte gar nicht aufhören mit diesem Spiel. Dabei atmete sie so tief ein, dass sie sich verschluckte und fürchterlich anfing zu husten. Sie hustete und hustete. Mama sah besorgt um die Ecke. Aber sie merkte sehr schnell, dass Jasmin sich nur verschluckt hatte. Carlotta hatte in den Kindernachrichten am Abend etwas darüber erfahren, wie die Kinder husten sollten, um mögliche Viren nicht zu verbreiten. Und nachdem sich Jasmin etwas erholt und der Husten sich wieder gelegt hatte, erklärte sie ihr genau wie man husten soll: „Du musst nicht in deine Hand husten, sondern dir deinen Arm so vor dein Gesicht halten und in den Ellenbogen husten“, belehrte sie ihre kleine Schwester.
Und sie führte ihr vor, wie das geht. Und Jasmin, die es sowieso liebte ihrer großen Schwester alles nachzumachen, hustete jetzt im Spiel in ihre Ellenbogenbeuge.
„Und wenn du niesen musst geht das auch so“, erklärte Carlotta und machte es Jasmin vor, bis die verstanden hatte, wie das geht. „Und wenn du dich dann noch umdrehst und das zur anderen Seite machst, ist das noch besser. Beim Husten und Niesen musst du dich immer von anderen Menschen wegdrehen“, ermahnte Carlotta ihre kleine Schwester und zeigte ihr noch einmal genau, wie man das machen muss. Jasmin drehte sich jetzt von Carlotta weg und hustete und prustete noch eine Weile im Spiel vor sich hin. Dann ließ sie sich auf den Boden fallen und kugelte sich vor Lachen.
Idee:
Spielt das Spiel „Spiegelbild“. Einer macht eine Bewegung vor. Der andere stellt sich genau gegenüber und macht jede Bewegung als Spiegelbild nach. Wenn ihr einen großen Spiegel im Haus habt, könnt ihr auch überprüfen, wie es aussehen muss. Achtung: Wenn der eine seinen rechten Arm hebt, muss der andere seinen linken heben, denn das Ganze ist ja spiegelverkehrt. Wem fallen die verrücktesten Bewegungen ein?