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11. KAPITEL

Nie war Lottas Haus so sauber

Am Samstagmorgen kam Carlottas Mama ins Kinderzimmer und öffnete das Fenster, damit die frische Frühlingsluft ins Zimmer strömen konnte. Carlotta drehte sich im Bett nochmal um. Die Vögel zwitscherten wunderschön und unter ihrer warmen Kuscheldecke hätte sie es noch eine ganze Weile aushalten können. Aber Mama trieb sie an: „Aufstehen, Lotta! Heute ist Putztag und alle müssen helfen.“ Gewöhnlich hatten sie ja für das Putzen Frau Smirnow. Frau Smirnow kam sonst freitags, wenn die Kinder im Kindergarten und in der Schule waren. Sie war eine stille, freundliche Frau, die selbst zwei Kinder im Alter von 5 und 7 Jahren hatte. Frau Smirnow war sehr geduldig. Ohne Klage räumte sie jedes Mal die Kinderzimmer auf, sortierte die Schuhe ordentlich ins Regal zurück und faltete herumliegende Wäsche. Wenn Mama und die Kinder dann mittags nach Hause kamen, sah das Haus immer tipptopp aus. Carlottas Mama war wirklich froh und dankbar, diese Unterstützung in ihrem Haushalt zu haben. Denn seit wenigen Wochen arbeitete sie selbst wieder in einem Büro der Gemeindeverwaltung. Die Arbeit machte ihr Freude und sie arbeitete auch nur ein paar Stunden am Vormittag.

Auf diese Weise konnte sie nachmittags wieder für ihre drei Kinder da sein. Und Mama und Papa waren sich einig, dass das für alle das Beste sei.

Jetzt, wo die Schulen und Kindergärten geschlossen waren, konnte Mama dennoch jeden Tag ein paar Stunden von zuhause arbeiten. Sie machte ‚Homeoffice‘. Das bedeutete, dass sie in der Mittagszeit, wenn Jasmin ein Schläfchen hielt oder wenn die Kinder abends im Bett lagen, ihre Büroarbeit zuhause am Computer erledigte und sie oft E-Mails mit den anderen Leuten aus dem Büro hin- und herschickte. Einmal hatte Carlotta sogar mitbekommen, wie Mama eine Telefonkonferenz mit mehreren gleichzeitig hatte. Dabei durfte sie aber nicht stören, denn Mama musste sich sehr darauf konzentrieren, dass sie alles mitbekam. Die Mitarbeiter der Verwaltung waren diese Art der Arbeit wirklich noch nicht gewöhnt und sie mussten sehr aufpassen, dass sie immer nacheinander sprachen und sich nicht gegenseitig ins Wort fielen. „Sowas ist viel leichter, wenn man sich gegenübersitzt und sich in die Augen schauen kann“, hatte Mama Carlotta erklärt und sie darum gebeten darauf aufzupassen, dass die kleinen Geschwister sie nicht bei der Besprechung störten.

Carlotta sah ja, dass das alles manchmal ganz schön anstrengend für Mama war. Und jetzt musste sie zusätzlich zu ihrer Arbeit auch noch den Hausputz machen.

Frau Smirnow musste in Corona-Zeiten selbst auf ihre beiden Kinder aufpassen, und außerdem sollten die Menschen ja nun alle Abstand voneinander halten und Besuche in anderen Häusern möglichst unterlassen. Deshalb hatten sie sich darauf geeinigt, dass Frau Smirnow auf unbestimmte Zeit erstmal nicht mehr zum Putzen kommen würde.

Und folglich blieb ihnen nun wohl nichts anderes übrig als selbst Hand anzulegen, wenn sie nicht irgendwann in den herumliegenden Spielsachen und Wäschebergen versinken wollten. Nach dem Frühstück verteilte Mama die Aufgaben: „Carlotta, du räumst zuerst einmal die Bauklötze und Legosteine in die Kisten! Jasmin kann dir dabei helfen. Christian, du räumst dein Zimmer auf! Ich putze in der Zeit das Badezimmer und die Gästetoilette. Danach sehen wir weiter…“ Gesagt getan…Alle machten sich an die Arbeit und gemeinsam ging es auch recht gut.



Nachdem Carlotta noch die Regale mit einem Tuch abgestaubt und das Wohnzimmer gesaugt hatte, war auch Mama soweit, dass sie den Boden wischen konnte.

Gleichzeitig hatte Mama Wäsche gewaschen und im Trockner getrocknet. Als das Haus endlich sauber war und sie zu viert geübt hatten, wie man Wäsche faltet und ordentlich in den Schrank legt, betrachteten alle zufrieden ihr Werk.

„Ich habe noch Eis in der Truhe“, sagte Mama. „Wer möchte zur Belohnung ein Eis?“ Das ließen sich die Drei nicht zweimal sagen. Jubelnd stürmten sie in die Küche. Als sie dann Eis schleckend zusammen am Küchentisch saßen, beschlossen sie, dass sie von nun an jeden Samstag gemeinsam putzen wollten. Und Carlotta wollte unbedingt, dass Mama ihr demnächst beibringen sollte, wie man ein T-Shirt bügelt und faltet. Mama versprach ihr, dass sie das gemeinsam ausprobieren würden.

Idee:

- Fertige eine Liste an, welche Arbeiten im Haushalt regelmäßig anfallen.

- Packe mit an! Welche Aufgaben übernimmst du bei euch zuhause oder welche könntest du gut übernehmen? Denke daran: Gemeinsam geht vieles leichter, und wenn man sich die Arbeit teilt, bleibt hinterher sicher mehr Zeit für gemeinsame Unternehmungen.

Plötzlich alles anders

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