Читать книгу Schulzeit – eine Zeit schöner Erlebnisse?! - Margot Wilke - Страница 12

Fußballfieber

Оглавление

Und gerade ein Hausschuh flog durch eines der großen Fenster. Der Täter war schnell ermittelt. Und es kam zu einem Schulleiter-Schüler-Gespräch:

„Was hast du dir dabei gedacht?“

„Der Hausschuh lag da und ich wollte ihn zur Seite stoßen. Da packte mich das Fußballfieber. Ich fühlte mich auf dem Platz und sah das Tor. Ich konnte nicht anders, schoss mit Wucht – da krachte er auch schon durchs Fenster.“ Der Schulleiter, der eine Fußballmannschaft trainierte und von diesem Virus selbst infiziert war, nickte bedächtig und verständnisvoll. „Hm, was nun?“

„Eine neue Scheibe!“

„Du hast recht, aber nimm dich das nächste Mal zusammen, die Schule ist kein Fußballplatz.“ Ohne Probleme wurde eine neue Scheibe eingesetzt.

Diese Hausschuhaktion war nach Fertigstellung des Schulhofes beendet.

Heute ähnelt dieser mit seinem üppigen Grün und Bänken einem kleinen Park.

Das Wichtigste ist die Schule als Lehranstalt. Die Lehrer lehren und die Schüler lernen.

Nun gibt es humorvolle, schülerverstehende, cholerische oder gleichgültige Lehrer, aber auch bei den Schülern alle möglichen Temperamente und Einstellungen.

Zu meiner Zeit gab es keine Hauptschul- oder Förderklassen. Kein einfaches Unterfangen, denn in den Klassen waren alle Schüler, ob leistungsstarke, leistungsschwache oder hyperaktive vereint und die musste ein Lehrer unter einen Hut bringen.

Damit auch die leistungsschwachen Schüler das Klassenziel erreichen, wurden Lerngemeinschaften gebildet. Leistungsstarke Schüler halfen diesen, den Unterrichtsstoff zu verstehen. Nennen wir einmal einen Peter. Er begreift den Unterrichtsstoff nicht. Er ist nicht dumm, denn dumme Schüler gibt es nicht, nur leistungsschwache. Und das kann verschiedene Ursachen haben. Er ist schwerfällig im Denken, hat Angst und verkrampft sich. Oder er hat Angst, sich zu blamieren, keine Sympathie für die Schule (heute sagt man dazu „keinen Bock haben“) oder häusliche Probleme. Zu seinem Mitschüler hat er Vertrauen, ist offener, vielleicht beneidet er ihn auch.

Dieser erklärte es nun aus seiner Sicht mit seinen einfachen Worten. Peter begreift. Im Unterricht trotzdem schweigsam, aber das Thema ist erkannt und er kann dem weiteren Unterricht folgen. Bei schriftlichen Arbeiten hat er vielleicht mehr Erfolg.

So wurde manchem geholfen, das Klassenziel zu erreichen.

Diese Vielfalt von Schülerpersönlichkeiten erfordern vom Lehrer Einfühlungsvermögen, Verständnis, Fingerspitzengefühl und Liebe zu seinem Beruf, speziell für seine Schüler.

Ein enges Lehrer-Schüler-Verhältnis kann wesentlich zur Lernfreude beitragen und leistungsschwache Schüler zu besseren Ergebnissen motivieren. Findet er engen Kontakt auch zu diesen, wird ihm sein Beruf viel Freude bereiten.

Entscheidend für das Lehrer-Schüler-Verhältnis ist die erste Stunde des Zusammentreffens. Die Schüler können sofort eine Lehrerpersönlichkeit einschätzen und das Verhältnis zu dieser bestimmen. Der erste Eindruck ist entscheidend.

Schulzeit – eine Zeit schöner Erlebnisse?!

Подняться наверх