Читать книгу Aus den Tiefen der Sieg - Maria Reinartz - Страница 7

Prolog

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Es war die Sieg, mit ihrem dunkelsilbrigen Wasser. Mit ihren verborgenen Strudeln, wo es, wie abgeschnitten, in die Tiefe ging, dort wo sie ihre Todesstrudeln verbarg. Die Mystik dieses Flusses, der über dicke Basaltsteine übermütig floss und an seichtem Auenufer liebenswürdig plätscherte, verzauberte ihn. Er starrte auf das Gesicht, dass sich im Wasser spiegelte. Eine Mischung aus Hass und Ablehnung wallte in ihm auf. Das Wasser gurgelte. Kleine Strudeln, wie mit einem Kreisel, zerrten sein Gesicht in den Abgrund, bis es nicht mehr erkennbar war. Aus seinem Mund rauchte der schwere Atem. Unheimlich, im Nebel des Morgengrauens kreiste der Bussard mit seinen weiten Schwingen über ihm. Er verfolgte einen Augenblick diesen Flug.

Sein Atem beruhigte sich. Er musste zurück zum Ufer. Mit jedem Schritt, den er auf die mächtigen Bäume zuging, löste Wut und Enttäuschung sich auf, als höre er der Bäume Stimme. Er kletterte rutschend über die nassen Steine. Jetzt fühlte er es. Endlich. Unter einem überirdischen Schutz zu stehen. Stolz und Macht waren seine Brüder.

Plötzlich beugten sich die mächtigen Baumkronen der Halbinsel Kemper Werth. Der wilde Wind rauschte darüber hinweg und der Sturm quoll hervor aus den tiefen Gründen der Sieg. Alles mysteriöse sog er auf. Das Wasser schäumte. Die Halbinsel stemmte sich dagegen, um das Geheimnisvolle umzuwandeln und in einer Brise dem Rhein zu übergeben. An der magischen Mündung der Sieg in den Rhein. Die Zeit war reif. Er fühlte jetzt die Kraft der Mächtigen aus den Tiefen der Sieg und würde entscheiden über Leben und Tod. Endlich würde man ihn respektieren. Seine Wahrheit als die richtige erkennen.

Aus den Tiefen der Sieg

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