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Kapitel 8

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Jonas Gabelberg erwartete sie schon. Er war fast einen Meter neunzig groß und sah durchtrainiert aus. Er hatte schwarze Haare und braune Augen. Als die Kommissare den Raum betraten, stand er auf und gab beiden die Hand.

„Danke, Herr Gabelberg, dass Sie gekommen sind“, sagte Jutta, „nehmen Sie Platz. Sie wissen, worum es geht?“

„Ja, Markus ist tot. Ich kann es nicht glauben, wir waren gestern Abend noch zusammen. Wissen Sie schon näheres?“

„Wir ermitteln wegen Mordes“, klärte ihn Jan auf.

„Mord? Aber wieso …“

Jutta setzte ihn ins Bild, erklärte ihm, dass der Inhalt der Spritzen durch stärkeres Insulin ausgetauscht worden war und was das für einen Diabetiker für Folgen haben kann. Jonas war erschüttert.

„Das ist ja entsetzlich. Wer macht denn so etwas?“

„Schildern Sie uns mal, wann Sie Markus Rieder zuletzt gesehen haben und wo das war“, forderte ihn Jutta auf.

Jonas sagte das gleiche, das sie schon von Moritz Sonntag gehört hatten, dass die fünf sich zum Essen getroffen hatten und wie lange das dauerte.

„Sind Sie alle zusammen gegangen?“

„Nein, Markus und Moritz gingen früher, so gegen halb elf muss das gewesen sein. Wir anderen sind noch länger geblieben.“

„Warum sind die beiden früher gegangen?“, wollte Jutta wissen.

„Es gab einige Differenzen mit Volker, die beiden hatten ihn gefragt, warum er sich so verändert hat, was der Grund dafür ist. Ob er vielleicht sogar Drogen nehmen würde.“

„Und was hat er geantwortet?“

„Volker war sehr erbost darüber und ist ziemlich laut geworden. Er meinte, das sei eine Unverschämtheit von den beiden, ihm so etwas zu unterstellen. Veit und ich konnten ihn dann etwas beruhigen und ihm klarmachen, dass Moritz und Markus ihm das nicht unterstellten, sondern nur gefragt hatten, weil sie sich Sorgen um ihn machten. Das hat ihn dann etwas runtergeholt. Ich denke, Markus und Moritz sind deshalb schon früher aufgebrochen, damit es nicht noch zu mehr Streit kommt.“

„Ist Ihnen und Herrn Gronig nicht aufgefallen, dass es mit Ihrem Freund eine Veränderung gegeben hat?“

„Doch, schon. Wir haben das natürlich bemerkt und auch darüber gesprochen, aber wir waren der Überzeugung, dass es mit dem Prüfungsstress zusammenhängen musste, der Volker schwer belastet hat.“

„Hat Volker denn die Prüfung bestanden?“

„Ja, hat er. Er hat uns sein Zeugnis gezeigt. Aber es war nicht so gut, wie es eigentlich sein sollte. Der ganze Maschinenbau ist nicht Volkers Ding. Er hat das nur studiert, um seinen Vater zufriedenzustellen.“

„Warum hat er denn nicht mit seinem Vater gesprochen und ihm gesagt, dass er das nicht will? Wir leben doch nicht mehr im Mittelalter. Ist sein Vater so ein Monster?“, wollte Jan wissen.

„Herr Grundmann ist ein sehr netter älterer Herr, der weiß, was er will, aber durchaus auch Verständnis für andere hat. Wir alle sind auch der Meinung, dass Volker mit seinem Vater reden sollte. Der wäre vielleicht nicht begeistert aber verstehen würde er es schon.“

„Was würde Volker denn gerne machen?“

„Fotografieren. Er macht sehr schöne Landschaftsaufnahmen und auch Tierbilder. Die sind sehr gut. Damit hätte er bestimmt großen Erfolg.“

„Hatte Markus Rieder Feinde oder Leute, die ihm etwas nachtrugen?“, hakte nun Jutta nach.

„Nicht, dass ich wüsste. Mir ist das auch ein Rätsel, glauben Sie mir.“

„Wann waren Sie denn zu Hause?“

„Kurz vor Mitternacht. Ich bin dann direkt ins Bett gegangen, weil ich müde war.“

„Kann das jemand bezeugen?“

„Nein, leider nicht.“

„Gut, Herr Gabelberg, das war es vorerst. Wenn wir noch Fragen haben sollten, dann kommen wir noch einmal auf Sie zu.“

Jutta und Jan erhoben sich und hielten Jonas Gabelberg die Tür auf. Der verabschiedete sich und ging.

„Was hältst du von ihm?“, fragte Jutta ihren jungen Kollegen.

„Sagt das gleiche wie Moritz Sonntag, mehr oder weniger. Auf diesen Volker Grundmann bin ich mal gespannt. Aber erst reden wir noch mit Veit Gronig.“

Bis zur nächsten Befragung hatten sie noch eine knappe halbe Stunde und so vertieften sie sich in die Aussagen der beiden anderen und versuchten herauszufinden, wer Markus Rieder getötet hatte.

Nichts ist vergessen

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