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Kapitel 6

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„Fünf Freunde“, murmelte Jan vor sich hin, „klingt fast so wie die Bücher der gleichnamigen Reihe, die ich früher gelesen habe.“

„Jan, der fünfte war ein Hund namens Timmi. Außerdem waren zwei davon Mädchen. Das ist doch hier nicht so.“

Amüsiert sah Jutta ihren jungen Kollegen an.

„Trotzdem … fünf Freunde, einer davon ist jetzt tot. Ermordet, wie es aussieht. Die Frage ist, wer war es und warum. Welches Motiv steckt dahinter?“

„Das müssen wir herausfinden. Jan, lade die vier Freunde des Toten vor, sie sollen hierher aufs Revier kommen. So schnell wie möglich.“

„Wird sofort erledigt.“

Jan hängte sich ans Telefon und kurze Zeit später hatte er mit allen vieren gesprochen. Er beendete das letzte Gespräch.

„Ich habe alle vier erreicht. Sie waren sehr bestürzt zu hören, dass ihr Freund tot ist. Sie wussten noch nichts davon. Moritz Sonntag kommt in einer Viertelstunde, die anderen habe ich auf den Nachmittag verteilt.“

Jutta und Jan bereiteten alles für die Befragung vor.

„Wie weit sind Sie?“

Ihr Chef, Jörg Holbe, stand im Türrahmen. Er war ein großer, schlanker Mann mit wachen grauen Augen und schon leicht angegrautem Haar. Jutta brachte ihn auf den neuesten Stand der Ermittlungen.

„Dann handelt es sich also um Mord?“, fragte er und blätterte den Autopsiebericht durch, den Jutta ihm gegeben hatte.

„Ja, danach sieht es aus.“

„Ich kenne Hubertus Rieder, den Vater des Opfers, er gehört zur Haute Volée, wie man so sagt. Da müssen Sie mit sehr viel Fingerspitzengefühl ermitteln. Diesen Herrschaften kann man sehr leicht auf den Schlips treten.“

„Das kriegen wir hin“, beruhigte ihn Jutta, „es ist nicht das erste Mal, dass wir in den reichen Kreisen ermitteln.“

„Stimmt“, antwortete ihr Chef, „ein etwas mysteriöser Mordfall, in den, wie sich herausstellte, der Sohn eines Firmeninhabers verstrickt war.“

„Er war nicht darin verstrickt, er war der Mörder“, korrigierte ihn Jutta.

„Dann haben Sie ja schon Erfahrung mit solchen Leuten. Sollte es irgendwelche Schwierigkeiten geben, dann kommen Sie zu mir. Ich werde sehen, was ich tun kann.“

Er nickte seinen Kommissaren freundlich zu und verschwand wieder in seinem Büro.

Jutta und Jan sahen sich an.

„Das wird ein hartes Stück Arbeit“, meinte Jan.

In diesem Moment klopfte es und ein Mann Ende zwanzig betrat den Raum. Er war etwa ein Meter fünfundachtzig groß, schlank und trug legere Freizeitkleidung.

„Mein Name ist Moritz Sonntag, Sie wollten mich sprechen?“

Jutta erhob sich und reichte ihm die Hand.

„Hansen“, sagte sie, „mein Kollege, Herr Römer. Setzen Sie sich doch, Herr Sonntag, dann können wir beginnen.“

Nichts ist vergessen

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