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Xavier

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Die letzten Tage sind wie im Flug vergangen. Jetzt sitze ich mit Jocelyn, die mich vor ein paar Minuten gebeten hat, sie doch bitte Jocy zu nennen, in einer Stretch-Limo, die uns mit Sondergenehmigung direkt zum Rollfeld bringt. Der Privatjet steht schon aufgetankt bereit.

Auf dem Weg hierher haben wir uns ein wenig miteinander bekannt gemacht. In der Kanzlei gab es dafür in den letzten Tagen keine Gelegenheit. Dennoch habe ich ihr ein paar Aufgaben übertragen lassen, die sie alle in kürzester Zeit und zu meiner absoluten Zufriedenheit erledigt hat. Meine Begeisterung für dieses Mädchen wächst immer mehr.

Nun sind wir per Du und ich bin wirklich gespannt auf diese zwei Tage. Denn seltsamerweise möchte ich gern mehr über sie erfahren. Warum, das ist mir allerdings ein Rätsel. Sie arbeitet für meine Kanzlei, nicht mehr und nicht weniger. Was also gehen mich ihre privaten Belange an?

Plötzlich klingelt ihr Handy und als sie es aus der Tasche zieht, verdreht sie leicht die Augen.

»Jaaaaa?«, geht sie genervt ran, ohne den Anrufer zu begrüßen. »Nein, ich bin noch unterwegs.« … »Kaum bin ich zwei Stunden aus dem Haus, schon rufst du mich an, um zu kontrollieren, wo ich bin?«

» … kontrolliere dich nicht, … mache mir Sorgen«, höre ich eine dunkle Stimme am anderen Ende der Leitung sagen. Okay, klar. Ihr Freund.

»Hör auf damit! Ich bin doch kein kleines Kind mehr. Wenn was ist, melde ich mich schon bei dir. Und sei mir nicht böse, aber ich muss jetzt Schluss machen.« … »Ja. Mache ich. Bye.«

Unsere Limousine hält vor der Maschine und sie beendet das Gespräch.

»Himmel! Bitte entschuldige«, murmelt sie.

»Schon in Ordnung.« Beschwichtigend hebe ich die Hände, dann öffne ich die Tür, steige aus und halte sie ihr auf, damit sie mir aus dem Fahrzeug folgen kann.

Auf dem Flughafengelände zieht es richtig stark. Ein eisiger Wind peitscht uns entgegen. Unsere Kleidung flattert schnell hin und her und unsere Haare werden vollkommen durcheinandergewirbelt. Schützend baue ich mich hinter Jocy auf, schirme die kalten Böen von ihr ab und geleite sie mit einer Hand auf ihrem unteren Rücken zur Treppe. Mit schnellen Schritten flitzen wir nach oben in die warme Maschine und werden vom Bordpersonal direkt freundlich begrüßt, während unser Gepäck noch aus der Limousine geladen und hinter uns in die Maschine gebracht wird.

Jocy verschwindet kurz zur Toilette. Ich nutze dagegen eine kleinere verspiegelte Fläche im Passagierraum, um mir meine Haare etwas zu richten. Wenig später setzt sich eine strahlende und geordnete Jocy zu mir. Sie nimmt mir gegenüber Platz und keine fünfzehn Minuten später sind wir bereits in der Luft.

Den Großteil des Fluges verbringen wir schweigend. Sie hängt offenbar ihren Gedanken nach und schaut hauptsächlich aus dem Fenster. Ich hingegen habe längst den Laptop aufgeklappt und arbeite ein wenig. Alles andere wäre verschwendete Zeit. Wenn ich schon hier herumsitzen muss, kann ich auch etwas Produktives leisten, da bin ich sehr diszipliniert. Dennoch entgeht mir nicht, dass mich immer wieder Blicke von Jocy streifen. Die meiste Zeit lasse ich mir nichts anmerken, doch drei Mal kann ich es mir nicht verkneifen, und sehe vom Bildschirm auf. Einmal kaut sie auf ihrer Lippe herum, ein weiteres Mal an einem Daumennagel. Beim dritten Mal erwische ich sie dabei, wie ihr Blick von unten nach oben über mich gleitet, woraufhin sie mich anschließend erschrocken ansieht.

In allen drei Fällen legt sich danach eine zarte Röte auf ihre Wangen. Es wirkt süß, fast unschuldig und irgendwie fasziniert mich ihr Anblick. Ich könnte echt Gefallen an ihr finden, wäre da nicht die Tatsache, dass sie für mich arbeitet. Eine Beziehung am Arbeitsplatz ist ein absolutes No-Go. Noch dazu ist sie erst zweiundzwanzig. Für mich definitiv ebenfalls ein Ausschlusskriterium. Ich mag keine jungen Hühner. Es ist mir viel zu blöd, denn diese sind so furchtbar leicht zu beeindrucken, dass es mich unfassbar langweilt.

Ich stehe auf Frauen, die wissen, was sie wollen. Frauen, die nicht so easy herumzukriegen sind und die mir nicht aus der Hand fressen, wenn ich ein paar Geldscheine auf den Tisch lege. Denn das ödet mich inzwischen nur noch an. Ich habe viel zu viele davon gehabt und genau so schätze ich sie leider ein. Was heißt leider? Vermutlich ist das gut so, denn eine Affäre am Arbeitsplatz kann ich nun wirklich nicht gebrauchen! Viel zu anstrengend und Zeit habe ich für sowas ohnehin nicht. Da lobe ich mir sogar den diskreten Escort Service. Klare Verhältnisse und keine Kletten. Spart immens Zeit und Nerven.

Dennoch kann ich es mir nicht verkneifen, auch sie einer eingehenden Musterung zu unterziehen. Hohe Pumps, schlanke Beine, ein beinahe schon verboten kurzer Rock ihres Kostüms. Ich hoffe, sie hat noch etwas anderes dabei, denn wenn sie nachher so bei meinem Klienten aufschlägt … puh! Ich möchte den Gedanken ehrlich gesagt gar nicht zu Ende verfolgen. Wir sind eine seriöse Kanzlei und ich erwarte von meinen Angestellten, dass sie dieses Bild auch nach außen verkörpern.

Meine Augen gleiten weiter nach oben, streifen die weich aussehenden Rundungen ihrer Brust, über der sich eine leicht geöffnete Bluse befindet. Sie gewährt einen nicht zu tiefen Einblick, gerade genug, um mächtig die Fantasie anzuregen. Und als würde das noch nicht reichen, nehme ich wahr, wie sich ihr Brustkorb ein wenig schneller hebt und senkt, als er das normalerweise sollte. Ich muss mich von diesem Anblick losreißen, weil ich spüre, dass er so einige Hormone dazu anregt, in meinem Körper eine wilde Party zu feiern. Und der Ausblick auf ihren schlanken Hals und ihre weiche Haut, befeuern das Partygejohle in mir noch zusätzlich. Als ich schließlich an ihren Lippen ankomme, die mit einem zart braunen Lipgloss in Szene gesetzt wurden, beginnt mein Schwanz auch noch in der Hose zu zucken. Scheiße! So war das nicht geplant.

Unruhig rutsche ich von einer Arschbacke auf die andere, positioniere den Laptop so auf meinem Schoß, dass sie nichts von meinem kleinen Problem bemerken sollte und wende mich wieder der Arbeit zu. Mit der Konzentration war es das jedoch erst einmal. Mehrere Minuten versuche ich vergeblich, mich zu konzentrieren. Zwar starre ich nach wie vor auf den Bildschirm, tippe einige wenige Wörter, doch das ist auch schon alles. Der Computer dient allenfalls noch als Tarnung, damit mein Blick nicht wieder zu ihr zurück schwenkt. Und wenn sie ihr Glück nicht herausfordern will, dann sollte auch sie es unterlassen, mich auf diese Weise weiter anzusehen. Noch einmal riskiere ich es und schaue zu ihr auf. Mein Gesichtsausdruck muss jedoch dermaßen vernichtend rüberkommen, dass sie blinzelt. Im Anschluss nehme ich nur wahr, dass sie wieder aus dem Fenster blickt. Und selbst als die Stewardess vorbeischaut und uns etwas zu trinken anbietet, wandern ihre Augen kein einziges Mal mehr zu mir. Stattdessen beschäftigt sie sich nun eingehend mit ihrem Handy, das in einer Tour zu blinken und piepsen anfängt. Nach einer Weile atme ich erleichtert aus, denn inzwischen habe ich auch mein bestes Stück unter Kontrolle. Also starte ich einen erneuten Versuch und nehme meine Arbeit wieder auf.

***

Entgeistert starre ich die Dame vor mir an, die mich schuldbewusst anlächelt, während Jocelyn ihre Hand ganz leicht auf meinen Arm legt. Wohl, um mich zu beruhigen, denn ich merke selbst, dass ich kurz davor bin, zu explodieren. Vor genau drei Minuten haben wir die Eingangshalle des Hotels betreten und schon geht das Drama los.

»Da muss ein Fehler vorliegen«, stammelt die Rezeptionistin. »Wir bitten vielmals um Entschuldigung, doch es wurde nur ein Doppelzimmer für Sie reserviert.«

»Das kann nicht sein«, schaltet sich nun auch Jocy ein. »Ich habe hier die Bestätigung, die Sie uns per E-Mail haben zukommen lassen.«

Die Dame hinter dem Tresen nimmt die ausgedruckte DIN A4 Seite zur Hand und vergleicht die Daten mit den ihren. »Es stimmt, Sie haben zwei Einzelzimmer gebucht. Leider ist dies bei uns anders vermerkt. Ich kann Ihnen nicht sagen, woher das Versehen kommt. Wir werden das überprüfen. Bedauerlicherweise kann ich im Augenblick jedoch nichts weiter für Sie tun.«

»Und wie stellen Sie sich das jetzt vor?«, knurre ich sie an.

»Ich würde Ihnen gern ein weiteres Einzelzimmer zur Verfügung stellen, doch wir sind unglücklicherweise komplett ausgebucht. Uns ist das sehr unangenehm, doch mir sind leider die Hände gebunden, Mr. McLane.«

In mir brodelt es. Kurz drehe ich mich fassungslos zur Seite, um mich wieder zu sammeln. Das ist doch nicht möglich! Und jetzt? Ich könnte der Empfangsdame geradewegs den Hals umdrehen, das Problem bekommen wir allerdings dadurch auch nicht gelöst.

»Mir macht das nichts aus, Xavier«, flüstert mir Jocy in diesem Moment zu. »Es ist lediglich eine Nacht, das ist kein Problem.«

Natürlich hat sie Recht, daher gebe ich frustriert klein bei.

»In Ordnung. Wir nehmen das Doppelzimmer«, erkläre ich dann gegenüber der Rezeptionistin. Man kann sehen, dass ihr bei meinen Worten eine zentnerschwere Last von den Schultern fällt. Sie kann natürlich auch nichts dafür. Kommentarlos reiche ich ihr daher meine Firmenkreditkarte und sie bucht das Zimmer davon ab.

Wenig später erhalten wir den Zimmerschlüssel und machen uns auf den Weg nach oben. Ein Gepäckträger folgt uns in einigem Abstand mit einem kleinen Wagen und unseren Koffern darauf. Gemeinsam betreten wir den Aufzug, fahren in die vierte Etage und stehen wenig später vor dem uns zugeteilten Zimmer, das ich mit dem Schlüssel öffne. Diskret entlädt der Page die Trollys und stellt uns diese in den Raum. Während Jocy sich schon umsieht, stecke ich ihm ein üppiges Trinkgeld zu.

»Danke, Sir«, murmelt er und verbeugt sich kurz, dann tritt er hinaus und schließt leise die Tür hinter sich.

»Ich schlafe heute Nacht auf der Couch. Du kannst das Bett haben«, biete ich an.

»Jetzt sei nicht albern. Wir sind doch erwachsen und werden wohl mit so einer Situation umgehen können, oder?«

»Sicher können wir das. Ich habe doch bereits eine Lösung vorgeschlagen.« Ein leichtes Schmunzeln bildet sich auf meinen Lippen, während ich sie ansehe.

»Die Lösung ist, dass wir uns das Bett teilen. Es ist groß genug.«

Das stimmt. Es ist ein King Size und an Platz mangelt es uns wirklich nicht. »Wir werden sehen«, antworte ich jedoch nur. Dann drehe ich mich zur Fensterfront um und schaue hinaus.

Von hier aus hat man einen herrlichen Ausblick auf den Pazifik und ein paar Straßen weiter sehe ich auch die hiesige Fischfabrik. Ich wünschte allerdings, der Termin wäre bereits um und wir wieder auf dem Rückweg. Denn als ich nun leicht nach hinten schiele, sehe ich die entzückende Rückansicht meiner Begleiterin. Verstohlen beobachte ich Jocy dabei, wie sie ihren Koffer aufs Bett wuchtet, ihn öffnet und sich frische Sachen herauslegt. Im Anschluss knöpft sie sich ihre Bluse auf und streift sich den dünnen Stoff von den Schultern. Zum Vorschein kommt ein weißer Spitzen-BH. Der Anblick brennt sich förmlich in meine Netzhaut ein. Holy …!

Schnell kneife ich die Augen zusammen und drehe mich wieder weg. Das war ja vorprogrammiert, dass das passiert, auch wenn ich diesen Anblick niemals hätte sehen sollen.

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