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3.7 Heroin 3.7.1 Hintergrund

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Heroin ist ein teilsynthetisches Opiat (Diacetylmorphin), das auf der Basis eines Inhaltsstoffes der Opiumpflanze, nämlich des Morphin, in verschiedenen chemischen Prozeduren hergestellt wird (Scherbaum 2017: 142). Als Ausgangsstoff der Heroin-Herstellung dient der eingetrocknete Milchsaft des einjährigen Schlafmohns (Geschwinde 2013: 322). Zurzeit stammt mehr als 90 Prozent des weltweit gehandelten Heroins aus Afghanistan. Weitere Länder in der Heroinproduktion waren oder sind die Türkei, Mexiko, Laos, Thailand, Myanmar, Iran, Pakistan sowie Länder in Mittelamerika (Scherbaum 2017: 93). Die Produktion erfolgt in modernen, aber auch in äußerst primitiv eingerichteten sogenannten »Badewannen-Labors« (Geschwinde 2013: 325). Produktion und Vertrieb sind fest in der Hand des weltweit operierenden organisierten Verbrechens (Kuntz 2007: 140), oftmals in enger Verbindung mit illegalem Waffenhandel und der Finanzierung des organisierten Terrorismus (Geschwinde 2013: 338).

Diacetylmorphin wurde unter dem Namen Heroin erstmalig im Jahr 1898 als Medikament gegen verschiedene Krankheiten, insbesondere bei Atemwegserkrankungen, durch den deutschen Pharmakonzern Bayer auf den Markt gebracht. Nachdem das Suchtpotenzial von Heroin erkannt wurde, verlor es seine medizinische Bedeutsamkeit (Kuntz 2007: 140).

In der damaligen Bundesrepublik Deutschland tauchte Heroin im Jahr 1968 über hier stationierte US-Soldaten wieder auf (Geschwinde 2013: 332) und verbreitete sich rasch unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Geschwinde 2013: 348). Heute ist die Zahl der jährlich neu an Heroinabhängigkeit Erkrankten in Deutschland seit vielen Jahren konstant, eventuell sogar leicht rückläufig (Scherbaum 2017: 93).

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