Читать книгу Soziale Arbeit in der Suchthilfe - Marion Laging - Страница 57

3.7.4 Risiken und Folgeschäden

Оглавление

Eine Heroinüberdosierung kann zur Lähmung der Atmung führen; diese Gefahr erhöht sich bei gleichzeitigem Konsum weiterer sedierender Substanzen oder bei Konsum nach längerer Abstinenz (Scherbaum 2017: 96f). Als weitere körperliche und soziale Risiken sind seelische und körperliche Auszehrung, Hepatitis-Infektionen bei einem unsterilen intravenösen Gebrauch, eitrige Entzündungen und Abszesse, Beschaffungskriminalität und Prostitution zu nennen (Kuntz 2007: 141). Dabei kann das Ausmaß der sozialen Folgen nicht dem Heroinkonsum per se zugerechnet werden. Vielmehr sind diese auch dadurch bedingt, dass die meisten Heroinkonsumenten keinen legalen Zugang zum Heroin haben.

Der regelmäßige Heroinkonsum führt zu ausgeprägter psychischer und physischer Abhängigkeit mit Toleranzentwicklung, Dosissteigerung und Entzugssymptomatik. Der Substanzkonsum kann dann kein Rauscherlebnis mehr erreichen, sondern zielt auf die Vermeidung der Entzugssymptomatik und damit auf Aufrechterhaltung der Alltagsfunktionen (Scherbaum 2017: 97; Geschwinde 2013: 390f). Das Entzugssyndrom beginnt ca. sechs bis acht Stunden nach der Beendigung der Heroineinnahme mit Unruhe, Unwohlsein, Reizbarkeit und zeigt sich dann über sieben bis zehn Tage mit Symptomen, die einer schweren Grippe ähneln (Scherbaum 2017: 98). Von den manifest opiatabhängigen Konsumenten und Konsumentinnen gelingt nur einer Minderheit von ca. 20 Prozent die Rückkehr in ein abstinentes Leben (Scherbaum 2017: 97). Daher sind Maßnahmen wie Substitution, Spritzentausch etc. erforderlich, die zur Sicherung von Gesundheit und Lebensqualität bei Abhängigkeit beitragen können ( Kap. 8).

Soziale Arbeit in der Suchthilfe

Подняться наверх