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Die wichtigsten Glückstheorien im Schnelldurchlauf

Im Sommer 2009, das Buch „Glück kommt selten allein“ von Eckart von Hirschhausen ist seit drei Monaten auf Platz eins der Bestsellerlist und hat schon mehr als 500000 Exemplare verkauft, kommt endlich auch der Spiegel nicht mehr an dem Phänomen vorbei: „Der Glücksladen brummt“, raunzt das Nachrichtenmagazin eher mäßig gut gelaunt in einer großen Titelgeschichte. „Je mehr zu dem Thema publiziert wird, desto dringlicher wird der Wunsch des Publikums, einen Überblick zu gewinnen. Also wird noch mehr aufgelistet, Rat gegeben und Weg gewiesen.“

Und es stimmt ja: Auf Amazon finden sich 1500 deutschsprachige Bücher mit „Glück“ im Titel. Neben Stefan Kleins rund recherchiertem modernem Klassiker „Die Glücksformel“ von 2002 wollen uns allein an prominenten Autoren Wolf Schneider und Anselm Grün und Lothar J. Seiwert, Wilhelm Schmid und Hape Kerkeling zu einem besseren Leben verhelfen.

Die Zeitschrift Psychologie heute beklagt die aktuelle „Fülle von seriösen bis seichten Glücksratgebern“ und bringt gleichzeitig selbst das Sonderheft „Glücksmomente“ heraus. Ein Heidelberger Wirtschaftsgymnasium lehrt gar „Glück“ als Fach. 17- bis 19-jährige Schüler üben sich da in Philosophie, gemeinsamem Kochen und gegenseitigem Loben.

Woher kommt die neue Faszination für dieses doch eigentlich uralte Thema? „Die Wiederkehr der Frage nach dem Glück hängt auch mit dem Überdruss an der täglichen Steigerung von Stress, Flexibilität, Image-Arbeit, Tempo, Marktführerschaft und Effizienz unter dem Druck einer globalisierten Ökonomie zusammen“, mutmaßt der Spiegel leicht kulturkritisch, aber wohl nicht ganz zu Unrecht. Das Streben nach privatem Glück in der allgemein zunehmenden Unübersichtlichkeit sei „die typische Reaktion auf die Krise einer Werteordnung, die lange gesichert schien“.

Man kann die vom Spiegel beschriebene Entwicklung natürlich auch positiv sehen: Wenn wir das Gefühl haben, dass die äußeren Bedingungen unser Glück nicht mehr zuverlässig garantieren können, wenn Jobangst, bröckelnde Sozialsysteme und folglich wacklige Lebensplanung drohen, uns zu einem Spielball der Zufälligkeiten werden zu lassen, nehmen wir die Sache eben selbst in die Hand.

Praktischerweise zeigt der aktuelle Forschungsstand, dass genau dies sowieso das beste Rezept für den Weg zum Glück ist.

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