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Herr Grünwaldt

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Ich hasse die Abteilungsleiterkonferenz. Die Chefin kommt wie alle wichtigen Leute chronisch zu spät, Kringe hat sein verlogenes Montagmorgen-Lächeln an und stinkt wieder bestialisch nach Fusel, und überhaupt würde ich am liebsten eine Bombe zünden. Ein herrlicher Tag nach einem erholsamen Wochenende, bereit zu neuen Taten! Ich schwafle was von der anstehenden Umstellung im PC-Bereich, Kringe verhaspelt sich im wachsenden Dickicht der selbstgebastelten Verwaltungsvorschriften, und nach dem üblichen Kantinengewürge erwartet mich ein freundlicher Agenturfuzzi mit modischer Brille, der unseren Behördenbrummer fit für die Zukunft machen soll. Für rund 3.000 Euro pro Tag bringt er uns weg vom Image des kommunalpolitischen Selbstbedienungsladens. Ich erhalte den ehrenvollen Auftrag, die gesammelten Erkenntnisse hausintern zu verankern und zusammen mit der Pressestelle für die erfolgreiche Umsetzung zu sorgen. Währenddessen kotzt der aufdringliche Mensch in mir und arbeitet dann an folgender kleiner Notiz:

In diesen Momenten ist alles leer in mir.

Ich spüre nichts, außer meinen Atem und

die Sinnlosigkeit meiner Existenz.

Es ist nicht die Leere, die ich mir gewünscht habe.

Die Leere, die man braucht, wenn das eigene Gefäß sich füllen soll.

Es ist die Leere kurz vor dem Tod eines Lebens, in dem es

im Wesentlichen um NICHTS gegangen ist.

Im Wesentlichen Nichts

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