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Nachbarin

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Am Gartenhaus von den Grünwaldts hat sich wieder der Efeu breitgemacht. Seit die Frau weg ist, verkommt der Garten immer mehr. Schade eigentlich. Muss er sich so gehen lassen? Ich seh ihn auch kaum noch. Hat sich wohl verkrochen.

Dafür sind die Schneiders umso aktiver. Und der blöde Köter. Kläfft immer die ganze Nachbarschaft aus der Mittagsruhe. Heute ausnahmsweise mal nicht. Dafür knattert die Alte schon seit einer halben Ewigkeit mit dem Rasenmäher im Gebüsch herum. Wenn das nicht bald aufhört, rufe ich die Polizei. Jetzt ist endlich Ruhe. Was sagt die? Brüllt mit Fluppe im Mund irgendwas zu ihrem Mann, der mit seinen riesigen Kopfhörern auf dem Liegestuhl vor sich hin vegetiert. Hört natürlich nichts. „Heinz“, insistiert die Schneider. Die Knollennase bekommt immer noch nichts mit. Jetzt gibts Ärger. Wütend stapft Schatzi barfuß über den Rasen und reißt ihrem Mann die Hörer vom Ochsenschädel. „Jetzt hilf mir endlich, du fauler Sack“, brüllt sie ihn noch puterroter als sonst an. Irgendwas mit den Bäumen. Die Knollennase trollt sich, um die letzten Ecken zu mähen. Erschöpft zündet sich die Schneider eine neue Fluppe an und begibt sich in ihrem weißen Sommeroberteil zwischen die Büsche auf die andere Seite des Gartens. Da hockt sie sich hin und macht sich daran, das Chaos von der letzten Gartenparty aufzuarbeiten. Die haben oft seltsame Gäste. Da beneide ich den Martin wirklich nicht. Während die Alte da so hockt, singt sie immer lauter vor sich hin. Das tut sie gerne. Nur leider grauenhaft falsch und meistens deutsche Schlager. Das ist zuviel. Ich geh lieber wieder rein.

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