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KONTAKTAUFNAHME MIT DEN DOZIERENDEN

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Während sich die Teilnehmer fanden, lief parallel die Planungsund Vorbereitungsphase weiter. Es galt, Dozierende zu finden und zu kontaktieren. Wir überlegten gemeinsam, an welchen Themen wir in dieser Zeit würden arbeiten wollen und wer für diese Themen der richtige Dozierende sein könnte. War jemand in die »engere Auswahl« gekommen, stellten wir diesem unsere Idee vor und fragten, ob er sich vorstellen könnte, als Dozierender Teil des WSG zu werden, also Zeit, Erfahrungen und Wissen mit uns zu teilen – ohne dafür bezahlt zu werden.

Und so sah unser Anschreiben aus:

Ich möchte Ihnen im Folgenden unser Programm »Wander-Studium-Generale« vorstellen und hoffe, Sie bekommen Lust, daran teilzunehmen.

Wir sind eine Gruppe von 5 Jugendlichen, die Interesse am Weltgeschehen haben und die Zeit zwischen Abitur und Studium/Ausbildung für neue Erfahrungen und Begegnungen nutzen möchten. Da wir den Eindruck haben, dass man sich, sobald man ein Studienfach gefunden hat, doch sehr für eine bestimmte Richtung festlegt, wollten wir davor noch einmal unsere Fühler möglichst breitgefächert ausfahren und viele, viele Fragen stellen können. Nur welche? Und an wen? Zudem haben wir das Gefühl, uns zunächst ein persönlicheres Weltverständnis aneignen zu müssen, um in Zukunft sinnstiftend für und mit anderen Menschen sein zu können. Mit dem Abschluss des Abiturs fühlen wir uns nicht gewachsen, den großen Fragen unserer Zeit mündig gegenübertreten zu können.

Deshalb die Idee des Wander-Studium-Generale: 5 fragende Jugendliche in einem VW-Bus, die damit durch Europa reisen und Menschen unterschiedlichster Herkunft und Geschichte begegnen, die vielleicht einige Fragen beantworten können und zu ganz vielen neuen Fragen anregen.

Wir stellen uns vor, dass eine Begegnung 10 – 14 Tage dauert, mit täglich ca. zweistündigen Einheiten zu Ihrem Thema. Dieser Rahmen ist selbstverständlich nicht zwingend und von Ihren ganz persönlichen Vorstellungen einer gemeinsamen Arbeit abhängig. Während der verbleibenden Zeit wollen wir durch Straßenmusik etwas Geld verdienen, um unseren Kühlschrank und Tank zu füllen, Kunst machen, selbsterarbeitete Themen besprechen und vor allem neben Ihnen vielen Menschen die Frage stellen, was Europa für sie bedeutet.

Hier einige Daten:

Starten möchten wir unsere Reise von Tübingen aus Anfang April 2018 und werden voraussichtlich 3 – 4 Monate unterwegs sein. Deshalb die Frage an Sie: Haben Sie Zeit und Lust, sich in diesem Zeitraum mit uns zu treffen und einer unserer Antwortengeber und Fragenanreger zu sein? Wir müssen Ihnen aber sagen, dass wir Sie nicht mit Geld entlohnen können, jedoch für Garten-, Haus- und sonstige Arbeit offen und zu haben sind.

Um einen Schlafplatz kümmern wir uns selbst, falls Ihnen aber eine geeignete Stelle bekannt ist, wären wir froh über Ihre Anregung dazu.

Wenn unsere Reise erfolgreich wird, würden wir dieses Projekt gern größer denken und andere Jugendliche dazu ermutigen, sich auch auf den Weg zu machen. Deshalb: Selbst wenn Sie für uns keine Zeit finden, aber an unserem Projekt interessiert sind, melden Sie sich bitte bei uns zurück, dann können wir Sie als Kontakt für künftige Gruppen vormerken.

Anfangs war es eine gewisse Hürde, diese Anfrage mit derart vielen »Forderungen« zu stellen. Wir schrieben ja ins Ungewisse hinein und wussten nicht, wie die Reaktionen ausfallen würden – im schlimmsten Fall würde unser Vorhaben als unrealistisch belächelt oder die Anfrage gar als dreist wahrgenommen werden.

Doch nichts dergleichen! Die ersten Reaktionen kamen schnell und waren beflügelnd: Die Idee wurde befürwortet, und in kürzester Zeit hatten wir unsere ersten Dozenten gefunden. Die vermeintliche »Hürde« war überwunden, immer leichter fiel es uns, immer mehr wurden wir darin bestärkt, das Projekt nicht als in der Ferne liegenden, mehr oder weniger wahrscheinlich real werdenden Traum, sondern als reale Zukunft zu sehen.

Gleichzeitig erlebten wir, dass mit jedem weiteren Schritt in Richtung Konkretisierung auch neue Fragen auftauchten.

WanderStudiumGenerale

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