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Intuition und Wissenschaft

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Wissenschaftler sind die lautesten Kritiker, wenn es um übersinnliche Fähigkeiten geht. Zu Anfang des 20. Jahrhunderts haben sie sogar einen Großteil ihrer Energie darauf verwendet, praktizierende Medien zu entlarven. Auch heutige Wissenschaftler, von wenigen Ausnahmen abgesehen, bewerten alle Bemühungen auf dem Gebiet der übersinnlichen Fähigkeiten als bedeutungslos oder halten sie nicht für würdig, von der Forschung überhaupt beachtet zu werden.

Glücklicherweise hat sich hier in den letzten Jahrzehnten eine Veränderung angebahnt, denn einige Wissenschaftler, vor allem Physiker, haben damit begonnen, intuitive Fähigkeiten - oder sogenannte PSI-Phänomene - ernst zu nehmen. Sie analysieren diese Phänomene nun mit wissenschaftlichen Methoden und erhalten Ergebnisse, die besagen, dass jeder Mensch prinzipiell befähigt ist, intuitive Einsichten zu gewinnen und dass intuitiv erhaltene Informationen höchst genau sein können.

Einer der erfolgreichsten Forscher auf diesem Gebiet ist der Physiker Russell Targ. Er hat zusammen mit seinem Kollegen Charles Putoff2 in den 70er Jahren am Forschungsinstitut Stanford eine Studie zu den intuitiven Fähigkeiten des Menschen durchgeführt. In ihren Experimenten arbeiteten die Wissenschaftler mit durchschnittlichen Versuchspersonen, die kein besonderes intuitives Talent bekundeten. Sie gaben ihnen kurze Anweisungen, wie sie die Methode des „remote viewing“*6 benutzen sollen. Der Begriff „remote viewing“ stammt aus dem militärischen Bereich, in dem zu dieser Zeit Experimente mit hellseherischen Fähigkeiten gemacht wurden, deshalb auch die Betonung auf das „Sehen und Wahrnehmen in der Ferne.“

In einem Experiment wurde den Teilnehmern mitgeteilt, dass sich ein Mitglied des Forschungsteams zu einem geheimen, in der Nähe liegenden Standort begeben hatte. Die Teilnehmer sollten nun raten, wie dieser Ort aussieht. Sie sollten dann ihre flüchtigen Eindrücke vom Aufenthaltsort aufzeichnen oder in Worten beschreiben und dabei keinen Versuch unternehmen, ihre Wahrnehmungen zu analysieren oder zu interpretieren. Den Versuchspersonen gelang es erstaunlich oft, eine genaue Zeichnung oder Beschreibung des Aufenthaltsorts des Forschers abzugeben. Die Ergebnisse bewiesen, dass auch Durchschnittsbürger intuitive Fähigkeiten besitzen, selbst wenn sie diese bisher noch nicht angewendet hatten. Die militärisch ausgebildeten „remote viewers“3 erzielten eine beständige 75 Prozent Sicherheit. Targ führte seine Arbeit dann auch in Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Militär fort, um die Möglichkeiten des Hellsehens weiter zu erforschen. Die Testpersonen wurden hier eingesetzt, um abgestürzte Flugzeuge zu orten oder um etwas über geheime sowjetische Militärinstallationen herauszufinden.

In seinem Buch „Miracles of the Mind“ beschreibt er die Jahre seiner Forschungsarbeit auf diesem Gebiet. Er definiert die Fähigkeit „in der Ferne zu sehen“ - hellzusehen - als eine Fähigkeit, bei der das universell verfügbare „kollektive Unbewusste“, das er „nonlocal mind“ nennt, angezapft wird. Er sagt: „Dieses faszinierende, bisher noch nicht ganz verstandene Phänomen, das uns miteinander und mit der Welt verbindet, erlaubt uns, Ereignisse zu beschreiben, zu erfahren und zu beeinflussen egal wo sie in Raum und Zeit stattfinden.“ 4

Die Erforschung des „nonlocal mind“ fällt in den Bereich der Quantenphysik. Targ zitiert glaubwürdige Experimente, die beweisen, dass Quanten miteinander verwoben sind. Dies lässt die Schlussfolgerung zu, dass jegliche Materie miteinander verbunden ist. Durch das Messen der Polarisierung eines Photonenpaares, das aus der selben Interaktion entstanden ist, sich aber in gegenläufige Richtungen bewegt, konnten die Forscher feststellen, dass sich die Polarisierung des einen Photons schon zu verändern scheint, wenn das andere Photon lediglich beobachtet wird. Diese Veränderung lässt sich sogar feststellen, wenn sich die Photonen in gegenläufige Richtungen bewegen. Aus diesen Experimenten haben die Physiker die Theorie abgeleitet, dass in jeder Materie Bewusstsein enthalten ist und dass dieses zu jeder Zeit mit anderer Materie kommuniziert. Aus dieser Dynamik lässt sich unsere Fähigkeit erklären, gewünschte Informationen erfahren zu können, wenn wir in der Lage sind, das kollektive Unbewusste oder das nonlocal mind anzuzapfen - in der Religion der Hindus wird dieser Vorgang als das Lesen der Akasha Chronik bezeichnet.

Christian de Quincey, ein Professor der Philosophie, erklärt und analysiert in seinem Buch „Radical Nature“5 überzeugend diese Vorstellung vom „nonlocal mind“. De Quincey beschäftigt sich besonders umfassend mit der bahnbrechenden Idee, dass alle Materie Bewusstsein besitzt.

Gary Schwartz ist ein weiterer Wissenschaftler, der vor allem das Thema der Intuition erforscht. Er unterrichtet Psychologie, Medizin, Neurologie, Psychiatrie und Chirurgie an der Universität von Arizona. Er promovierte an der Harvard Universität und leitete einige Jahre das „Psychophysiologische Zentrum Yale“ und die Klinik für Verhaltensmedizin in Yale. In seinem Buch „The Afterlife Experiments: Breakthrough Scientific Evidence of Life after Death”6 beschreibt er seine wissenschaftliche Erforschung dieses Themas. Die Experimente wurden nach streng wissenschaftlichen Kriterien durchgeführt und die Ergebnisse statistisch ausgewertet. In den Experimenten wurden Hellsichtige, die mit ihrer Fähigkeit erfolgreich arbeiten, gebeten, ihnen unbekannte Menschen wahrzunehmen, „zu lesen“. Sie konnten diese nicht sehen und durften nur Fragen stellen, die mit Ja oder Nein beantwortet werden konnten. Die Experimente wurden unter äußerst strengen und kontrollierten Bedingungen durchgeführt. Schwartz wollte beweisen, dass verschiedene Hellsichtige unabhängig voneinander zu den selben Ergebnissen über die wahrzunehmenden Personen kommen. Er wollte auch den Verdacht, dass Betrug im Spiel sein könnte, ausschließen. In einem Interview über das Buch7 sagte er, dass ihn die Ergebnisse seiner Experimente überzeugt hätten, da die überprüften Sensitiven ihre Glaubwürdigkeit und Genauigkeit unter Beweis stellen konnten.

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