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Vorwort

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Tiere berühren unser Herz auf einzigartige Weise. Sie schleichen sich näher an uns heran als Menschen, öffnen uns gefühlsmäßig und sie lassen es zu, dass wir ihnen unsere tiefsten Gedanken, Gefühle und Ambitionen anvertrauen. Einmal kurz angeschmiegt, um die Beine gestrichen, geleckt oder miaut und schon müssen wir lächeln und der Tag ist gerettet.

Manche von uns reden mit ihren Freunden aus der Tierwelt so, als ob diese ganz genau verstehen würden, was wir sagen - und das ist möglicherweise der Grund, warum sie uns tatsächlich verstehen. Menschen, die nicht das Vergnügen haben, mit einem Tier zu leben, denken, wir ticken nicht ganz richtig, doch die Kommunikation zwischen Tier und Mensch übersteigt die Grenzen des gesprochenen Wortes und ist angefüllt mit Gefühlen der gegenseitigen Achtung und liebevollen Zuwendung. Bei einem Tier dürfen wir so sein, wie wir sind - es gibt keine Verlegenheit, keine Zweifel, keine Peinlichkeit. Ich praktiziere seit 25 Jahren als Tierärztin, 23 Jahre davon mit ganzheitlicher Tiermedizin. Während dieser Jahre habe ich erstaunliche Interaktionen zwischen Tieren und ihren menschlichen Betreuern beobachtet. Die meisten Menschen, die mit Tieren leben, unterhalten sich ständig mit diesen Freunden. Als ich meine Freundin, die Katze Hollywood, verlor, begann ich Selbstgespräche zu führen, wenn ich allein zu Hause war, um so die Lücke zu füllen, die meine felltragende Gefährtin hinterlassen hatte.

Obwohl ich schon immer mit Tieren kommuniziert habe, besonders wenn sie zu mir in die Sprechstunde kamen, habe ich nie bewusst darüber nachgedacht. Ich finde es deshalb aufregend, Marta Williams Bitte, ein Vorwort für ihr Buch zu schreiben, nachzukommen.

Marta hat ein sehr grundlegendes und liebevolles Anleitungsbuch geschrieben. Es ist reich an Geschichten aus dem Leben der Tiere und Menschen, die ihre Klienten sind. Es vermittelt uns Schritt für Schritt, wie wir lernen, Tiere zu verstehen und mit ihnen zu reden, egal ob wir sie schon kennen oder nicht. Und es unterstreicht die Glaubwürdigkeit der Situationen, in denen Sie etwas zu Ihrem Pferd, Ihrem Hund oder Ihrer Katze sagten und das deutliche Gefühl hatten, eine Antwort zu erhalten.

Mir hat dieses Buch geholfen, langsamer und entspannter an meine Patienten heranzugehen und sie erst einmal zu fragen, wie es ihnen geht und ob ich ihnen helfen darf. Ich lasse sie wissen, dass ich mit ihnen so behutsam wie möglich umgehen werde und dass sie zu ihrem Heilungsprozess ihren Teil beitragen wie in einer Partnerschaft. Den Tieren diese Dinge zu vermitteln ist genauso wichtig wie die medizinische Behandlung selbst. Wenn ich mich vorher nicht mit ihnen darüber verständige und nicht die Erlaubnis der Tiere erbitte, kann eine sehr angespannte Situation auftreten, die den Behandlungserfolg beeinträchtigen kann. Indem ich bewusst mit den Tieren kommuniziere, fördere ich das Verständnis zwischen meinen Patienten und mir. Es ist unglaublich lohnend und bereichernd, die Tiere um ihre Mithilfe zu bitten und dann zu erleben, wie sie dies würdigen, indem sie das tun, was ich ihnen sage.

Vor einigen Tagen untersuchte ich den älteren Hund einer Kollegin. Normalerweise verhält sich dieses Tier sehr unkooperativ; meine Kollegin hat an ihrem Arm sogar einige Narben davongetragen als sie versuchte, das Maul des Hundes zu öffnen um seine Zunge anzusehen. Diese Methode der Diagnostik wird in der traditionellen chinesischen Tiermedizin praktiziert. Als der Hund hereinkam, hatte ich von seinem bisherigen Verhalten keine Ahnung. Ich begrüßte ihn und fragte ihn, was mit ihm los sei und bat ihn dann, sein Maul zu öffnen. Sein Frauchen fiel fast vom Stuhl als er daraufhin locker gähnend sein Maul öffnete und mir seine Zunge zeigte.

Ein anderes Mal versuchte ich einem Pferd namens Sam zu helfen, der Probleme mit seinem Hals hatte. Er konnte den Hals nicht nach einer Seite beugen, doch niemand hatte ihn bisher gefragt, was mit ihm los sei oder wie man ihm helfen könnte. Als ich mich Sam näherte, war er auf seiner Weide nicht im Geringsten daran interessiert von einem Halfter- und Führungsseil eingefangen zu werden. So blieb ich also etwa 20 Meter entfernt von ihm stehen und erzählte ihm, ich hätte beobachtet, dass sein Hals ihm offensichtlich weh tue und ob er meine Hilfe annehmen wolle. Ich blieb einfach nur stehen und nach einigen Minuten kam er zu mir, beugte seinen Kopf und ließ sich das Halfter umlegen.

Der partnerschaftliche Umgang mit einem Tier ist viel wirksamer als die „der-Mensch-dominiert-das-Tier“ Variante. Eines Tages gab mir mein Freund und Lehrer, das Vollblutpferd Louie, eine Lektion und eine allgemeine Betrachtung über das Traben, das Wechseln der Richtung und das Vorwärtsbewegen. Wir kamen an einen Punkt, an dem er sich weigerte, mit mir auf seinem Rücken noch einen Schritt weiter zu gehen. Ich forderte ihn auf wieder zu traben, was er für einige Schritte auch tat, doch dann wurde er langsamer und blieb schließlich stehen, so als sei er im Treibsand gefangen. Seine Entscheidung nicht weiterzugehen stand fest, und ich konnte versuchen, was ich wollte, er bewegte sich nicht. Was also wollte er mir sagen? Dies passierte zu einer Zeit, in der ich selbst Schwierigkeiten hatte, mich gefühlsmäßig in meinem Leben vorwärts zu bewegen. Konnte es sein, dass Louie diese Stimmung in seiner Körpersprache aufnahm?

Als ich Louie das nächste Mal besuchte, war ich gefühlsmäßig in einer besseren Verfassung und es ging wieder vorwärts in meinem Leben. Zu dieser Zeit war Louies Mensch nicht da und so konnten wir klarer und ungestörter kommunizieren. Ich fragte ihn, wie er sich fühle und er antwortete, dass er aus der Arena herauswolle. Ich legte ihm ein Halfter um und führte ihn den Auffahrtsweg auf und ab, so dass er die Aussicht genießen konnte und frische Kräuter am Wegesrand fraß. Als wir wieder in der Arena angekommen waren, fragte ich ihn, was er als Nächstes tun wolle und er ging zu dem Punkt im Kreis, wo wir normalerweise unsere Arbeit beginnen und machte alleine Achter-Figuren, so als wolle er sagen: „Du hast mich machen lassen, was ich wollte und jetzt ist es Zeit, an die Arbeit zu gehen.“ Begebenheiten wie diese bereichern das Leben, das wir mit unseren Freunden, den Tieren, teilen.

Marta Williams mit ihrer wunderbaren Begabung des intuitiven Zugangs zu den Tieren gibt uns mit diesem Buch eine Möglichkeit, unsere Beziehung zur Tierwelt zu vertiefen. Mit einfachen Worten und leichten Übungen hilft sie uns, eine Verbindung zwischen unserem inneren Wesen und dem Wesen der Tiere herzustellen und führt uns so zu spirituellem Wachstum. Sie bringt Hoffnung und Liebe in unsere Beziehungen zu den Tieren. Seien Sie bei der Lektüre dieses Buches bereit, Ihren Geist und Ihr Herz zu öffnen und lernen Sie so die Sprache der Tiere.

Cheryl Schwartz Tierärztin und Autorin von „Traditionelle Chinesische Medizin für Hunde und Katzen“

Lautlose Sprache

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