Читать книгу Die wilde Reise des unfreien Hans S. - Martin Arz - Страница 9
Оглавление2 Das Schlachten
Bei Tagesanbruch am 25. September im Jahre des Herrn 1396 schickte Sigismund seinen Marschall zu Johann Ohnefurcht mit der Bitte, ihm noch zwei Stunden Zeit zu gewähren. Er wolle seine Späher ausschicken, um möglichst viele Informationen über Stärke und Lage des Feindes zu gewinnen. Der Burgunder, unterstützt vom kampferprobtesten aller Kreuzritter, dem immerhin schon fünfundfünfzigjährigen Admiral Jean de Vienne, der im zarten Alter von neun Jahren erstmals an einer Schlacht teilgenommen hatte, hätte dem fast zugestimmt, wenn nicht der Graf d’Eu dem jungen Prinzen die wahren Absichten Sigismunds klargemacht hätte. Der Ungarnkönig, so d’Eu, sei ein ganz durchtriebener, denn mit dieser Aktion wolle dieser nur die Siegeslorbeeren für seine Ungarn einstreichen. Er, d’Eu, sei nun das Taktieren dieser Schwächlinge leid. Er ließ den Admiral de Vienne wissen, dass Kreuzzüge eben nichts für zaudernde alte Männer seien, die ihre größte Zeit längst hinter sich hatten.
In den frühen Morgenstunden hing noch dichter Nebel im Donautal. Die Sonnenstrahlen färbten den Himmel rot-orange, der Herbst kündigte sich an. Hans war schon vor Sonnenaufgang wach. Die Pferde herrichten, Rüstung und Waffen bereiten. Es entging ihm nicht, dass sein Herr Leinhart absolut nüchtern war, als er ihm die Rüstung anlegte. Leinhart hatte zwar viel verzockt in seinem Leben, aber seine teure Rüstung hatte er nie aufs Spiel gesetzt. Viele andere Ritter konnten sich keine komplette, topmoderne Plattenrüstung leisten und kamen noch mit Kettenhemd, Brustpanzer und Topfhelm, wie es in den vergangenen Jahrzehnten üblich war. Nicht Leinhart Richartinger. Hans hatte alles pflichtbewusst in Schuss gehalten, darum dauerte das Anlegen keine Stunde. Platte für Platte zurrte er mit den Lederriemen am Körper seines Herrn fest. Erst das Beinzeug – Diechlinge an den Oberschenkeln, Kniekacheln, Beinröhren für die Unterschenkel und Eisenschuhe, dann der Brustpanzer und das Rückenteil mit den Gesäßreifen, danach Armkacheln aus Mäusel und Muschel, Achseln für die Schulterpartie, Ober- und Unterarmröhren, Ellenbogenkacheln, Panzerhandschuhe und, darauf war Leinhart besonders stolz, denn es war das Neueste vom Neuen, auch Schwebescheiben zum Schutz der Achselhöhlen. Dann noch die Schamkapsel für den Genitalbereich, die sich manch Ritter – wie beispielsweise Leinhart Richartinger – zur Betonung seiner Männlichkeit gerne besonders groß und vorstehend schmieden ließ. Für eine kurze Unterbrechung sorgte der Geistliche, der in ihr Zelt kam, um mit ihnen zu beten. Schnell ein Vaterunser und dann das Abendmahl. Der Pfarrer segnete sie flüchtig und eilte weiter, er und seine Kollegen hatten noch viele Zelte vor sich.
Zuletzt legte Hans seinem Herrn das Kragenteil um und setzte ihm den Helm auf. Dann kam der mitunter schwierigste Teil, den Herrn auf das gesattelte Pferd zu hieven. Doch der Herr hatte einen wirklich guten Tag, half mit und saß bald aufrecht. Hans reichte Lanze und Schild, dann ritt sein Herr zu den anderen Bayern, die sich bei Sigismunds Banner sammelten. Hans schnappte sich Eisenhelm, Schild und seine Waffen, sprang auf sein Pferd und ritt hinterher. Wer wusste schon, was kommen würde. Die Franzosen hatten angekündigt, die Sache hier schnell zu klären. Immerhin hatte sich der Nebel gelichtet.
Mit Nikopolis im Rücken zogen die französischen Ritter und Bogenschützen den Türken entgegen, die im Süden von der Anhöhe herunterstürmten. Die Schlacht gestaltete sich etwas unübersichtlich. Zunächst gelang es den Franzosen, die türkische Frontlinie zu durchbrechen. Die türkischen Fußtruppen und die leichte Reiterei konzentrierten sich auf die Pferde der Angreifer, hackten deren Beine ab und schlitzten ihnen die Bäuche auf. Dann zogen sie sich schnell hinter die Bogenschützen zurück. Die Ritter, ihrer Pferde beraubt, sahen sich in der ungewohnten Position, nun zu Fuß zu kämpfen. In ihren schweren Rüstungen stapften sie keuchend den Hügel hinauf. Zwanzig bis dreißig Kilo wog so eine Rüstung. Durchaus machbar für einen Mann. Das Problem war oft nicht das Zusatzgewicht, sondern die brutale Hitze, die sich im Panzer entwickelte. Manche Edelfrau hatte die Nachricht vom Heldentod ihres Gatten in der Schlacht bekommen, stellte ihn sich von Lanzen durchbohrt sterbend vor, doch in Wahrheit war er einem Hitzeschlag oder Herzinfarkt erlegen.
Schwer atmend oben auf dem Plateau, da waren sich alle sicher, würden sie nur fliehende Türken sehen. Doch oben auf dem Plateau wartete Bayezids Überraschung: ausgeruhte Sipahi-Reiter. Begleitet von der ohrenbetäubenden Kakofonie aus Kriegstrompeten, Pauken, dem Trommeln der Pferdehufe und »Allah ist groß«-Rufen stürzten sich die Sipahis mit eingelegten Lanzen auf die Kreuzritter. Admiral Jean de Vienne, dem als Ältesten die Ehre zuteilgeworden war, das französische Banner zu tragen, obwohl bald schwerst verwundet, kämpfte wie ein Bär, während er alle verfluchte, die nicht auf Sigismund hatten hören wollen! Er versuchte immer wieder, eine geordnete Kampfformation aufzustellen. Abgehackte Arme, Beine und Köpfe flogen. Doch Vienne konnte nicht lange die Kampfmoral seiner Männer aufrechterhalten. Er fiel. Und mit ihm viele Edle wie Jean de Carrouges, Philippe de Bar oder Odard de Chasserin.
Burgunderprinz Johann Ohnefurcht hielt sich noch ein Weile, vor allem dank der Kampfkraft seiner persönlichen Leibgarde, die ihn schützend in die Mitte genommen hatte. Bis auch die Leibgarde am Ende ihrer Kräfte war. Die überlebenden Männer warfen die Waffen weg und sich selbst auf den Boden als Zeichen der Kapitulation. Johann Ohnefurcht, klein und mager von Statur, ließ sich zitternd vom Pferd gleiten und rollte sich am Boden ein, den tödlichen Streich erwartend. Ein türkischer Hauptmann nickte wohlwollend, gab seinen Männern ein Handzeichen. Ohnefurcht wurde aufgelesen, gefesselt und als Gefangener fortgebracht.
Unten im Tal starrten entsetzte Deutsche, Ungarn, Johanniter, Walachen und Siebenbürgen auf das, was sich nun den Hügel hinunter auf sie zu ergoss – ein wilder Haufen aus strauchelnden französischen Rittern, die sich verzweifelt ihrer Rüstungen zu entledigen versuchten, um schneller laufen zu können. Dazwischen eine Stampede von zum Teil verwundeten reiterlosen Pferden. Dahinter Tausende türkische und serbische Reiter, die Säbel und Schwerter wie Sensen schwingend. Mit ihnen rollte ein Regen aus abgeschlagenen Körperteilen und Blut den Hang hinunter.
Walachen und Siebenbürgen desertierten und flohen.
Angeführt von König Sigismund und dem Großmeister der Johanniter versuchten die restlichen Kreuzritter in einem Akt der Verzweiflung, gegen die Osmanen anzutreten. Hans wartete bebend vor Adrenalin bei den anderen Knappen. In seinen Ohren rauschte es. Vorhin, als sie aufgesessen hatten, hatte Max noch »Bis ans Ende der Welt!« gerufen. Ob nun Max oder Josef oder Yorick in seiner Nähe waren, ob sie ritten, kämpften oder schon tot waren, in diesem Moment dachte Hans nicht einmal an sie. Mit Tunnelblick blieb er ganz auf seinen Herrn konzentriert. Hans spürte kaum, wie ein türkischer Pfeil seine linke Schulter durchbohrte, denn das Pferd des Herrn schien schwer verletzt und würde nicht mehr lange durchhalten. Ein Lanzenstoß traf Leinhart Richartinger so hart, dass er vom Pferd, inzwischen mit blutigem Schaum vorm Maul, stürzte. Hans gab seinem Pferd die Sporen. Links die Kriegskeule, rechts das Schwert, das Pferd lenkte er mit dem Druck seiner Beine. Hieb mit Schwert und Keule nach allem, was türkisch aussah. Da. Sein Herr am Boden. Stand auf. Ein Schwerthieb traf Hans Schiltberger am linken Oberschenkel, doch es gelang ihm, seinen Herrn auf sein Pferd zu ziehen. Als Leinhart fest im Sattel saß und die Lanze wieder in die Halterung legte, sprang Hans ab. Er schnappte sich ein herrenloses Pferd, dem Zaumzeug nach türkisch, und ritt damit zurück zu den Knappen. Keule links, Schwert rechts. Wie viele Feinde er erwischte, zählte er nicht mit. Er zog sich am linken Oberarm den Axthieb eines Franzosen zu, der, vom Schlachten wahnsinnig geworden, in seiner wilden Panik nicht mehr zwischen Freund und Feind unterscheiden konnte.
Etwas riss Hans aus seinem Tunnel. Flachsblonde Haare links neben ihm. Yorick ging zu Boden, ein Türke über ihm, das Schwert zum tödlichen Hieb gehoben. Hans durchbohrte den Angreifer mit seinem Kurzschwert, zog Yorick hinter sich auf das Pferd und preschte zurück. Der Flame klammerte sich zitternd an ihn und weinte tränenlos. Weil Yorick nicht loslassen wollte, überlegte Hans, ihn vom Pferd zu stoßen, damit er sich wieder um seinen Herrn kümmern konnte. Doch wo war sein Herr? Dort, der Helm, der Federbusch, triumphierend hochgehalten von einem Türken. Blut tropfte und rann an dem siegreich hochgestreckten Arm entlang. Johannes Schiltberger aus München hatte keinen Herrn mehr.
Das Gemetzel fand schließlich ein Ende, als Sigismund einsah, dass seine Mannen von serbischen Panzerreitern und türkischen Sipahis in die Zange genommen waren. Der ungarische König und der Johannitergroßmeister suchten ihr Heil in der Flucht – mit ihnen Tausende Ritter, Fußsoldaten, Knappen und Bogenschützen. Die Gaukler, Huren, Pfaffen, Wäscherinnen, Köche und Marketender – kurz der ganze Begleittross aus nicht waffenfähigen Männern hatte schon längst das Weite gesucht. Mit sorgenvollen Gesichtern hatten sie den Rückzug der Franzosen beobachtet, und als die Walachen unter Mircea dem Alten davonrannten, war das auch für sie das Startsignal, den Eseln und Ochsen die Peitsche zu geben. Die Karren hatte man sicherheitshalber ohnehin schon gepackt. Ein paar, von den Fliehenden für völlig verrückt erklärte, Geistliche blieben zurück, weil sie es für ihre gottgegebene Pflicht hielten, den Verwundeten später Trost zu spenden.
Getrieben von den Türken schwappte die Welle der Flüchtenden ans Donauufer. Wer kein Boot bekam, versuchte zu schwimmen, um irgendwie die Schiffe der Venezianer zu erreichen. Viele ertranken elendiglich. Selbst wer ein Schiff erreicht hatte, konnte sich der Rettung nicht sicher sein. Die Edelmänner von Rang hatte man noch an Bord gelassen, dann die erste Welle von weiteren Männern, aber als die Kapitäne ihre Schiffe für voll hielten, gaben sie die Order aus, die Verzweifelten zurück ins Wasser zu stoßen. Und wenn das nicht mehr half, allen, die sich an die Reling klammerten und nicht freiwillig losließen, einfach die Hände abzuhacken.
Diejenigen, die durch die Donau zum anderen Ufer schwammen, mussten sich nun zu Fuß durchschlagen. Ihre Hoffnung, sich die Rückreise halbwegs komfortabel gestalten zu können, zerschlug sich, sobald sie die ersten Siedlungen erreichten. Die desertierten Walachen hatten auf ihrem Rückzug ganze Landstriche verwüstet und geplündert. Zu Bettlern degradiert, zogen die Männer entkräftet durch die Wälder. Von Wegelagerern ihrer letzten Habseligkeiten beraubt, verhungerten die meisten. Zu den Glücklichen, die tatsächlich den entbehrungsreichen, monatelangen Weg nach Hause schafften, gehörte der einundzwanzigjährige Wittelsbacher Pfalzgraf Rupert Pipan. Nur noch in Lumpen gehüllt und komplett ausgezehrt, erreichte er im Januar 1397 sein Schloss in Amberg. Seine Gattin Elisabeth von Sponheim-Kreuznach fiel bei seinem Anblick in Ohnmacht und versenkte sich nach dem Wiedererwachen sofort ins Gebet, um für die Rettung zu danken und um schnelle Genesung zu bitten. Rupert Pipan starb nur wenige Tage später an Entkräftung.
Später am Tag ließ sich Sultan Bayezid in Begleitung seiner Söhne über das Schlachtfeld führen. Gelegentlich befahl er seinen Männern, einen Leichnam umzudrehen, doch den Gesuchten fand er nicht. Bayezid gab schließlich die Hoffnung auf, sein ärgster Feind König Sigismund sei gefallen.
Als die Nacht sich über Nikopolis legte und die Sieger in ihr Lager zurückgekehrt waren, öffneten sich die Tore der Stadt. Erst huschten nur ein paar Gestalten heraus, dann mehr und mehr. Zerlumpte Bettler ebenso wie angesehene Handwerker, noble Bürger mit pelzverbrämten Krägen ebenso wie Markthändlerinnen, Geistliche ebenso wie Kinder. Wie Nachtmahre wateten sie gebückt im Mondlicht durch den blutgetränkten Matsch zwischen den zerfetzten Menschenkörpern umher und rafften alles an sich, was sie für wertvoll oder wiederverwertbar hielten. Natürlich hatten die türkischen Truppen sich bereits genommen, was sie wegtragen konnten, doch für die ausgehungerten Städter gab es genug. Wer Glück hatte, fand vielleicht noch einen kostbaren Ring – und wenn die Hand des Toten zu verkrampft war, um ihn abzuziehen, dann schnitt man eben den Finger ab. Den Kindern drückte man Messer in die Hand, damit sie von den gefallenen Pferden Fleisch mit nach Hause bringen konnten. Endlich wieder satt essen.
Am nächsten Morgen ließ Bayezid alle Gefangenen antreten. Zu seiner Überraschung erkannte er darunter den französischen Ritter Jacques de Helly, der einst unter Bayezids Vater Murat gedient hatte. Er ließ Helly zu sich kommen und befahl ihm, die Edlen und Prinzen zu identifizieren. Coucy, Bar, d’Eu, Gui de la Tremoille, Johann Ohnefurcht und einige weitere fanden sich bald separiert von den anderen. Man würde sie für hohe Lösegelder ihren Familien zurückgeben. Bayezid befahl den Edlen, das nun Folgende von Anfang bis zum Ende anzuschauen.
Alle anderen Gefangenen mussten sich nackt ausziehen, dann fesselte man ihre Hände, band sie in Dreier- oder Vierergruppen zusammen, und ließ sie vor den Sultan treten. Sie mussten vor dem Sultan knien, dann schlugen ihnen die Henker die Köpfe ab. Männer standen bereit, die Leichen wegzutragen, damit nachgerückt werden konnte. Hunderte, Tausende. Das Schlachten dauerte vom ersten Hahnenschrei bis zum Spätnachmittag.
Hans Schiltberger betete zum heiligen Johannes, seinem Namenspatron, schließlich war er am Johannistag, am 24. Juni, geboren. Früher hatte er zur Muttergottes gebetet, aber die Gebete waren ihm nutzlos erschienen, offenbar erhörte sie ihn nicht. Seit er zu Johannes betete, fühlte er sich wohler. Die Schmerzen waren nach der Schlacht wie eine Welle über ihn hereingebrochen. Seinen linken Arm konnte er nicht mehr bewegen, und durch die Beinverletzung humpelte er. Die anderen drei Männer, mit denen er an einem Seil zusammengebunden war, kannte er nicht. Was mit seinen Freunden war, wusste er nicht. Er sah nicht hin, was vorne vor sich ging, wie sich Männer erbrachen und einnässten, wie Kopf um Kopf rollte. Er wurde weitergezerrt, den Henkern immer näher. Einmal gab es eine kurze Unterbrechung, denn Johann Ohnefurcht hatte unter den Gefangenen Marschall Boucicaut entdeckt. Er warf sich dem Sultan zu Füßen und bat um Boucicauts Leben, was Sultan Bayezid großzügig gewährte.
In der Gruppe vor Schiltberger war der bayrische Ritter Hans Greiff, der als einer der wenigen sich traute, seine Stimme zu erheben. »Gehabt euch wohl«, rief Greiff, »wenn jetzt unser Blut vergossen wird, so sind wir nach Gottes Wille Kinder des Himmels vor dem Herrn!«
Als seine Gruppe schließlich an der Reihe war, durch Blut, Kotze und Pisse zu waten und sich hinzuknien, fühlte Hans eine unendliche Ruhe. Er war schon immer fatalistisch gewesen. Er war bereit, sollte kommen, was kommen musste. Kinder des Himmels. Das wars dann also mit dem Ende der Welt.
Womit er nicht rechnete, war, dass ihm kein Hieb die ewige Ruhe beschwerte, sondern ein Hieb seine Ruhe zerriss: Seine Fesseln wurden zerschnitten. Man ließ ihn aufstehen, und Hans hob fragend den Blick. Vor ihm stand ein prächtig gekleideter türkischer Edelmann, Süleyman Chelebi, der älteste Sohn Bayezids. Was der sagte, begriff Hans erst später. Süleyman kontrollierte die Gefangenen und sortierte alle Burschen unter zwanzig Jahren aus. Die durften dem Ehrenkodex nach nicht getötet werden. Heulend vor Freude und Erschöpfung brachte man Hans zu den anderen Knappen, wo man notdürftig seine Wunden versorgte und ihm ein knielanges einfaches Leinenhemd zum Anziehen gab.
Am späten Nachmittag versammelten sich die türkischen Generäle und wichtigsten Berater und bedrängten Sultan Bayezid, das Töten zu beenden. Es sei genug Rache geübt worden, wenn er weitermache, würde ihn der Zorn Gottes treffen. Bayezid ließ sich erweichen und ordnete an, alle Überlebenden vorzuführen. Dann wählte er aus ihnen seinen Anteil aus und überließ die anderen denen, die sie gefangen hatten. Johannes Schiltberger zählte zu den Gefangenen des Sultans. Die Toten ließ Bayezid nicht beerdigen, sondern auf dem Plateau zu einem Haufen schichten, um sie den Raben und Füchsen zu überlassen.