Читать книгу Schnelle Rezepte für einen gesunden Darm - Martina Kittler - Страница 14
ОглавлениеSCHLEIMSCHICHT – DIE ZWEITE SCHICHT DER DARMBARRIERE
Überzogen ist die Darmschleimhaut mit einer dicken, unlöslichen schleimigen Schicht. Diese Schicht dient dem Schleimhautgewebe nicht nur als schützende Hülle, sondern sie hindert auch sehr wirkungsvoll unerwünschte Keime daran, sich an die Darmschleimhaut anzuhaften.
OHNE DARMMIKROBIOM KEINE FUNKTIONSTÜCHTIGE DARMBARRIERE
Die Darmbarriere würde jedoch kaum ihrer Rolle als regulierende Schutzmacht gerecht, wenn es nicht das Darmmikrobiom gäbe. Noch sind nicht alle Mechanismen bekannt. Aber dass sich die Darmbakterien aktiv in die Abwehr von unerwünschten Keimen einbringen, ist sicher. Schon die Anordnung der mikrobiellen Bewohner in unserem Darm hat einen schützenden Effekt: Sind genug »gute« Bakterien direkt vor der Darmschleimhaut postiert, verhindern sie, dass sich schädliche Keime breitmachen. Hierfür ist es wichtig, dass die schützenden Bakterienarten in der Überzahl sind.
AKKERMANSIA-BAKTERIEN – HÜTER DER DARMSCHLEIMHAUT
Von den protektiven Bakterienarten ist Akkermansia muciniphila der wichtigste Keim für die Darmschleimhaut. Denn als einziges (bekanntes) Darmbakterium ernährt es sich vom Schleimsekret der Schleimschicht. Auf diese Weise sorgen Akkermansia-Bakterien dafür, dass sich die Schleimhaut ständig reparieren und erneuern und so effektiv ihre Aufgabe als unverzichtbarer Teil der Darmbarriere erfüllen kann.
… und ihre Helfer
Unterstützt werden die Akkermansia-Bakterien von Faecalibacterium prausnitzii, einem Darmbakterium, das zu den wichtigsten Produzenten von Butyrat (Buttersäure; mehr dazu finden Sie auf >) gehört. Und diese kurzkettige Fettsäure ist wiederum das notwendige Stärkemittel für die Tight Junctions (s. >). Damit es genügend Faecalibacterium prausnitzii gibt, brauchen sie allerdings einen Förderer – das ist das Bakterium Bifidobacterium adolescentis.
Polyphenole – kulinarischer Genuss für die Darmbakterien
All diese Bakterienarten lieben präbiotische Gemüse, am besten roh oder schonend gekocht. Obst, Salat, Vollkornprodukte und Nüsse schmecken ihnen ebenfalls gut. Speziell Akkermansia-Bakterien freuen sich zudem über Lebensmittel, die reich an Polyphenolen sind. Das ist eine Gruppe von sekundären Pflanzenstoffen, die zum Beispiel in vielen heimischen Beerenarten, in Acaibeeren und Cranberrys, aber auch in Chicorée, Spinat, Zwiebeln und Sojabohnen vorkommen. Wenn Sie diese Nahrungsmittel auf den täglichen Speiseplan setzen, stärken Sie Ihre Darmbarriere.
SO ARBEITET DAS MIKROBIOM FÜR DARM UND IMMUNSYSTEM
Unsere Darmbakterien versorgen die Darmzellen direkt mit Nährstoffen und regulieren ihre Erneuerung.
Die »guten« Bakterien halten krank machende Keime auf verschiedenen Wegen in Schach. Dazu gehört auch mit ihnen um Nährstoffe zu konkurrieren und sie daran zu hindern an die Darmwand anzudocken.
Einige Darmbakterien sind in der Lage, selbst antibakterielle Stoffe zu produzieren, die das Wachstum körperfremder Bakterien eindämmen.
Andere Bakterien sind darauf spezialisiert die Bildung von körpereigenen Abwehrstoffen wie Zytokine oder Antikörper anzuregen – und sind auf diese Weise sogar direkt an der Immunabwehr beteiligt.
Darmbakterien trainieren und stimulieren das Immunsystem rund um die Uhr.
Unser Darmmikrobiom unterstützt das Immunsystem also sehr effektiv in seiner Abwehrarbeit – aber nur dann, wenn der Anteil an »guten« Bakterien nicht durch Antibiotika, eine einseitige, ballaststoffarme Ernährung oder zu viel Stress dezimiert wurde. Deshalb stärkt alles, was Ihrem Darm guttut, immer auch Ihre Abwehrkräfte.