Читать книгу Schnelle Rezepte für einen gesunden Darm - Martina Kittler - Страница 17
ОглавлениеDIE MIKROBIOM-DARM-ACHSE
Unser Verdauungsapparat wird von einem Nervengeflecht durchzogen, das ähnlich aufgebaut ist wie das Gehirn in unserem Kopf. Deshalb wird es gern auch »Bauchhirn« genannt. Lesen Sie hier, wie Bauch- und Kopfhirn miteinander interagieren.
EINE GUTE VERBINDUNG
200 bis 400 Millionen Nervenzellen machen zusammen ein hocheffizientes Nervengeflecht aus, das zwischen den Muskelschichten der Darmwand liegt – in Nachbarschaft zu den Immunzellen und den mikrobiellen Bewohnern des Darms. Damit steht das enterische (= darmeigene) Nervensystem nicht nur in enger Verbindung mit dem Immunsystem, sondern auch mit dem Darmmikrobiom. Und das macht Sinn. Denn inzwischen wissen wir: Ohne die Darmbakterien könnten Bauchhirn und Kopfhirn nicht miteinander kommunizieren.
Zu den Aufgaben der Nervenzellen im Bauch gehört unter anderem die Darmbewegungen zu steuern und dafür zu sorgen, dass sich der Darm regelmäßig, idealerweise spätestens nach 72 Stunden, leert. Das alles läuft komplett ohne Mitwirkung des Gehirns ab.
VAGUSNERV UND BOTENSTOFFE
Um derart autonom agieren zu können, ist das enterische Nervensystem anatomisch fast genauso aufgebaut wie das Zentrale Nervensystem: Beide haben dieselben Zelltypen und Rezeptoren, sie verfügen über die gleichen Botenstoffe und beide stehen sie rund um die Uhr bereit, um die Botschaften des jeweils anderen aufzunehmen. Hierfür nutzen sie im Wesentlichen zwei Kommunikationswege: den Vagusnerv, der vom Gehirn bis hinab in den Bauchraum zieht, und die Nervenbotenstoffe, die – wie man inzwischen weiß – nicht nur von den Nervenzellen, sondern auch von Darmbakterien bereitgestellt werden.
Man muss allerdings sagen, dass der Bauch dem Gehirn deutlich mehr zu sagen hat als umgekehrt: 90 Prozent der Informationen werden vom Darm ans Gehirn gefunkt und nur einen Bruchteil der Signale sendet das Gehirn an den Darm.
KOPFHIRN AN BAUCHHIRN!
> zeigt, wie der Stimmungsfunk vom Bauch zum Kopf arbeitet. Andersherum verhält es sich bei Stress und starken Emotionen: Bei 85 Prozent der Menschen wirkt es sich negativ auf die Verdauung aus, wenn das Gehirn Erlebnisse als stressig bewertet.