Читать книгу Schnelle Rezepte für einen gesunden Darm - Martina Kittler - Страница 15

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LEAKY GUT – WENN DER DARM LÖCHRIG IST

Wird die Darmbarriere in ihrer Funktion beeinträchtigt, ist eine erhöhte Durchlässigkeit des Darms die Folge – es liegt ein Leaky-Gut-Syndrom vor.

Ist die Darmschleimhaut intakt, stehen die Zellen dicht an dicht. Möglich machen das die Tight Junctions, spezielle Proteine, die sich in den Zwischenräumen befinden und die Schleimhautzellen miteinander verhaken. Sie sind die Türsteher der Darmwand, denn letztendlich sind sie es, die entscheiden, welche Stoffe vom Darm in den Körper gelangen – und welche nicht.

TIGHT JUNCTIONS

Die Möglichkeit, dass durch eine Fehlfunktion der Tight Junctions Krankheiten entstehen können, ist erst in den letzten Jahren in den Fokus der Forschung gerückt. Das Krankheitsbild heißt Leaky Gut, was auf Deutsch »durchlässiger Darm« bedeutet. Die Idee dahinter: Defekte Tight Junctions machen die Darmschleimhaut undicht. Dadurch büßt die Darmbarriere ihre Schutzfunktion ein, sodass nun Stoffe aus dem Darminneren in den Körper eindringen können, die dort nichts zu suchen haben: Bakterien und deren Gifte, kleinere Bakterienstückchen oder auch Nahrungsbestandteile, die noch nicht richtig verdaut sind.


AUSLÖSER FÜR ALLERGIEN UND AUTOIMMUNERKRANKUNGEN?

Fremdstoffe im Körper rufen immer das Immunsystem auf den Plan, um die Feinde rasch unschädlich zu machen. Zu diesem Abwehrkampf gehört auch die Ausschüttung von Entzündungsstoffen. Darauf beruht der Gedanke, dass ein Leaky-Gut-Syndrom eine schwelende, symptomlose Entzündung, eine Silent Inflammation, im Körper auslösen könnte. Noch steht der Beweis für diese These aus, deshalb sind nicht alle Forscher von der Theorie des »durchlässigen Darms« überzeugt.

Aber es gibt Mediziner, die es für möglich halten, dass das Leaky-Gut-Syndrom nicht nur zu hartnäckigen Verdauungsbeschwerden führt, sondern auch systemische Erkrankungen hervorrufen kann – bis hin zu Allergien und Autoimmunerkrankungen.

WELCHE ROLLE SPIELT GLUTEN?

Was genau die Tight Junctions schädigen könnte, darüber wird noch gerätselt. Neben einer kalorien-, kohlenhydrat- und fettreichen Ernährung, Alkoholkonsum und Stress steht vor allem Gluten als möglicher Verursacher im Fokus. Danach reagieren manche Menschen sensitiv auf das Klebereiweiß, das vor allem in Getreideprodukten steckt (s. Tabelle > unten), weil Gluten ihre Darmschleimhaut angreift. Anders als bei der »echten« Zöliakie lässt sich bei dieser Form der Nicht-Zöliakie-Glutensensitivität jedoch keine Rückbildung der Dünndarmzotten nachweisen. Dennoch reagieren die Betroffenen auf den Genuss von glutenhaltigen Lebensmitteln mit Bauchschmerzen, Blähungen, mitunter auch mit Durchfall. Und sie fühlen sich besser, wenn sie auf eine glutenfreie Kost umstellen.

Umstellung der Ernährung – aber maßvoll

Es ist gar nicht so leicht, sich konsequent glutenfrei zu ernähren. Und auch eine ausgewogene Nährstoffzufuhr kann darunter leiden, weil die Lebensmittelauswahl extrem eingeschränkt wird.

Bevor Sie sich also ein striktes Glutenverbot auferlegen, sollten Sie sich erst einmal ärztlich untersuchen lassen – auch, um andere Ursachen für Ihre Verdauungsbeschwerden auszuschließen. Und: Vielleicht hilft ja bereits eine maßvolle Ernährungsumstellung: weniger Zucker, weniger Weißmehl und überhaupt weniger einfache »leere« Kohlenhydrate, um Ihre Beschwerden zum Abklingen zu bringen. Einen Versuch ist es wert, insbesondere, wenn die Untersuchung ohne Befund geblieben ist.

GLUTENHALTIGE UND -FREIE LEBENSMITTEL

GLUTENHALTIGE LEBENSMITTELGLUTENFREIE LEBENSMITTEL
Weizen, Roggen, Triticale (Kreuzung aus Weizen und Roggen), Gerste, Dinkel, Grünkern, Urkorn, Emmer, Khorasan-Weizen (Kamut), HaferAmarant, Buchweizen, Hirse, Kichererbsen, Quinoa, Reis, Sojamehl, Mais, Polenta, Teffmehl
Schnelle Rezepte für einen gesunden Darm

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